Winston Brothers: Whatever you want

Einmal die große Liebe, Reifenwechsel inklusive!
Beau Winston ist wirklich der netteste und charmanteste Typ der Welt. Normalerweise. Denn obwohl er der beliebteste Winston in Green Valley ist, ist sein Leben neuerdings ein Spießrutenlauf. Und das liegt nur an der Frau, die sein Bruder als neue Mechanikerin in der gemeinsamen Autowerkstatt eingestellt hat. Shelly Sullivan ist niemals nett und schon gar nicht charmant. Sie beendet keine Unterhaltung ohne bissige Bemerkung und ist sowieso eher ein Tier- als Menschenfreund. Beau will sie raus seinem Laden, raus aus Tennessee und raus aus seinem Leben haben. Aber bald merkt er, dass sich unter dieser harten Schale ein wunderschöner, todunglücklicher und verführerischer Kern verbirgt. Und einmal hinter die Fassade geblickt, kann Beau nicht mehr wegschauen.
Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real

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Winston Brothers: Whatever you want

Einmal die große Liebe, Reifenwechsel inklusive!
Beau Winston ist wirklich der netteste und charmanteste Typ der Welt. Normalerweise. Denn obwohl er der beliebteste Winston in Green Valley ist, ist sein Leben neuerdings ein Spießrutenlauf. Und das liegt nur an der Frau, die sein Bruder als neue Mechanikerin in der gemeinsamen Autowerkstatt eingestellt hat. Shelly Sullivan ist niemals nett und schon gar nicht charmant. Sie beendet keine Unterhaltung ohne bissige Bemerkung und ist sowieso eher ein Tier- als Menschenfreund. Beau will sie raus seinem Laden, raus aus Tennessee und raus aus seinem Leben haben. Aber bald merkt er, dass sich unter dieser harten Schale ein wunderschöner, todunglücklicher und verführerischer Kern verbirgt. Und einmal hinter die Fassade geblickt, kann Beau nicht mehr wegschauen.
Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real

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Winston Brothers: Whatever you want

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Einmal die große Liebe, Reifenwechsel inklusive!
Beau Winston ist wirklich der netteste und charmanteste Typ der Welt. Normalerweise. Denn obwohl er der beliebteste Winston in Green Valley ist, ist sein Leben neuerdings ein Spießrutenlauf. Und das liegt nur an der Frau, die sein Bruder als neue Mechanikerin in der gemeinsamen Autowerkstatt eingestellt hat. Shelly Sullivan ist niemals nett und schon gar nicht charmant. Sie beendet keine Unterhaltung ohne bissige Bemerkung und ist sowieso eher ein Tier- als Menschenfreund. Beau will sie raus seinem Laden, raus aus Tennessee und raus aus seinem Leben haben. Aber bald merkt er, dass sich unter dieser harten Schale ein wunderschöner, todunglücklicher und verführerischer Kern verbirgt. Und einmal hinter die Fassade geblickt, kann Beau nicht mehr wegschauen.
Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real


Product Details

ISBN-13: 9783958182738
Publisher: Forever
Publication date: 10/01/2018
Series: Green Valley , #4
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 450
File size: 3 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Penny Reid ist USA Today Bestseller-Autorin der Winston-Brothers-Serie und der Knitting-in-the-city-Serie. Früher hat sie als Biochemikerin hauptsächlich Anträge für Stipendien geschrieben, heute schreibt sie nur noch Bücher. Sie ist Vollzeitmutter von drei Fasterwachsenen, Ehefrau, Strickfan, Bastelqueen und Wortninja.

Penny Reid ist USA Today Bestseller-Autorin der Winston-Brothers-Serie und der Knitting-in-the-city-Serie. Früher hat sie als Biochemikerin hauptsächlich Anträge für Stipendien geschrieben, heute schreibt sie nur noch Bücher. Sie ist Vollzeitmutter von drei Fasterwachsenen, Ehefrau, Strickfan, Bastelqueen und Wortninja.


