Winston Brothers: Wherever you go

Willkommen in Green Valley, Tennessee, der Stadt der Brüder, Bärte und Biker!
"Die Winston Brüder sind ein wahrhafter Leseleckerbissen!" (Anna auf Amazon.de)
Die Zwillinge Beau und Duane Winston teilen zwar ihr verboten gutes Aussehen, ansonsten könnten sie jedoch verschiedener nicht sein. Wo Beau freundlich und zuvorkommend ist, ist Duane verschlossen und grüblerisch. Kein Wunder, dass Jessica James schon seit Jahren heimlich für Beau schwärmt, während Duane ihr nur Ablehnung entgegen bringt. Doch als Jessica nach dem College in ihre Heimat Green Valley, Tennessee, zurückkehrt, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung (inklusive intensiven Knutschens) und Jessica befindet sich mitten im Gefühlschaos. Zumal ihre Rückkehr in die heimatliche Kleinstadt eigentlich sowieso nur kurzfristig sein soll. Aber Duane Winston ist nicht nur schwer zu verstehen, er ist noch schwerer hinter sich zu lassen.


Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real


"Wherever you go hat mich nicht nur wahnsinnig gut unterhalten, es lässt mich auch verzweifelt auf die Storys der anderen Brüder warten. Es ist großartig, dass jeder Bruder so individuell ist, und ich weiß jetzt schon, dass die Serie einen festen Platz in meinem Regal bekommt. Fünf von fünf Sternen!" (Samantha Young, Spiegel-Bestseller Autorin)
"Witzig, spritzig, amüsant! Genau richtig für meinen Geschmack - hoffentlich gibt es noch mehr von den Winston-Brothers zu lesen..." (Katrin P., Buchhändlerin auf NetGalley)
"Es ist eines dieser Bücher, die man anfängt zu lesen und schon nach den ersten Seiten ein vergnügtes Grinsen im Gesicht hat!" (Karin P., Rezensentin auf NetGalley)

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Winston Brothers: Wherever you go

Willkommen in Green Valley, Tennessee, der Stadt der Brüder, Bärte und Biker!
"Die Winston Brüder sind ein wahrhafter Leseleckerbissen!" (Anna auf Amazon.de)
Die Zwillinge Beau und Duane Winston teilen zwar ihr verboten gutes Aussehen, ansonsten könnten sie jedoch verschiedener nicht sein. Wo Beau freundlich und zuvorkommend ist, ist Duane verschlossen und grüblerisch. Kein Wunder, dass Jessica James schon seit Jahren heimlich für Beau schwärmt, während Duane ihr nur Ablehnung entgegen bringt. Doch als Jessica nach dem College in ihre Heimat Green Valley, Tennessee, zurückkehrt, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung (inklusive intensiven Knutschens) und Jessica befindet sich mitten im Gefühlschaos. Zumal ihre Rückkehr in die heimatliche Kleinstadt eigentlich sowieso nur kurzfristig sein soll. Aber Duane Winston ist nicht nur schwer zu verstehen, er ist noch schwerer hinter sich zu lassen.


Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real


"Wherever you go hat mich nicht nur wahnsinnig gut unterhalten, es lässt mich auch verzweifelt auf die Storys der anderen Brüder warten. Es ist großartig, dass jeder Bruder so individuell ist, und ich weiß jetzt schon, dass die Serie einen festen Platz in meinem Regal bekommt. Fünf von fünf Sternen!" (Samantha Young, Spiegel-Bestseller Autorin)
"Witzig, spritzig, amüsant! Genau richtig für meinen Geschmack - hoffentlich gibt es noch mehr von den Winston-Brothers zu lesen..." (Katrin P., Buchhändlerin auf NetGalley)
"Es ist eines dieser Bücher, die man anfängt zu lesen und schon nach den ersten Seiten ein vergnügtes Grinsen im Gesicht hat!" (Karin P., Rezensentin auf NetGalley)

