Zu Befehl, Frau Doktor!
Texas in den 1890er-Jahren: Als Rächer der Entrechteten und Beschützer der Wehrlosen ziehen die »Hangers Reiter« durch die Prärie. Die vier ehemaligen Soldaten lehren Viehdiebe, Glücksritter und Betrüger das Fürchten; ihr legendärer Ruf eilt ihnen weit voraus. Doch als die Kugel eines Viehdiebes einen der Ihren trifft, sind die Retter selbst auf Rettung angewiesen. Matthew Hanger, Anführer der Reiterbande, bringt seinen Freund zu »Doktor Joe« - und ist sehr überrascht, statt eines knurrigen Alten plötzlich der patenten jungen Ärztin Josephine gegenüberzustehen. Diese beeindruckt ihn nicht nur durch ihr medizinisches Geschick, sondern auch durch Selbstbewusstsein und Schlagfertigkeit. Doch auch Doktor Joe braucht Hilfe: Ihr Bruder wurde entführt. Von ihrem Vater, mit dem sich der Bruder überworfen hat, ist keine Hilfe zu erwarten. Ihre letzte Hoffnung sind die »Hangers Reiter«. Doch wird Matthew alles auf Spiel setzen - sein eigenes Leben und das seiner Männer eingeschlossen - um der kommandierfreudigen Frau Doktor beizustehen?

Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.
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Zu Befehl, Frau Doktor!
Texas in den 1890er-Jahren: Als Rächer der Entrechteten und Beschützer der Wehrlosen ziehen die »Hangers Reiter« durch die Prärie. Die vier ehemaligen Soldaten lehren Viehdiebe, Glücksritter und Betrüger das Fürchten; ihr legendärer Ruf eilt ihnen weit voraus. Doch als die Kugel eines Viehdiebes einen der Ihren trifft, sind die Retter selbst auf Rettung angewiesen. Matthew Hanger, Anführer der Reiterbande, bringt seinen Freund zu »Doktor Joe« - und ist sehr überrascht, statt eines knurrigen Alten plötzlich der patenten jungen Ärztin Josephine gegenüberzustehen. Diese beeindruckt ihn nicht nur durch ihr medizinisches Geschick, sondern auch durch Selbstbewusstsein und Schlagfertigkeit. Doch auch Doktor Joe braucht Hilfe: Ihr Bruder wurde entführt. Von ihrem Vater, mit dem sich der Bruder überworfen hat, ist keine Hilfe zu erwarten. Ihre letzte Hoffnung sind die »Hangers Reiter«. Doch wird Matthew alles auf Spiel setzen - sein eigenes Leben und das seiner Männer eingeschlossen - um der kommandierfreudigen Frau Doktor beizustehen?

Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.
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Zu Befehl, Frau Doktor!

Zu Befehl, Frau Doktor!

by Karen Witemeyer
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Texas in den 1890er-Jahren: Als Rächer der Entrechteten und Beschützer der Wehrlosen ziehen die »Hangers Reiter« durch die Prärie. Die vier ehemaligen Soldaten lehren Viehdiebe, Glücksritter und Betrüger das Fürchten; ihr legendärer Ruf eilt ihnen weit voraus. Doch als die Kugel eines Viehdiebes einen der Ihren trifft, sind die Retter selbst auf Rettung angewiesen. Matthew Hanger, Anführer der Reiterbande, bringt seinen Freund zu »Doktor Joe« - und ist sehr überrascht, statt eines knurrigen Alten plötzlich der patenten jungen Ärztin Josephine gegenüberzustehen. Diese beeindruckt ihn nicht nur durch ihr medizinisches Geschick, sondern auch durch Selbstbewusstsein und Schlagfertigkeit. Doch auch Doktor Joe braucht Hilfe: Ihr Bruder wurde entführt. Von ihrem Vater, mit dem sich der Bruder überworfen hat, ist keine Hilfe zu erwarten. Ihre letzte Hoffnung sind die »Hangers Reiter«. Doch wird Matthew alles auf Spiel setzen - sein eigenes Leben und das seiner Männer eingeschlossen - um der kommandierfreudigen Frau Doktor beizustehen?

Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.

Product Details

ISBN-13: 9783963628924
Publisher: Francke-Buch
Publication date: 01/01/2021
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 360
File size: 502 KB
Language: German

About the Author

Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.