Sybille Uplegger studierte englische und amerikanische Literaturwissenschaft und Philosophie in Bamberg und Seattle, ehe sie nach Berlin zog, um dort als freie Übersetzerin zu arbeiten. In ihrer Freizeit erkundet die sportbegeisterte Mutter eines Sohnes verschiedene Laufstrecken rund um die Hauptstadt oder ist mit ihrem Bogen auf dem Schießplatz anzutreffen.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Beau

Jeder Mensch wird von Zeit zu Zeit zum Opfer seiner eigenen Erwartungen. Das ist mir bewusst.

Je ausgeprägter das Anspruchsdenken und je größer das Ego, desto leichter ist jemand zu blenden und hinters Licht zu führen. Mein Vater hat mir nicht viel Nennenswertes beigebracht, aber das habe ich immerhin von ihm gelernt. Doch obwohl ich es weiß, bin auch ich nicht immer davor gefeit.

So wie heute, zum Beispiel.

Klar, ich hätte das Missverständnis auch auf meine Müdigkeit schieben können. Ich hatte drei Stunden hinter dem Steuer gesessen und war seit Sonnenaufgang auf den Beinen. In der Nacht zuvor hatte ich kaum geschlafen, auch wenn der Grund meiner Schlaflosigkeit ein durchaus angenehmer gewesen war.

Aber nein, letzten Endes war nicht die Müdigkeit schuld, sondern einzig und allein meine blödsinnigen Erwartungen.

»Du hast was gut bei mir.«

Ich hörte das Klirren von Gläsern am anderen Ende der Leitung. Es verriet mir, dass Hank im Pink Pony war und dort die Spuren der letzten Nacht beseitigte.

»Red keinen Quatsch.« Ich zog die Brauen hoch und rieb mir ein Auge, um die Müdigkeit zu vertreiben. Vielleicht war es keine gute Idee, beim Fahren über die Freisprechanlage zu telefonieren. Andererseits kannte ich diese Straßen gut. Wahrscheinlich hätte ich mich sogar mit verbundenen Augen zurechtgefunden.

»Doch, doch.« Das Gläserklirren verstummte, und Hanks Tonfall nahm eine feierliche Note an. »Du weißt, dass ich das niemandem außer dir hätte anvertrauen können. Also – ich schulde dir was.«

Hank Weller, ein guter Freund seit der Grundschule und Inhaber des örtlichen Stripclubs, achtete darauf, sich für jeden Gefallen, den man ihm tat, möglichst zeitnah zu revanchieren. Und ich hatte ihm gerade einen Gefallen getan. Er hatte in Nashville einen 1956er XK 140 Jaguar mit Originalmotor und -karosserie aufgetan, den er unbedingt haben wollte. Ich hatte ihn für ihn abgeholt und nach Green Valley transportiert.

Für mich war das eine Selbstverständlichkeit gewesen. Hank war, abgesehen von meinem Zwillingsbruder, mein engster Freund. Der Trip nach Nashville hatte mir die Möglichkeit gegeben, eine gewisse Frau zu besuchen, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte, und außerdem vollbrachte ich gerne gute Taten für gute Menschen. Kein Ding.

»Lass mich einfach am Mittwoch die dicksten Fische fangen, dann sind wir quitt«, sagte ich mit einem lautlosen Gähnen.

»Ich mache sogar noch mehr als das. Als Zeichen meiner Dankbarkeit habe ich da was arrangiert. In der Werkstatt wartet eine Kleinigkeit auf dich.«

Bei diesen Worten schrillten umgehend meine inneren Alarmglocken.

»Was für eine Kleinigkeit?«

»Wirst schon sehen.«

Ich hörte das Grinsen in seiner Stimme. Der Mann konnte sich einfach kein Grinsen verkneifen, das hatte er schon als Kind nicht gekonnt, selbst wenn ihm dieses Grinsen einen Heidenärger eingebracht hatte.

