Undercover: Fever
Ich war schon seit Beginn meiner Karriere eine taffe FBI-Agentin, doch dann sollte ich ein hilfloses Mädchen von nebenan spielen! Auf was hatte ich mich nur eingelassen? Eigentlich waren meine Jahre als Kunsträuber vorbei, aber diesen neuen Auftrag konnte ich nicht ablehnen. Die Vergangenheit hatte mich schneller wieder eingeholt, als mir lieb war. Finn lebt als Kopfgeldjäger in Las Vegas und arbeitet nebenbei als Berater für das FBI. Aufgrund seiner Vergangenheit kennt er die kriminellen Abgründe von Las Vegas bestens. Generell kommt er mit den Agenten gut zurecht, bis er auf die FBI-Agentin Miranda trifft, die sich von keinem Mann etwas vorschreiben lässt. Bereits am ersten Abend brennt in beiden heiße Leidenschaft und sie landen miteinander im Bett, ohne zu ahnen, dass sie am nächsten Tag gemeinsam Undercover auf eine Mission geschickt werden, um die berüchtigten "Undergrounds", die organisiertes Verbrechen begehen, zu enttarnen. Miranda und Finn schleusen sich als Paar in die Organisation ein. Doch bald ist sich Miranda nicht mehr sicher, ob Finn wirklich auf ihrer Seite ist, oder ob er ein doppeltes Spiel mit ihr treibt ... Romantic Thrill. 
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Undercover: Fever
Ich war schon seit Beginn meiner Karriere eine taffe FBI-Agentin, doch dann sollte ich ein hilfloses Mädchen von nebenan spielen! Auf was hatte ich mich nur eingelassen? Eigentlich waren meine Jahre als Kunsträuber vorbei, aber diesen neuen Auftrag konnte ich nicht ablehnen. Die Vergangenheit hatte mich schneller wieder eingeholt, als mir lieb war. Finn lebt als Kopfgeldjäger in Las Vegas und arbeitet nebenbei als Berater für das FBI. Aufgrund seiner Vergangenheit kennt er die kriminellen Abgründe von Las Vegas bestens. Generell kommt er mit den Agenten gut zurecht, bis er auf die FBI-Agentin Miranda trifft, die sich von keinem Mann etwas vorschreiben lässt. Bereits am ersten Abend brennt in beiden heiße Leidenschaft und sie landen miteinander im Bett, ohne zu ahnen, dass sie am nächsten Tag gemeinsam Undercover auf eine Mission geschickt werden, um die berüchtigten "Undergrounds", die organisiertes Verbrechen begehen, zu enttarnen. Miranda und Finn schleusen sich als Paar in die Organisation ein. Doch bald ist sich Miranda nicht mehr sicher, ob Finn wirklich auf ihrer Seite ist, oder ob er ein doppeltes Spiel mit ihr treibt ... Romantic Thrill. 
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Undercover: Fever

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by S.P. Bräutigam
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Overview

Ich war schon seit Beginn meiner Karriere eine taffe FBI-Agentin, doch dann sollte ich ein hilfloses Mädchen von nebenan spielen! Auf was hatte ich mich nur eingelassen? Eigentlich waren meine Jahre als Kunsträuber vorbei, aber diesen neuen Auftrag konnte ich nicht ablehnen. Die Vergangenheit hatte mich schneller wieder eingeholt, als mir lieb war. Finn lebt als Kopfgeldjäger in Las Vegas und arbeitet nebenbei als Berater für das FBI. Aufgrund seiner Vergangenheit kennt er die kriminellen Abgründe von Las Vegas bestens. Generell kommt er mit den Agenten gut zurecht, bis er auf die FBI-Agentin Miranda trifft, die sich von keinem Mann etwas vorschreiben lässt. Bereits am ersten Abend brennt in beiden heiße Leidenschaft und sie landen miteinander im Bett, ohne zu ahnen, dass sie am nächsten Tag gemeinsam Undercover auf eine Mission geschickt werden, um die berüchtigten "Undergrounds", die organisiertes Verbrechen begehen, zu enttarnen. Miranda und Finn schleusen sich als Paar in die Organisation ein. Doch bald ist sich Miranda nicht mehr sicher, ob Finn wirklich auf ihrer Seite ist, oder ob er ein doppeltes Spiel mit ihr treibt ... Romantic Thrill. 