Read an Excerpt

Kapitel 1 Purgatory Springs, Texas Mai 1893 »Sie haben uns festgenagelt, Hauptmann.« Matt Hanger drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand der alten Hütte, hinter der er mit Wallace Schutz gesucht hatte, und lud seine Remington nach. Schüsse zerrissen die Luft, als die Bande Viehdiebe, die sie ihrem Auftrag gemäß unschädlich machen sollten, näher kam. Matts früherer Trompeter erwiderte das Feuer von der einen Seite des baufälligen Gebäudes aus, während Matt neue Patronen aus dem Waffengürtel nahm. »Halte die Stellung, Wallace«, befahl Matt mit fester Stimme. Mark war ein guter Soldat. Er war manchmal etwas draufgängerisch, aber ein Mann, auf den man sich verlassen konnte, wenn es darauf ankam. So wie jetzt. Preach und die Viehzüchter, die sie angeheuert hatten, brauchten mehr Zeit, um die gestohlenen Rinder zurück zur Circle-D-Ranch zu bringen. Die Viehdiebe durften noch nicht bemerken, dass man sie hinters Licht geführt hatte. Und es lag an Matt und Wallace, die Bande abzulenken. Nachdem er auch die sechste Patrone in die Trommel gesteckt hatte, wandte sich Matt wieder dem Kampf zu, zielte und schoss einem der Viehdiebe, der sich zu weit aus seiner Deckung gewagt hatte, den Hut vom Kopf. Der Kerl schrie auf und krabbelte zurück hinter die Eiche, die auch seinem Kompagnon Schutz bot. Nach dem Desaster am Wounded Knee hatten Matt und die anderen den Dienst in der Armee quittiert und den Pakt geschlossen, nie wieder tödliche Gewalt anzuwenden. Von nun an mochten sie Söldner sein, doch all ihren Auftraggebern machten sie von vornherein klar, dass es für sie nicht infrage kam, jemanden umzubringen. Den Hut eines Mannes als Ziel zu nehmen … nun, man musste ja in Übung bleiben. »Jonah sollte bald in Position sein«, sagte Matt, als Wallace sich hinter die Wand zurückzog, um nachzuladen. »Wir müssen sie nur noch ein paar Minuten hinhalten.« Ein Schuss ließ das Holz neben Matts Gesicht zersplittern. Er zuckte zurück und warf einen schnellen Blick zu Wallace hinüber, um sicherzugehen, dass es dem Jüngeren gut ging. Er hatte den Kopf gesenkt, die Augen auf seine Finger gerichtet und beeilte sich mit dem Nachladen. Eine gute Taktik, um schnell zu sein, doch damit opferte er die Wachsamkeit seiner Umgebung gegenüber. Sofort ließ Matt den Blick über den Waldsaum an der Seite seines Partners schweifen. Dort. Eine Bewegung. Er schoss. Ein Aufschrei erklang, als einer der Viehdiebe zu Boden ging. Wallaces Kopf fuhr herum, genau wie seine Waffe. Er sah den Verletzten, dann wandte er sich Matt mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu. Doch unvermittelt wurde sein Ausdruck hart. Er warf sich nach vorne. »Runter!«, schrie er, schubste Matt aus dem Weg und feuerte. Ein zweiter Schuss erklang fast gleichzeitig. Mark stöhnte auf und ging zu Boden. »Wallace!« Matt krabbelte in eine bessere Position. Er musste seinen Mann beschützen. Die Banditen näherten sich ihnen von beiden Seiten. Matt zog Wallace näher an die Wand und schirmte ihn mit seinem Körper ab. Er feuerte nach rechts, dann wirbelte er herum und schoss nach links. Nur noch zwei Schuss übrig. Gott, ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen. Wie eine Himmelstrompete erklangen Gewehrschüsse hinter seinem Rücken. Erst von rechts, dann von links. »Werft die Waffen weg!«, rief eine tiefe Stimme. »Wir haben euch umzingelt.« Jonah. Gott sei Dank. Jonah war schon mehr als einmal Gottes Antwort auf Matts Gebete gewesen, doch selten war es so dringend gewesen wie heute. Sie hatten einen Verletzten, den Jüngsten der Truppe. »Wie schlimm ist es, Wallace?