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Willkommen in Green Valley, Tennessee, der Stadt der Brüder, Bärte und Biker!
"Die Winston Brüder sind ein wahrhafter Leseleckerbissen!" (Anna auf Amazon.de)
Die Zwillinge Beau und Duane Winston teilen zwar ihr verboten gutes Aussehen, ansonsten könnten sie jedoch verschiedener nicht sein. Wo Beau freundlich und zuvorkommend ist, ist Duane verschlossen und grüblerisch. Kein Wunder, dass Jessica James schon seit Jahren heimlich für Beau schwärmt, während Duane ihr nur Ablehnung entgegen bringt. Doch als Jessica nach dem College in ihre Heimat Green Valley, Tennessee, zurückkehrt, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung (inklusive intensiven Knutschens) und Jessica befindet sich mitten im Gefühlschaos. Zumal ihre Rückkehr in die heimatliche Kleinstadt eigentlich sowieso nur kurzfristig sein soll. Aber Duane Winston ist nicht nur schwer zu verstehen, er ist noch schwerer hinter sich zu lassen.


Von Penny Reid sind bei Forever erschienen:
In der Winston-Brothers-Reihe:
Wherever you go
Whatever it takes
Whatever you need
Whatever you want
Whenever you fall
When it counts
When it's real


"Wherever you go hat mich nicht nur wahnsinnig gut unterhalten, es lässt mich auch verzweifelt auf die Storys der anderen Brüder warten. Es ist großartig, dass jeder Bruder so individuell ist, und ich weiß jetzt schon, dass die Serie einen festen Platz in meinem Regal bekommt. Fünf von fünf Sternen!" (Samantha Young, Spiegel-Bestseller Autorin)
"Witzig, spritzig, amüsant! Genau richtig für meinen Geschmack - hoffentlich gibt es noch mehr von den Winston-Brothers zu lesen..." (Katrin P., Buchhändlerin auf NetGalley)
"Es ist eines dieser Bücher, die man anfängt zu lesen und schon nach den ersten Seiten ein vergnügtes Grinsen im Gesicht hat!" (Karin P., Rezensentin auf NetGalley)


Product Details

ISBN-13: 9783958182707
Publisher: Forever
Publication date: 07/02/2018
Series: Green Valley , #1
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 400
File size: 3 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Penny Reid ist USA Today Bestseller-Autorin der Winston-Brothers-Serie und der Knitting-in-the-city-Serie. Früher hat sie als Biochemikerin hauptsächlich Anträge für Stipendien geschrieben, heute schreibt sie nur noch Bücher. Sie ist Vollzeitmutter von drei Fasterwachsenen, Ehefrau, Strickfan, Bastelqueen und Wortninja.
Sybille Uplegger studierte englische und amerikanische Literaturwissenschaft und Philosophie in Bamberg und Seattle, ehe sie nach Berlin zog, um dort als freie Übersetzerin zu arbeiten. In ihrer Freizeit erkundet die sportbegeisterte Mutter eines Sohnes verschiedene Laufstrecken rund um die Hauptstadt oder ist mit ihrem Bogen auf dem Schießplatz anzutreffen.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Jessica

Ich bog auf den Parkplatz des Gemeindezentrums von Green Valley ein und erschreckte fünf Senioren fast zu Tode.

Zwar war es Halloween, trotzdem hatte ich nicht die Absicht, Teile der älteren Bevölkerung an den Rand des Herzinfarkts zu treiben. Dummerweise gab mein Truck – zum Leidwesen jeder sich in Hörweite befindenden Person – genau in diesem Moment ein schauderhaftes, schrilles Jaulen von sich. Das passierte andauernd, wenn der Motor im Leerlauf war.

Die fünf älteren Herrschaften zuckten zusammen und warfen mir bitterböse Blicke zu – die allerdings, sobald sie meiner Aufmachung gewahr wurden, in unverhohlene Verwirrung umschlugen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie mich erkannt hatten.