»Wird Cletus sich darüber aufregen?«

Cletus war mein älterer Bruder, Mitinhaber des Winston Brothers Auto Shop und der Drittälteste von insgesamt sieben Geschwistern. Ich selbst war Nummer fünf und die Hälfte eines eineiigen Zwillingspaars. Laut Aussagen meiner Mutter war ich wenige Sekunden vor meinem Bruder Duane geboren worden – mit einem Lächeln im Gesicht, wohingegen Duane seine Ankunft auf der Welt mit empörtem Geschrei kundgetan hatte.

Normalerweise hatte ich kein Problem damit, wenn Hank Cletus wütend machte. Normalerweise hatte ich kein Problem damit, wenn irgendwer Cletus wütend machte – solange ich es nicht selbst war. Cletus konnte sehr unterhaltsam sein, wenn er wütend war. Aber an diesem Morgen stand mir nicht der Sinn nach einem wütenden Cletus. Jedenfalls nicht, ehe ich ein Nickerchen gemacht und einen Happen gegessen hatte. Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt etwas zwischen die Zähne bekommen hatte ...

»Nein, eigentlich dürfte es Cletus nicht weiter stören. Jedenfalls nicht direkt.«

Nicht direkt. Wie ist das denn bitte zu verstehen?

Ein Rascheln drang aus der Leitung, als hätte sich Hank das Telefon zwischen Kopf und Schulter geklemmt, wo es nun gegen seinen Bart rieb. »Wenn du sie siehst, wirst du es schon verstehen.«

»Sie?« Fast hätte ich mich verschluckt. »Oh nein, nicht schon wieder.«

»Viel Spaß«, wünschte er mir mit diebischer Freude. Der Mistkerl.

»Was hast du getan?« In meinem Kopf lief augenblicklich das Gedankenkarussell an. Eine leise Hoffnung keimte in mir auf, dicht gefolgt von Unbehagen.

Vielleicht war er ja hinter mein Geheimnis gekommen. Vielleicht hatte er dafür gesorgt, dass Darlene mich hier besuchte. Andererseits: Sie hatte gestern Abend nichts davon erwähnt, und als ich gegangen war, hatte sie tief und fest geschlafen.

Nein. Sie konnte es unmöglich vor mir nach Green Valley geschafft haben.

Außerdem wusste Hank nichts von Darlene. Glaubte ich wenigstens. Ja, ich war mir ziemlich sicher, dass er nichts von ihr wusste. Zu zweiundachtzig Prozent sicher.

Die Sie, von der er gesprochen hatte, musste also jemand anders sein.

»Bye«, war alles, was er noch sagte, ehe er auflegte.

»Scheiße.« Ich schlug mit den flachen Händen auf das Lenkrad und knirschte mit den Zähnen.

Das konnte nur eins bedeuten.

Na ja, letztendlich ist eine Stripperin doch nicht so schlimm. Er hätte auch wieder versuchen können, dir ein Boot zu schenken.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mochte Hanks Angestellte, zumindest die meisten. Aber ich versuchte, dieses Kapitel meines Lebens hinter mir zu lassen. Ich wollte mich Darlene gegenüber würdig erweisen und ihr zeigen, dass ich der Mann war, den sie sich wünschte – ein Mann, mit dem sie sich eine feste Beziehung vorstellen konnte.

Es ging auch nicht darum, dass ich Angst hatte, sie könnte auf Umwegen herausfinden, dass Hank mir eine Stripperin in die Werkstatt geschickt hatte. Es reichte vollkommen aus, dass ich von dieser Stripperin wusste. Ich würde mich verpflichtet fühlen, es ihr zu beichten. Und ich konnte mir weiß Gott angenehmere Unterhaltungen vorstellen.

Noch etwa eine Meile bis zur Werkstatt. Ich war nervös und verunsichert. Darlene gefiel es ohnehin nicht, dass ich mich mit Hank abgab. Oder mit seinen weiblichen Angestellten.

Aber Hank war ein guter Freund. Zugegeben: ein guter Freund, der zum Exzess neigte. Einmal hatte er versucht, mir eine Jacht zu schenken. Ich hatte diesem Wahnsinn gleich ein Ende gesetzt, indem ich mich weigerte, die entsprechenden Papiere zu unterschreiben. Vor zwei Jahren hatte er mir eine Rolex gegeben, die bestimmt mehr gekostet hatte als alle meine irdischen Besitztümer zusammengenommen. Ich hatte das Ding nie getragen. Gold besaß hervorragende elektrische Leitfähigkeiten, das war mir zu heikel.

Sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte ihn nicht davon abbringen, mir immer wieder aufs Neue Geschenke zu machen. Das war jetzt mittlerweile das fünfte Mal, dass er mir zum Dank eine Sie vorbeischickte. Vor drei Jahren hatte er mich das erste Mal beglückt. Ich war von einem Trip nach Nashville zurückgekommen, und bei meiner Ankunft auf dem Werkstatthof hatten mich vier Stripperinnen in Bikinis begrüßt, die unter vollem Körpereinsatz Autos wuschen. Damals war ich einundzwanzig Jahre alt und Single gewesen, deshalb hatte mich diese nette Geste nicht weiter gestört.

Aber das war jetzt anders. Mir war so flau, dass mir sogar das Atmen schwerfiel.

Sobald ich den Truck mitsamt Autoanhänger auf dem Werkstatthof abgestellt hatte, hielt ich Ausschau nach Hanks Geschenk. Ich konnte nichts Ungewöhnliches entdecken – außer ein paar neuen Autos, von denen das auffälligste ein 1958er Plymouth Fury war. Ich kannte niemanden hier im Tal oder in Maryville, der ein solches Auto besaß, deshalb nahm ich mir vor, Duane bei nächster Gelegenheit danach zu fragen. Ich stieg aus dem Truck und schloss so leise wie möglich die Fahrertür.

Ich kannte alle Frauen, die im Pink Pony arbeiteten. Früher, vor Darlene, hatte ich vielen von ihnen hin und wieder mit kleineren Arbeiten in Haus oder Wohnung geholfen. Als ich nun meine verspannten Muskeln dehnte und auf die Werkstatt zuging, überlegte ich, wen er mir geschickt haben könnte.

Tina Patterson kam schon mal nicht infrage. Tina war lange Zeit die QuasiFreundin meines Zwillingsbruders Duane gewesen, ehe er letztes Jahr mit Jessica James zusammengekommen war. Mae, Roxy und Hannah schloss ich ebenfalls aus. Hank wusste, dass ich – in Bezug auf Körperbau und auch Charakter – reifere Frauen bevorzugte.

Ich verlangsamte meine Schritte und spähte um einen Ford herum, der kurz hinter dem Eingang zur Werkstatthalle stand, während ich nervös den Schlüsselring am Zeigefinger drehte. Es war ein klarer, sonniger Spätsommermorgen, und als ich ins Halbdunkel der Halle trat, konnte ich im ersten Moment nichts sehen. Aber ich hörte das Scharren von Schuhen auf Zement, gefolgt von einem kurzen Aufstöhnen.

»Cletus?«, rief ich zaghaft, in der Hoffnung, dass mein Bruder der Verursacher der Geräusche war, auch wenn mein Instinkt mir sagte, dass das Stöhnen nicht von einem Mann gekommen sein konnte.

Ich atmete einmal tief durch, um mich zu sammeln, und überlegte, was die beste Methode wäre, die Stripperin von ihrem Vorhaben abzubringen. Vielleicht würde ich ihr einen Zwanziger anbieten, unter der Bedingung, dass sie sich nicht auszog. Die dadurch gewonnene Zeit konnten wir bei einem Kaffee und Donuts in Daisy's Nut House verbringen.

Ja, ein Donut wäre jetzt genau das Richtige.

Im nächsten Moment fiel mein Blick auf eine Gestalt im Blaumann, die sich gerade über den Motor von Deveron Stokes' Chevy beugte. Trotz des weit geschnittenen Overalls war es unmöglich, ihre weibliche Körperform zu übersehen. Als ich näherkam, griff sie nach einem Lappen in ihrer Tasche und wischte sich die Hände daran ab. Dann richtete sie sich auf, drehte sich in aller Ruhe zu mir um und sah mich an.