« Matt nahm seine Augen nicht von den Bäumen. Er hatte einen der Viehdiebe zwar mit einem Beinschuss niedergestreckt, doch der Gesetzlose stellte immer noch eine Gefahr dar. Bestimmt hatte auch Wallace den Gegner getroffen, doch das Dickicht verbarg zu viel, um das mit Sicherheit zu sagen. »Schulterschuss, Hauptmann. Mein Waffenarm ist nutzlos, aber ich glaube nicht, dass ich in nächster Zeit an der Himmelspforte anklopfen werde.« Der Schmerz in der Stimme des jungen Mannes strafte seine spöttischen Worte Lügen. Ein weiterer Schuss erklang aus entgegengesetzter Richtung. Ein Schrei ertönte zwischen den Bäumen, gefolgt von einem dumpfen Schlag, als etwas Schweres zu Boden fiel. Hoffentlich eine Waffe. »Der Mann hat gesagt, dass ihr eure Waffen fallen lassen sollt.« Preachs Stimme. Er musste zurückgeritten sein, nachdem die Viehzüchter die Rinder aus dem Canyon geholt hatten, wo die Banditen sie versteckt hatten. »Tut besser, was er sagt, und kommt dann mit erhobenen Händen raus. Ich bin nicht gerade für meine Geduld bekannt.« Einer nach dem anderen kamen die Viehdiebe mit erhobenen Händen aus dem Dickicht hervor. Einer hatte nur einen Arm erhoben, den anderen presste er an seine linke Seite, wo ihn eine Kugel erwischt hatte. Der, den Matt ins Bein getroffen hatte, stützte sich humpelnd auf einen seiner Kumpane. Matt hielt seinen Blick und seine Waffe auf die Viehdiebe gerichtet und ging vorsichtig rückwärts, bis er die Wand der Hütte berührte. Dann ließ er sich langsam nach unten rutschen, um Wallaces Wunde in Augenschein zu nehmen. Ein schneller Blick sagte ihm, dass er richtig vermutet hatte. Die Verletzung war schwer. Mark hatte sich zwar in eine halbwegs aufrechte Position gebracht und einen improvisierten Verband angelegt, doch das Blut sickerte schon durch den Stoff. Das Gesicht des jungen Mannes war weiß und der Mund, der sonst die Frauen mit einem schelmischen Lächeln verzauberte, war zu einer qualvollen Grimasse verzogen. Wallace brauchte einen Arzt. Und zwar schnell. Doch sie waren mitten im Nirgendwo. In der Nähe gab es nur ein paar Farmen und eine Ansammlung von Hütten, die sich Stadt schimpfte. Der nächste wirkliche Ort war San Marcos, etwa zehn Meilen entfernt. Die Chancen, dass Mark diesen Ritt überlebte, waren mehr als gering. Doch einen Arzt hierherzuholen, würde mindestens zwei Stunden dauern. Sobald Jonah und Preach aus unterschiedlichen Richtungen auf sie zukamen und die Viehdiebe einkesselten, steckte Matt seine Waffe weg und wandte sich ganz Wallace zu. »Ist der Junge getroffen, Boss?«, fragte Jonah, während er dem Mann, der offensichtlich der Anführer der Bande war, die Hände mit einem Lederriemen auf den Rücken band. »Jep. In die rechte Schulter«, antwortete Matt, während er den improvisierten Verband abnahm und nun einen Druckverband anlegte. Er wickelte ihn so fest, wie er konnte. »Ich kümmere mich um ihn, aber er braucht dringend einen Arzt. Besser früher als später.« »Ich brauche auch einen Arzt«, jammerte einer der Diebe. Wahrscheinlich der mit dem Beinschuss, aber Matt kümmerte sich nicht weiter um ihn. »Dalton«, rief Preach, »wo finden wir den nächsten Arzt?« Matt blickte auf. Terrance Dalton, der Besitzer der Circle-D-Ranch, trat auf die kleine Lichtung hinter der Hütte. Offensichtlich war Preach nicht der Einzige gewesen, der zurückgekehrt war. Die ansässigen Viehzüchter hatten ihre Mittel zusammengelegt, um Matt und seine Männer anzuheuern. Dalton besaß die größte Herde, also hatte er auch den höchsten Beitrag bezahlt. Es sprach für ihn, dass er sich so sehr um die Gesundheit der für ihn fremden Männer sorgte, dass er sein Vieh zurückließ, um sich an dem Kampf zu beteiligen. »Dr. Jo kann sich um ihn kümmern«, sagte Dalton. »Hat eine Praxis in Purgatory Springs. Direkt gegenüber der Post. Keine zwei Meilen von hier.