Product Details

ISBN-13: 9783864953804
Publisher: Plaisir d'Amour Verlag
Publication date: 05/24/2019
Series: Undercover , #2
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 292
File size: 554 KB
Language: German

About the Author

S.P. Bräutigam wurde 1989 in Karlsruhe geboren. Bereits in jungen Jahren entdeckte sie die Leidenschaft für das Schreiben und die Literatur. Sie studierte Germanistik und Kulturwissenschaft. In ihrer Freizeit reist sie gerne in die Vereinigten Staaten insbesondere nach Kalifornien, da sie dort am meisten Inspiration für neue Bücher findet, die zukünftige Leser unterhalten sollen.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Miranda

Der Mann, der einen Sitzplatz weiter saß, schmatzte laut. Immer wieder nahm ich das knirschende Geräusch der Maiskörner zwischen seinen Zähnen wahr. Der Film war schon fast zu Ende, jedenfalls hoffte ich das, weil ich keine Schnulzen leiden konnte. Aber meine beste Freundin liebte Liebesfilme, also hatte ich Erbarmen gehabt und nachgegeben. Ein langsames theatralisches Lied erklang aus den Lautsprecherboxen, was dem Film mehr Dramatik verlieh. Viel zu kitschig für meine Verhältnisse. Ich schloss für einen Moment meine Augen und seufzte laut. Meine Freundin stupste mich an und zeigte auf die Leinwand. Ich lächelte wortlos in ihre Richtung und versuchte, die letzten Minuten des Films zu ertragen. Der hübsche Schauspieler mit den eisblauen Augen gab der zierlichen Frau einen langen, alles verzehrenden Kuss. Ich verdrehte die Augen und beobachtete die Szene weiter.

»Ich werde immer für dich da sein«, sagte der gutaussehende Mann zu der Blondine und streifte mit seinem Daumen sanft ihre rosige Wange.

»Scott! Ich liebe dich! Du darfst das nicht für mich tun«, sagte sie und fing an, wie ein Kind zu heulen.

»Ich tue es für dich, Amalia.«

Amalia weinte bitterlich und blieb allein zurück. Der Bildschirm im Kinosaal verdunkelte sich und der rote Samtvorhang ließ die Leinwand verschwinden. Einige Sekunden später wurde das Licht eingeschaltet. Ich blinzelte, um mich an das helle Licht der Deckenleuchter zu gewöhnen. Der Kinosaal leerte sich schnell wahrscheinlich wollten alle Kinobesucher schnell an die frische Luft, um sich von dieser schrecklichen Schnulze zu erholen. Ich war ja selbst schuld, schließlich hatte ich meiner besten Freundin versprochen, mit ihr in diesen Film zu gehen.

»Und wie fandest du den Film?«, fragte mich Hailey auf dem Weg nach draußen. Ihre saphirblauen Augen leuchteten.

Mir war bis heute nicht bewusst gewesen, dass sie Liebesfilme so toll fand.

»Pfft«, zischte ich und drehte meinen Daumen nach unten.

»Miranda, sei nicht immer so zynisch«, sagte meine Freundin und verzog ihren Mund.

»Zynisch? Hollywood versucht uns weiszumachen, dass es da draußen noch richtige Männer gibt, und ich soll nicht zynisch sein?«, fragte ich schnell und verfinsterte meine Miene, indem ich den Mund zusammenzog.

»Es gibt noch Männer, die keine Weicheier sind!«, stellte Hailey klar.

»Hailey, nur weil du einen Mann gefunden hast, der für dich durchs Feuer gegangen ist, heißt das nicht, dass die restlichen Männer auch so sind«, versuchte ich ihr zu erklären. Zu versuchen, meiner Freundin klarzumachen, was ich von den heutigen Männern hielt, war genauso vergebens, wie zu versuchen, ein kleines Kind daran zu hindern, vor dem Abendessen Süßigkeiten zu naschen.