BÄM.

Mir blieb die Spucke weg.

Zur Salzsäule erstarrt und mit weit aufgerissenen Augen stand ich da, denn heilige Muttergottes, diese Frau war das schönste Wesen, das ich je im Leben gesehen hatte.

Und ich hatte wirklich schon viele schöne Menschen gesehen. Aber diese Frau bewegte sich in völlig anderen Sphären. Ihre Schönheit ließ sich gar nicht in Worte fassen. Umwerfend beschrieb sie nicht einmal ansatzweise. Sie war so umwerfend, dass selbst ihr Anblick in einem verschmierten Blaumann mir die Luft zum Atmen nahm, als hätte ich einen Faustschlag gegen die Rippen bekommen.

Und als sie den Kopf hob und ihr Blick mich traf, war es endgültig um mich geschehen.

Ich tastete nach dem Truck links von mir, um mich an irgendetwas festzuhalten, während ich sie wie vom Donner gerührt anstarrte.

Sie war groß. Sehr groß. Vermutlich über eins achtzig. Ihre Beine wollten gar nicht mehr aufhören. Sie hatte braune Haare mit vereinzelten blonden Strähnen darin, als würde sie viel Zeit draußen in der Sonne verbringen. Sie waren zu einem langen, dicken Zopf geflochten, der ihr über die Schulter nach vorne hing. Ich schluckte. Mein Blick wanderte aufwärts zu ihrem Hals – lang und schlank und sonnengebräunt – und dann weiter in Richtung Kinn. Pralle rosige Lippen. Scharfe Wangenknochen. Große Augen, umrahmt von unglaublich dunklen Wimpern, in einem perfekt geschnittenen ovalen Gesicht.

Es war eine physische Vollkommenheit, die beinahe wehtat, wenn man sie zu lange ansah. Ich war wie geblendet von ihrer Schönheit.

Und dazu noch dieser harte Blick, der ihr eine Aura des Unnahbaren verlieh, als wäre der ganze Rest der Welt nichts weiter als Scheiße unter ihrem Schuh.

Ich war unfähig, mich zu beherrschen. »Großer Gott«, entschlüpfte es mir, ehe ich meine Zunge im Zaum halten konnte. Aber verdammt noch mal.

Verdammt noch mal.

»Hallo«, sagte sie heiser. Die Begrüßung war genauso frostig wie ihr Blick.

Ich ließ die Luft aus meinen Lungen entweichen, versuchte meine Schockstarre abzuschütteln und zwang mich zu einem freundlichen Lächeln, während ich krampfhaft überlegte, was ich zu ihr sagen sollte.

Oh Mann, Hank. Er war wirklich ein toller Freund, aber das ... diese Frau hier ... wow. Das war einfach zu viel des Guten. Wo hat er die bloß aufgetrieben?

Ich räusperte mich, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte mich auf meine guten Manieren zu besinnen. »Äh ... also ... Wo ist denn deine Torte?«

Stille senkte sich über uns. Ihr Blick wurde schneidend, als wollte sie mir damit das Fleisch von den Knochen schälen. Es war ziemlich beunruhigend. Ich war immer noch geblendet.

Verdammt.

»Was?« Das einzelne Wort knallte wie ein Peitschenhieb durch die Werkstatt.

»Deine Torte?« Ich wagte mich einen Schritt weiter vor und lehnte mich mit der Schulter gegen den Ford. Um nicht ihrem forschenden Blick standhalten zu müssen, fuhr ich fort, ihren Körper zu betrachten. Viel konnte ich nicht erkennen, aber das Wenige, was sich unter dem Blaumann abzeichnete, reichte absolut aus.

Ich würde meinen GTO darauf verwetten, dass sie Wahnsinnsbeine hat.

Aber letzten Endes spielte ihre Schönheit keine Rolle. Ja, sie war mir aufgefallen – alles andere wäre auch schlichtweg unmöglich gewesen –, aber mehr nicht.