« Das waren die besten Neuigkeiten, die Matt an diesem Tag gehört hatte. »Sehr gut. Ich bringe Wallace nach Purgatory. Preach und Jonah, ihr bringt die Viehdiebe zum Sheriff nach San Marcos.« »Was ist mit mir?«, beschwerte sich der verletzte Bandit. »Ich blute alles voll.« »Preach?« Matt warf seinem Stellvertreter einen Blick zu. Dalton trat näher heran und hob sein Gewehr, während Preach sich zu dem Kriminellen herabbeugte, um sein Bein zu untersuchen. »Sieht nach einem glatten Durchschuss aus, Boss. Ich nähe die Wunde und verbinde sie. Dann sollte er es locker nach San Marcos schaffen.« »Ich will nicht, dass du das nähst!« Preach richtete sich auf und zuckte mit den Schultern. »Gut. Ausbrennen ist sowieso leichter.« Er zog sein übergroßes Messer aus der Scheide und hielt es hoch. »Ich brauche nur ein Feuer, um die Schneide zum Glühen zu bringen. Sollte nicht allzu lange dauern.« »A...auf keinen Fall. Dann lieber nähen.« Matt unterdrückte ein Grinsen und wandte sich wieder Wallace zu. Der Schmerz stand dem jungen Mann ins Gesicht geschrieben. Sofort wurde Matt wieder ernst. »Kannst du aufstehen, Soldat?« Matt kniete sich neben ihn und legte sich Marks Arm um die Schulter, dann schlang er seinen eigenen Arm um dessen Taille. Mark nickte tapfer. Er verzog zwar das Gesicht, als er sich aufzurichten versuchte, gab jedoch keinen Laut von sich. Der junge Mann war zwar erst siebenundzwanzig, ganze zehn Jahre jünger als Matt, doch er war kein dürrer Hänfling. Sein Körper war gestählt durch den Dienst in der Armee. Es brauchte Matts ganze Kraft, um ihm auf die Beine zu helfen. Matt pfiff und keine halbe Minute später trottete Phineas aus dem Schatten der Bäume heraus. Marks Grauer folgte ihm auf dem Fuß. »Komm«, brachte Matt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er Mark zu seinem Pferd führte. »Lass uns nach Purgatory reiten.« Innerlich schüttelte Matt den Kopf. Wie kam man nur auf die absurde Idee, einen Ort Purgatory zu nennen – Fegefeuer? Wer würde sich freiwillig dort ansiedeln? »Wenn es für dich in Ordnung ist … Boss«, stöhnte Mark, während er sich neben Matt herschleppte, »würde ich … das Paradies vorziehen … für meine ewige Ruhe. Im … Fegefeuer ist es mir zu … heiß.« Matt runzelte die Stirn über den schlechten Scherz und verstärkte seinen Griff um Mark, sodass er ihn fast trug. »Heute wird es nichts mit der ewigen Ruhe, Soldat.« Er richtete Mark auf. »Das ist ein Befehl.« »Ich tue … mein Bestes … Boss.« »Das ist alles, worum ich dich bitte, Junge.« Matt biss die Zähne zusammen, bis Preach herantrat, um Wallace zu stützen, damit er sich selbst in den Sattel schwingen konnte. Matt richtete den Blick gen Himmel. Rette Marks Leben, Herr. Das ist alles, worum ich dich bitte. * * * Matt ritt so schnell in die Stadt, wie er es mit Wallace in den Armen wagte. Als sie endlich in Purgatory Springs ankamen, war der junge Mann längst ohnmächtig geworden. »Bleib bei mir, Mark«, murmelte er. Krampfhaft versuchte er, die Panik zu verdrängen, die in ihm aufstieg, und konzentrierte sich auf das, was er unter Kontrolle hatte: Mark Wallace zum Arzt zu bringen. Purgatory Springs bestand aus kaum mehr als einer Handvoll unauffälliger Häuser, die sich staubbedeckt an einer einzigen Hauptstraße entlangzogen. Niemand schien hier ernsthaft leben zu wollen. Kein Wunder bei dem Namen. Matt suchte nach dem Schild der Post, entdeckte es und lenkte Phineas sofort in Richtung des weiß getünchten Gebäudes auf der anderen Straßenseite. »Dr. Jo!