Eigentlich kannte mich jeder hier in Green Valley, Tennessee. Trotzdem hatten die fünf vermutlich nicht damit gerechnet, die zweiundzwanzigjährige Tochter des örtlichen Sheriffs Jeffrey James sowie Schwester des Deputy Sheriffs Jackson James hinter dem Steuer eines uralten Ford Super Duty F-250 XL zu sehen – noch dazu mit einem langen weißen Bart im Gesicht.

Zu meiner Verteidigung muss ich vorbringen, dass es nicht mein Truck war, sondern der meiner Mutter. Ich besaß gerade keinen eigenen fahrbaren Untersatz, und sie hatte sich vor Kurzem ein neueres, noch größeres und noch furchteinflößenderes Modell zugelegt. Eins, dessen Stoßstange sie mit Stickern zupflastern konnte, auf denen Sprüche prangten wie:

Heute schon den Sheriff geküsst?

Woher kommen Schwarze Löcher? Ist doch logisch: Gott hat versucht, durch null zu teilen!

oder

Esst mehr Steak! Der Westen wurde auch nicht mit Salat erobert.

Als Frau des Sheriffs, Mutter eines Polizisten (mein Bruder) sowie einer Mathelehrerin (meine Wenigkeit) und Tochter eines Rinderfarmers empfand sie es wohl als ihre Pflicht, die beachtliche Oberfläche ihres Trucks als mobile ProPolizei-, Pro-Mathematik- und Pro-Rindfleisch-Werbetafel zu verwenden.

Angestarrt zu werden störte mich nicht besonders. Ich wartete geduldig, bis die fünf Senioren sich sattgesehen hatten, und schenkte ihnen ein kleines Lächeln, das sie unter all dem Bart vermutlich gar nicht erkennen konnten. Sie standen noch eine Zeit lang da, ehe sie sich, einer Herde Schildkröten gleich, in Bewegung setzten und auf den Eingang des Gemeindezentrums zuschlurften, wobei sie mir noch hin und wieder zaghaft verwirrte Blicke über die Schulter zuwarfen.

So geschmeidig es die Lenkung zuließ, manövrierte ich mein Monstrum in eine freie Lücke ganz am Ende des Parkplatzes. Seit ich den Truck geerbt hatte, versuchte ich grundsätzlich am Rand zu parken, weil ich nicht einer dieser Egoisten sein wollte, die ein Riesenauto fahren und immer zwei Stellplätze besetzen.

Ich rückte meinen Rauschebart zurecht, warf mir das weiße, knapp einen Meter lange Ding über die Schulter und schnappte mir Umhang und Zauberhut. Dann versuchte ich, auf dem langen Weg vom Fahrersitz hinunter zum Erdboden nicht abzustürzen oder irgendjemandem meine nackten Körperteile zu präsentieren. Zum Glück gehörte zu dem Kostüm auch ein langer Stab, den ich als Abstiegshilfe benutzen konnte. Der Rest des Kostüms war eigentlich vernachlässigbar – es bestand lediglich aus einem gerade geschnittenen Minikleid mit tiefem Ausschnitt, das optimale Bewegungsfreiheit bot.

Ich hatte den Parkplatz ungefähr zur Hälfte überquert, da hörte ich hinter mir jemanden meinen Namen rufen.

»Jessica, warte!« Ich drehte mich um und winkte, als ich meine Kollegin und gute Freundin Claire im Laufschritt auf mich zukommen sah.

»Dachte ich's mir doch, dass du es bist. Ich habe den Stab und den Umhang erkannt.« Im Näherkommen verlangsamte sie ihre Schritte, und ihr Blick glitt über den spärlichen Rest meines Kostüms. »Du hast aber ... einiges verändert.«

»Ja.« Ich nickte stolz und schmunzelte über ihre halb kritische, halb belustigte Miene. Claire hatte sich nach der Schule nicht umgezogen; sie trug immer noch ihr niedliches Raggedy-Ann-Outfit. Sie hatte von Natur aus kupferrotes Haar und jede Menge Sommersprossen im Gesicht, deshalb hatte sie sich die langen Locken nur zu zwei Rattenschwänzen binden, eine Latzhose anziehen und eine weiße Haube aufsetzen müssen – fertig war das Kostüm.