Ich kam gerade von Darlene in Nashville. Und obwohl sie sich bislang noch nicht dazu geäußert hatte, betrachtete ich uns beide als Paar. Ich wollte eine langfristige Beziehung mit einer klugen, erfolgreichen Frau, und zwei Wahnsinnsbeine am schönsten Geschöpf von ganz Tennessee würden mich nicht von meinem Weg abbringen.

Einige Sekunden verstrichen, ehe ich den Blick erneut auf ihr Gesicht richtete. Sie starrte mich noch immer mit ihren großen Eisaugen an. Mannomann, dieser Blick war wirklich krass. Wenn sie ab jetzt regelmäßig im Pink Pony strippte, würde Hank den Eintritt erhöhen müssen.

Ich musterte sie durch zusammengekniffene Augen. Es war unmöglich zu schätzen, wie alt sie war. Sie wirkte älter als ich. Irgendwie reif. Schön auf eine frauliche Art. Vielleicht lag es an ihrer Körpergröße, denn zugleich hatte sie auch etwas Junges, fast Naives an sich. Ich legte den Kopf schief. Ihr Kiefer war angespannt, und ich kam zu dem Schluss, dass der stahlharte Blick höchstwahrscheinlich nur eine Fassade war, um ihre Unsicherheit zu kaschieren.

Vielleicht strippte sie zum ersten Mal und war nervös. Hoffentlich bedeutete das, dass sie sich leichter davon abbringen lassen würde.

Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Keine Torte?«

Ihr Kiefer zuckte. Sie senkte die Lider auf Halbmast, schwieg jedoch hartnäckig.

»Hmm ...« Ich kratzte mich am Kinn und wägte meine nächsten Worte sorgfältig ab. Ich beschloss, meinen Charme spielen zu lassen. »Pass auf, meine Liebe, ich bin mir sicher, dass das, was du unter dem Blaumann zu bieten hast, ungeheuer scharf ist. Aber ich habe eine feste Freundin, und die möchte ich nicht vor den Kopf stoßen. Was immer Hank dir bezahlt hat, damit du dich für mich ausziehst, ich bin bereit, es zu verdoppeln, wenn du dafür deine Klamotten anlässt.«

Nach meiner Erfahrung war nichts schlimmer für eine Stripperin als ein uninteressierter Kunde – außer vielleicht ein Kunde, der zu interessiert war. Ich wollte sie nicht kränken und hoffte sehr, dass sie mir mein Angebot nicht übel nehmen würde.

Wie in Zeitlupe machte sie die Augen einmal zu und wieder auf. »Sie sind Beau.«

Ich wartete kurz. Mein Lächeln verrutschte ein wenig, aber ich nickte. »Ja, das ist richtig.« Warte mal – hat sie mich etwa für Duane gehalten?

»Ich hätte es wissen müssen.« Sie verlagerte das Gewicht auf einen Fuß, knickte die Hüfte ab und vergrub die Hände in den hinteren Taschen ihres Blaumanns.

Jetzt war ich vollends verwirrt. Wieso hat Hank eine Stripperin für Duane bestellt? »Du dachtest ...«

»Ich dachte zuerst, Sie wären Duane. Aber jetzt ist mir klar, dass das nicht sein kann.«

»Jetzt ist dir klar ...?« Mein durch Müdigkeit und Hunger träges Gehirn kam nicht mehr mit.

»Duanes Gesichtszüge sind symmetrisch. Ihr rechtes Auge ist höher als Ihr linkes«, erklärte sie emotionslos und deutete auf mein Gesicht.

»Wie bitte?« Ich stieß mich von dem Ford ab und betastete mit den Fingern meine Augen.

»Und Ihre Nase ist krumm. Sie ist ein bisschen nach links gebogen.«

Was?

Jetzt war mir das Lächeln endgültig vergangen. Ich fasste mir an die Nase. »Meine Nase?«

Sie zuckte die Achseln und warf mir noch einen letzten kühlen Blick zu, ehe sie sich wieder Deveron Stokes' Chevy widmete.

Fassungslos starrte ich sie an, während ich wie der letzte Trottel an meiner Nase herumfummelte.

(Continues…)


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