«, rief er schon, während er Phineas zügelte. »Kommen Sie her! Ich bringe einen Verletzten.« Er nahm den rechten Stiefel aus dem Steigbügel und lehnte sich nach links, um Marks Gewicht an seiner Schulter auszugleichen. Dann schwang er das rechte Bein über den Rücken seines Pferdes und versuchte, ihn so vorsichtig wie möglich nach unten gleiten zu lassen. »Lassen Sie mich helfen.« Eine Frau streckte die Arme aus, um Wallace zu stützen und einen Teil seines Gewichtes zu übernehmen. Wo blieb der Arzt? Es erschien Matt nicht richtig, dass eine Frau so eine schwere Last tragen musste. Auch wenn er zugeben musste, dass sie zu wissen schien, was sie tat. Außerdem war sie stark. Sie griff nach Marks Schultern und hielt ihn, bis Matt aus dem Sattel gestiegen war und seine Beine ergreifen konnte. Er umfasste ihn an den Knien, sodass er ihr einen Großteil des Gewichtes abnehmen konnte. Die Frau, die so gut zupacken konnte, stand nicht lange herum, sondern ging rückwärts zur Tür der Arztpraxis, schubste sie mit dem Fuß auf und trat ein. »Hier entlang.« Matt half ihr, Wallace durch die Tür zu tragen. Die Krankenschwester – denn das musste sie sein, wie er anhand ihrer weißen Schürze und des dunkelblauen schlichten Kleides vermutete – schien Marks Zustand bereits einzuschätzen. »Schussverletzung?«, fragte sie, während sie nun die Tür zum Behandlungszimmer aufstieß. Sie betraten einen Raum, dessen Wände eichenvertäfelt waren und von Vitrinen mit allerlei Arzneien und Behandlungswerkzeugen gesäumt wurden. In der Mitte befand sich ein hölzerner Untersuchungstisch. »Jep« war alles, was Matt unter den fast einhundertfünfundsiebzig Pfund seines guten Freundes zustande brachte. Es schien der Krankenschwester allerdings zu reichen, denn sie ging um den Tisch herum und trat auf ein Pedal, sodass die Platte sich senkte. »Wir legen ihn hier ab.« Matt tat, wie ihm geheißen wurde. Sofort presste sie zwei Finger an Marks Hals. »Schwach, aber gleichmäßig. Das ist ein gutes Zeichen.« Matt nickte. Die Worte beruhigten ihn so weit, dass er erleichtert durchatmen konnte. Doch dann begann die Frau damit, den Verband abzunehmen. Matt griff nach ihrem Handgelenk. Ihr Kopf fuhr herum und sie sah ihn mit schockierten Augen an. Mit schockierten, unglaublich grünen Augen. Der Sorte Augen, die einen Mann innerhalb einer Sekunde vergessen ließen, was er eigentlich tat. Jedenfalls unter normalen Umständen, aber nicht jetzt, wo die Fremde einen Mann in Gefahr brachte, den er liebte wie seine eigene Familie. »Der Junge hat schon genug Blut verloren. Ich will, dass wir auf den Arzt warten. Nicht dass Sie ihn noch umbringen.« Jetzt verengten sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen und sie befreite sich aus seinem Klammergriff. Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, wodurch sie ihm immerhin bis zum Kinn reichte. »Der Arzt ist schon da«, sagte sie und betonte jedes ihrer unglaublichen Worte mit akribischer Präzision. »Dr. Josephine Burkett, zu Ihren Diensten.« Dr. Jo war eine Frau? Nun war es an Matt, schockiert die Augen aufzureißen. »Wenn Sie und Ihre antiquierten Ansichten mir jetzt bitte aus dem Weg gehen würden«, sagte sie und schob ihn weg, um wieder nach dem Verband zu greifen. »Ich habe einen Patienten zu behandeln.«

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