Hailey hatte vor ein paar Monaten schreckliches durchgemacht. Ihr Held war Logan Connor, ein Polizist des L.A. Police Department, gewesen. Er hatte sprichwörtlich alles für sie getan und hätte auch sein eigenes Leben für sie geopfert. So etwas gab es selten, und ja, manchmal beneidete ich sie darum. Ich mochte Logan, er war nett, gutaussehend und wir unternahmen oft etwas zu dritt. Logan und Hailey waren so etwas wie meine zweite Familie.

»Du könntest auch einen von den netten und guten Männern haben. Matt zum Beispiel«, sagte Hailey ernst und warf ihr braunes Haar zurück.

»Matt? Ernsthaft?«, fragte ich und blieb abrupt stehen.

»Ja, was hast du gegen Matt?«, fragte Hailey verwundert.

Matt war ein Kollege von Logan und arbeitete ebenfalls beim LAPD.

»Ich mag Matt. Er ist nett, lieb und nicht auf den Kopf gefallen.«

»Aber?«

»Aber es funkt nicht zwischen uns. Da ist kein Feuer, rein gar nichts. Er ist wie ein kleiner Golden Retriever, der friedlich und brav neben mir stehen bleibt. Zu brav.«

»Vielleicht braucht es manchmal einfach ein bisschen Zeit, bis das Feuer entfacht wird.«

»Wie war es bei Logan und dir? Hast du dafür Zeit gebraucht?«, fragte ich sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Nein, ich fand ihn schon zu Beginn anziehend«, sagte sie schnell und ihre Wangen färbten sich rosa. Typisch Hailey, wenn sie von Logan sprach, wurde sie immer verlegen.

»Na siehst du. Entweder man steht aufeinander oder nicht, und ich will nicht einfach nur in einer Beziehung sein nach dem Motto: ›Hauptsache, ich habe jemanden‹.«

»Es gibt so viele Männer auf der Welt, irgendwann wird auch dir der Richtige über den Weg laufen, vertrau mir«, erwiderte Hailey und strich mir sanft über den Arm.

»Daran glaube ich mittlerweile nicht mehr.«

»Oh Miranda«, sagte Hailey und kniff mich in die Seite.

»Nein, Hailey. Hör auf mit diesem ›Er ist irgendwo da draußen, du musst ihn nur noch finden‹. Vielleicht gibt es nicht für jeden Topf einen passenden Deckel. Es ist okay, ich muss keinen Partner haben. Man findet sich irgendwann damit ab.« Es war so, als ob die Gesellschaft nicht verstehen könnte, dass ich mich damit schon längst abgefunden hatte. Hailey gehörte noch zu der Sorte, die stets dachte, Prinzessin und Prinz fänden zusammen. Vielleicht hatte sich mein Prinz jedoch im dunklen Wald verirrt und war von Wölfen gefressen worden.

Meine letzte feste Beziehung war schon ein Weilchen her und ich ließ mich so schnell auf niemanden mehr ein. Manchmal wusste ich selbst nicht, was ich wollte. Auf der einen Seite mochte ich die Unverbindlichkeit: nur Sex, keine Verpflichtungen. Emotional gesehen würde mich wohl jeder als Wrack bezeichnen. Ich war betrogen und verarscht worden und man hatte mein Herz in tausend Stücke gerissen. Dieses Gefühl wollte ich nie wieder erleben. Also errichtete ich eine Mauer nach der anderen um mich herum, bis sich irgendwann so viel Beton um mein Herz befand, dass selbst Thor mit seinem Hammer diese Mauer nicht hätte auseinanderbrechen können.

»Aber ...«, versuchte Hailey, Einspruch einzulegen, und sah mich mitleidig an.

Ich hasste diesen Blick von ihr, schüttelte den Kopf und wir liefen schweigend zur nächsten Seitenstraße, in der bereits ein schwarzer SUV auf uns wartete. Hailey hatte Logan direkt nach dem Film informiert, dass wir bereit waren, nach Hause aufzubrechen. Logan, Haileys Freund, machte sich immer Sorgen um sie und erlaubte ihr nicht einmal, mit einem normalen Taxi zu fahren. Die Ereignisse, die im letzten Jahr geschehen waren, hatten ihre Spuren hinterlassen. Als Hailey die Tür des Wagens aufriss, strömte mir der vertraute Geruch von Logans Parfüm entgegen.