»Gefällt's dir?« Ich drehte mich erst zur einen, dann zur anderen Seite, um ihr mein modifiziertes Kostüm nebst hochhackigen Riemchensandalen zu präsentieren.

»Bist du immer noch Gandalf? Oder was soll das jetzt darstellen?«

»Klar bin ich noch Gandalf. Nur eben sexy Gandalf.« Ich wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

Claire schlug sich eine weiß behandschuhte Hand vor den Mund und prustete. »O Mann. Du bist so was von durchgeknallt.«

Ein teuflisches Kichern kam mir über die Lippen. Ich kicherte eigentlich nie, es sei denn, ich hatte etwas Teuflisches im Sinn. »In der Schule konnte ich es ja wohl kaum anziehen. Aber ich liebe es – als ironischen Kommentar, verstehst du? Überall sieht man für Frauen diese dämlichen Halloween-Kostüme – sexy Krankenschwester und sexy Hexe und sexy Biene ... Nein, ganz im Ernst, ich habe wirklich schon mal ein sexy Bienenkostüm gesehen. Typisch Männer: Finden alles toll, was mit Bestäubung zu tun hat.«

»Du hast recht. In der Schule kannst du so einen Fummel definitiv nicht tragen. Erstens verstößt es gegen die Kleidervorschriften, und zweitens bist du als heiße Mathelehrerin sowieso schon der feuchte Traum all deiner männlichen Schüler. Wenn du dann noch als erotische Gandalf-Version gegangen wärst, hättest du die Armen in eine tiefe sexuelle Identitätskrise gestürzt.«

Ich schüttelte lachend den Kopf und musste daran denken, wie seltsam die letzten drei Monate gewesen waren.

Genau wie ich stammte auch Claire aus Green Valley; und genau wie ich war sie nach dem Studium in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Aber während mein Aufenthalt lediglich vorübergehender Natur war – ich wollte nur so lange bleiben, bis mein Studiendarlehen abbezahlt war –, hatte Claire sich für immer hier niedergelassen. Als ich in der Zwölften gewesen war, hatte sie an der Highschool als Lehrerin für Theater und Orchester angefangen, und jetzt waren wir Kolleginnen. Mit ihrer tollen roten Mähne, den hellblauen Augen und dem wunderschönen Gesicht war sie schon während meiner Schulzeit der Schwarm zahlreicher Schüler gewesen, und daran hatte sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.

Ich bibberte, als ein kalter Herbstwind meine nackte Haut streifte.

»Na, komm.« Claire hakte sich bei mir unter. »Lass uns reingehen, bevor du dir noch den Bart abfrierst.«

Ich folgte ihr zum ehemaligen Schulgebäude. Im Näherkommen hörten wir die vertrauten Klänge von Folkmusik, die durch die geöffneten Flügeltüren zu uns drangen.

Es war Freitagabend, und das bedeutete, dass fast jede Person im Umkreis von dreißig Meilen, die nicht bettlägerig war, für die allwöchentliche Jam Session ins Gemeindezentrum von Green Valley kam. Da es Halloween war, hatte man die Aula mit Papierskeletten, ausgehöhlten Kürbissen und orange-schwarzen Girlanden dekoriert. Die alte Schule war sieben Jahre zuvor umgebaut worden, und kurz danach hatten die Jam Sessions angefangen.

Jeder in Green Valley begann seinen Freitagabend hier. Und ob Halloween oder nicht, die verheirateten Paare mit Kindern gingen immer zuerst, gefolgt von den älteren Semestern. Als Nächstes verabschiedeten sich die Teenies, die im Anschluss noch zu Cooper's Field rausfuhren, um dort am Lagerfeuer zu sitzen und heimlich Alkohol zu trinken. Die Erwachsenen, Unverheirateten und Kinderlosen gingen meistens zuletzt.