»Steigt ein, Mädels«, sagte Logan freundlich und versuchte, seine Haare, die mittlerweile lang geworden waren, mit einem Griff nach hinten zu legen.

Wir stiegen in den Wagen und schnallten uns an.

»Wie geht's dir, Miranda?«, fragte er und lächelte wieder.

»Mir geht's gut, danke«, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Mein Standardspruch, egal, wie es mir ging. Es war einfacher, den Leuten etwas vorzulügen, als ihnen die Wahrheit zu verraten.

»Wie war der Film?«, fragte er und griff wieder ans Lenkrad, nachdem er Hailey mit einem Kuss begrüßt hatte. Das perfekte Paar.

»Mit einem Wort? Furchtbar«, sagte ich und grinste.

»Zum Glück hat sie dich gezwungen, mit ihr in den Film zu gehen. Sonst wäre ich wohl derjenige gewesen, der sich das hätte antun müssen«, meinte Logan, blickte in den Rückspiegel und nickte mir kurz zu.

»Ja, ich hatte die Ehre, mir zwei Stunden eine Schnulze anzuschauen, während neben mir ein netter Herr in Zeitlupe Popcorn aß«, sagte ich mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme.

»Oh, das nächste Mal werde ich an deine Stelle rücken. Willst du noch mit zu uns? Wir könnten es uns gemütlich machen und einen Film schauen?«, fragte Logan.

Ich mochte Logan. Er war immer zuvorkommend und erkundigte sich lieber einmal zu viel als zu wenig nach dem Wohlbefinden der Menschen, die ihm wichtig waren.

»Nein danke, ich muss morgen früh in die Zentrale zu Miller. Er will etwas mit mir besprechen. Ich sollte also früh ins Bett gehen, wenigstens einmal in dieser Woche.« In den letzten Tagen hatte ich ein paar Dates gehabt. Ich hatte mir nicht viel davon versprochen, da die meisten Männer einfach Weicheier waren. Mit einem von ihnen hatte ich geschlafen, aber es würde definitiv nicht mehr daraus werden, da er mich gleich am nächsten Tag dutzende Male angerufen hatte und ich nicht auf Kletten stand.

»Was will Miller von dir? Ob wir vielleicht zu viel am Arbeitsplatz quatschen?«, fragte Hailey und trommelte auf dem Armaturenbrett herum.

»Wir sind Frauen, wir müssen immer reden. Egal wann und egal wo«, antwortete ich.

Hailey war meine beste Freundin und mit ihr konnte ich über alles sprechen. Miller war das inzwischen auch aufgefallen. Zwar hielt er viel von Teamwork, aber Hailey und ich übertrieben es manchmal mit Klatsch und Tratsch.

Logan setzte mich am Rand des Stadtteils Westwood ab. Ich lebte schon seit einer Weile in Los Angeles. Vor drei Jahren hatte ich mich auf Anhieb in meine kleine Zweizimmerwohnung verliebt, sie war einsame Spitze und ich konnte sie mir finanziell auch leisten. Allein zu leben, hatte seine Vorteile. Ich hatte nie Probleme damit gehabt, jemanden kennenzulernen. Aber es war schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die meisten Männer hatten es nur auf das eine abgesehen. Vielleicht war ich deshalb zu einem Eisklotz mutiert. Sex zur Verdrängung von Gefühlen zu benutzen, war nicht schlecht. Die Leere, die sich am nächsten Tag ausbreitete, war mir mittlerweile fast schon egal.