Ich war noch dabei, mich damit anzufreunden, dass ich nun auch zu dieser letzten Gruppe gehörte. Bevor ich Green Valley verlassen hatte, um aufs College zu gehen, war ich noch Teil der Teenager-Clique gewesen und hatte meine Freitagabende auf Cooper's Field verbracht, auch wenn ich meistens nicht allzu lange geblieben war und mich nie betrunken hatte. Aber es war mir immer gelungen, einen Jungen zum Knutschen zu finden, ehe der Abend um war und ich nach Hause musste.

Wo die Erwachsenen (zu denen ich mich nun auch zählen durfte) ihren Abend beschlossen, hing stark von der Zielsetzung jedes Einzelnen ab. Wer einfach nur ein bisschen Spaß haben wollte, fuhr für gewöhnlich in Genie's Country Western Bar, um zu tanzen und Darts zu spielen. War man auf Sex aus, zog es einen eher ins Wooden Plank, eine Biker-Kneipe am Ortsrand. Wollte man Sex undÄrger und danach vielleicht noch einmal Sex ... dann entschied man sich für die Dragon Biker Bar, die einige Meilen außerhalb der Stadt lag und zugleich die Heimat des Iron Wraiths Motorradclubs war.

Und wenn man so tickte wie ich und kein von Existenzängsten geplagter, rebellischer Teenager mehr war, der um jeden Preis einen Jungen zum Küssen abschleppen musste, sondern sich einfach nur entspannen und die Mathehausaufgaben der letzten Woche korrigieren wollte, dann fuhr man nach Hause, zog sich einen Flanell-Pyjama an und schaltete im Fernsehen den Travel Channel ein, um bei der Arbeit ein paar Hintergrundgeräusche und inspirierende Bilder zu genießen.

Ich sah meinen Vater, der mich noch nicht entdeckt hatte. Er stand am Tisch kurz hinter dem Eingang, wo in einer großen Glasschüssel die Geldspenden des Abends gesammelt wurden, und unterhielt sich gerade lebhaft mit jemandem, den ich allerdings nicht sehen konnte, weil uns eine größere Menschenmenge die Sicht verdeckte. Er trug wie immer seine Uniform.

Claire stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte den Hals, um herauszufinden, was der Grund für die Menschenansammlung war. »Sieht so aus, als gäbe es hier Süßes oder Saures. Ich sehe ein paar Kinder in Kostümen, und da drüben steht ein Eimer mit Bonbons.«

Ich nickte, ehe ich erst den einen, dann den anderen der kurzen Flure hinabspähte, die vom Eingangsbereich abgingen. Bislang war nur aus einem der fünf ehemaligen Klassenzimmer Musik zu hören, dafür zog eine Horde Kinder von einem Raum zum nächsten. Jedes hatte entweder einen bemalten Kissenbezug oder einen orangefarbenen Plastikeimer in Kürbisform dabei, um die eingeheimsten Süßigkeiten zu transportieren.

Ich beugte mich zu Claire, um ihr vorzuschlagen, uns an der Schlange am Saaleingang vorbeizudrängeln und später zu spenden, als mein Blick auf einen rothaarigen Mann mit Bart fiel, der soeben aus einem der Klassenzimmer trat. Er hielt ein kleines Mädchen – es konnte höchstens sieben Jahre alt sein – an der Hand, das als Tinkerbell verkleidet war.

Ich verspürte ein Stechen in der Kehle, das mir über die Schlüsselbeine bis in die Fingerspitzen fuhr, ehe es sich durch meine Brust bis hinunter in meinen Bauch fortpflanzte. Unwillkürlich schnappte ich nach Luft. Auf das Stechen folgte eine Hitzewelle, gepaart mit einer schrecklichen Verlegenheit, wie ich sie seit Jahren nicht mehr empfunden hatte.

Gierig verschlang ich den Mann mit meinen Blicken. Er trug einen blauen Overall, hatte sich aber das Oberteil abgestreift und die langen Ärmel um die Hüften geknotet, damit ihm die Hose nicht herunterrutschte. Schenkel und Knie des Blaumanns waren voller Schmutz und Schmierölflecken. Dazu trug er ein strahlend weißes T-Shirt, das seinen gemeißelten Oberkörper zur Geltung brachte, und schwarze Arbeitsschuhe. Sein dichtes rotes Haar war ein wenig zerzaust, als wäre er ... oder jemand anders ... gerade mit den Fingern hindurchgefahren.

Beau Winston.

Ich wusste sofort, dass es Beau war, nicht sein Zwillingsbruder Duane, und zwar aus drei Gründen: Erstens lächelte er seine kleine Begleiterin an. Beau lächelte immer, Duane nie. Zweitens sah es so aus, als würde er ihr bei irgendetwas behilflich sein. Beau war ein hilfsbereiter, großzügiger und offenherziger Mensch. Duane hingegen war launisch, wortkarg und unhöflich.

Und zu guter Letzt: Mein Körper spürte den Unterschied. Bei Beaus Anblick hatten immer meine Hormone verrücktgespielt, und ich hatte vor lauter Verehrung kein Wort herausbekommen. Duane mochte seinem Bruder gleichen wie ein Ei dem anderen, aber das Einzige, was bei seinem Anblick in mir verrücktspielte, war mein Blutdruck, und wenn ich seinetwegen Sprachstörungen hatte, dann allenfalls vor Wut.

Das Objekt meiner jugendlichen Schwärmerei – eigentlich war es eher eine ausgewachsene Obsession – steuerte direkt auf uns zu, war allerdings noch immer ganz mit dem Mädchen beschäftigt. Er sah aus wie ein rothaariger James Dean, nur größer und kräftiger. Ich wusste plötzlich nicht mehr, wie man atmete. Der Mann war eine absolute Sahneschnitte. Er war so eine Sahneschnitte, dass ich sogar vergaß, wie sehr ich das Wort »Sahneschnitte« hasste.

»Jess.« Ich spürte, wie Claire mir ihren spitzen Ellbogen in die Seite bohrte. »Jessica, was ist denn los mit dir?«

Einige Kids verlieren bei Boybands, Rockstars oder irgendwelchen gut aussehenden Promis den Verstand. Ich verlor früher immer bei Beau Winston den Verstand. Angefangen hatte alles damit, dass er auf einen Baum geklettert war, um meine Katze zu retten. Ich war damals acht gewesen, er zehn. Er hatte mich auf die Wange geküsst. Er hatte mir die Tränen weggewischt. Er hatte meine Hand gehalten. Er hatte mich in den Arm genommen und mich gedrückt. Er war mein Held. Er hatte meine Katze vor dem sicheren Tod bewahrt.

Flüchtig fragte ich mich, ob mit mir irgendetwas nicht stimmte oder ob es noch andere Frauen jenseits der zwanzig gab, bei denen der Anblick ihrer ersten Jugendliebe akute Lähmungserscheinungen auslöste. Hätte ich solchen Albernheiten nicht längst entwachsen sein müssen?

Meine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern, und mein Mund war staubtrocken, als ich endlich auf Claires Frage antwortete und dabei mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung in Richtung des Mannes und des kleinen Mädchens deutete. »Da ist Beau Winston.«

Eine kleine Pause trat ein, in der Claire an mir vorbeispähte.

»Nein.« Sie drückte meinen Arm. »Nein, das ist Duane Winston.«

Ich schüttelte den Kopf und zwang mich, den Blick von ihm loszureißen. »Nein, das ist Beau.«

Claire verzog den Mund, während sie mich forschend musterte. Meine Wangen brannten – eine natürlich Folgeerscheinung, wenn man helle Haut und Sommersprossen hatte und entgegen jeder Vernunft beharrlich für den nettesten, witzigsten und rundherum besten Mann der Welt schwärmte. Bestimmt war ich rot wie eine Tomate – nicht, dass mir das peinlich gewesen wäre. Früher war mir das andauernd passiert. Ich hatte mich nur im selben Raum aufhalten müssen wie Beau, schon hatte ich einen ganzen Schwarm Schmetterlinge im Bauch gehabt und in meinem Kopf Musik gehört, die gar nicht wirklich da war.

»Wenn ich es dir doch sage, das ist Duane. Beau hat kürzere Haare.«

»Nein.« Erneut schüttelte ich den Kopf, diesmal mit noch mehr Nachdruck, während ich gleichzeitig versuchte, meine Körpertemperatur und Atmung zu regulieren. »In Duanes Gegenwart drehe ich zwar auch durch, aber anders. Das muss Beau sein.«

Duane und ich kamen nicht besonders gut miteinander aus. Das Ereignis, das den Grundstein zu meiner lebenslangen Bewunderung für Beau gelegt hatte, war zugleich auch die Geburtsstunde meiner Aversion gegen seinen Zwillingsbruder gewesen. Denn während Beau auf den Baum gestiegen war, um meine Katze herunterzuholen, hatte Duane mit Steinen nach dem Ast geworfen, auf dem sie saß. Und während Beau mich auf die Wange geküsst hatte, hatte Duane mit den Augen gerollt.

Claire war anzusehen, dass sie sich das Lachen verkneifen musste. »O Mann, du hast echt nicht gelogen, als du mir gesagt hast, dass du in den Kerl verknallt bist. Ist es das erste Mal nach der Highschool, dass du einen der beiden wiedersiehst?«

»Nein. Ich habe Beau mal im Piggly Wiggly gesehen, als ich während des Studiums in den Winterferien zu Hause war. Er hat gerade Bacon und grüne Bohnen gekauft, und ich habe hinter ihm in der Schlange an der Kasse gestanden.«

Claire gab es auf, sich das Lachen verkneifen zu wollen, und feixte unverhohlen. »Es ist wirklich faszinierend, das zu beobachten.«

»Was?«

»Wie es dich erwischt hat. Ich meine – du bist Jessica James. Du hast einen Plan, der dir lebenslange Freiheit von jeglichen Verpflichtungen sichern soll. Du redest von nichts anderem als davon, dass du die Welt bereisen willst. Du bist nur nach Hause gekommen, um deine Schulden abzuzahlen und ein bisschen Berufserfahrung für deinen Lebenslauf zu sammeln. Und jetzt stehst du hier und schwelgst in Erinnerungen an eine Begegnung mit Beau Winston im Piggly Wiggly! Ich wette, du weißt noch Wort für Wort, was ihr zueinander gesagt habt.«

(Continues…)


Excerpted from "Winston Brothers Wherever You Go"
by .
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Table of Contents

Die Autorin / Das Buch,
Titelseite,
Impressum,
Kapitel 1 Jessica,
Kapitel 2 Jessica,
Kapitel 3 Duane,
Kapitel 4 Jessica,
Kapitel 5 Jessica,
Kapitel 6 Duane,
Kapitel 7 Duane,
Kapitel 8 Jessica,
Kapitel 9 Jessica,
Kapitel 10 Duane,
Kapitel 11 Jessica,
Kapitel 12 Jessica,
Kapitel 13 Jessica,
Kapitel 14 Duane,
Kapitel 15 Jessica,
Kapitel 16 Duane,
Kapitel 17 Jessica,
Kapitel 18 Duane,
Kapitel 19 Duane,
Kapitel 20 Duane,
Kapitel 21 Jessica,
Kapitel 22 Jessica,
Kapitel 23 Duane,
Kapitel 24 Duane,
Kapitel 25 Jessica,
Kapitel 26 Jessica,
Kapitel 27 Duane,
Kapitel 28 Duane,
Kapitel 29 Jessica,
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