Nachdem ich meine Tasche in eine Ecke geworfen hatte, setzte ich mich auf mein schwarzes Ledersofa und schaltete das Spätprogramm ein. Ich dachte über die Frage von Logan bezüglich meines Befindens nach. Ich hatte wie immer geantwortet, dass es mir gut ging, und hatte keine Ahnung, wann ich diese Antwort das letzte Mal wirklich ernst gemeint hatte. Heute war ein Tag, an dem es mir nicht gut ging. Der Alltag lenkte mich von all meinen Grübeleien ab, und auch der Film hatte mich auf andere Gedanken gebracht, aber kein Mensch konnte gegen die Melancholie ankämpfen, die erst am Abend einsetzte, wenn man allein in seiner Wohnung war. Mein Job war mein Leben und ich genoss jede einzelne Sekunde davon, aber sollte das alles sein? War das der Sinn meines Lebens? In dieser Minute ertappte ich mich bei dem Gedanken, wie gern ich jemanden an meiner Seite haben würde, mit dem ich meine Erlebnisse teilen konnte. Aber für mich gab es einfach nicht den richtigen Mann, den Mister Perfect.

Ich versuchte, mich mit einem Teleshoppingsender abzulenken, aber mein Kopf wollte einfach nicht abschalten. Auf dutzende Gedanken konzentriert, schlief ich irgendwann ein, während im Hintergrund leise die Werbung für Küchengeräte lief.

Finn

Ungeduldig stand ich mir die Beine in den Bauch. Dabei versuchte ich, nicht zu verkrampft dazustehen, denn ich sollte locker wirken. Es hatte gefühlte vierzig Grad, Normaltemperatur für eine Stadt, die in der Wüste lag. Las Vegas, die Spielerstadt in Nevada, war seit drei Jahren mein Zuhause – oder etwas, was dem sehr nahekam.

Für eine Kippe sollte es noch reichen, bevor der Flüchtige den Schuppen verließ und ich ihn festnehmen konnte, dachte ich und zündete mir eine Zigarette an. Ein Laster, das ich nicht aufgeben konnte. Kaum hatte ich den Glimmstängel in den Mund genommen, sah ich, wie sich Clayton Hibster, einer der kleineren Drecksäcke, die sich in Las Vegas niedergelassen hatten, verpissen wollte. Er kam gerade aus einem Internetcafé und drehte sich in alle Richtungen um, als wüsste er, dass jemand hinter ihm her war.

Lässig zog ich an meiner Zigarette, als Clayton sich an mir vorbeistehlen wollte. In dem Moment, als er sich auf gleicher Höhe mit mir befand, stellte ich ihm ein Bein. Er flog in hohem Bogen auf den asphaltierten Boden und fiel der Länge nach hin. Das musste wehgetan haben.

»Verdammte Scheiße! Hast du denn keine Augen im Kopf, Junge?«, brüllte der Kleinganove mich an.

»Doch, doch, ich habe genau gesehen, wen ich auf den Boden befördert habe«, erwiderte ich, drehte seine Arme auf den Rücken und wollte ihm Handschellen anlegen.

»Scheiße, du bist einer von denen!«, rief Clayton und wand sich unter meinem Griff. Versuchte er gerade, abzuhauen? Seine Hose war durch den Sturz weit aufgerissen und er schien verletzt zu sein. Würde er trotzdem versuchen wegzulaufen, wäre sein Zustand nur zu meinem Vorteil.

»Was denkt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ihr könnt euch nicht alles rausnehmen! Ihr seid nichts als Söldner«, erklärte Clayton, immer noch auf dem Boden liegend.

»Wir haben einen Namen«, sagte ich, warf meine Kippe auf den Boden und trat sie mit meinem schwarzen Stiefel aus.

Clayton hatte es endlich geschafft aufzustehen, und für sein Übergewicht war er ziemlich schnell. Wie von der Tarantel gestochen, rannte er los. Weit würde er allerdings nicht kommen, denn mein bester Freund Jared stand schon am anderen Ende des Gehsteiges und grinste mich an. Clayton lief ihm direkt in die Arme, und Jared war nicht so verständnisvoll wie ich. Mit einem geschickten Manöver hatte er den Kerl erneut auf den Boden befördert. Jared bestand fast nur aus Muskeln, und allein der Anblick, wie er Clayton umwarf, ließ mich Mitleid mit dem MöchtegernGangster bekommen.

»Das ist Körperverletzung! Ich ergebe mich ja, ihr Schweine!«, sagte Clayton und jammerte kläglich.

»Oh, das ging aber schnell. Wir haben mit ein bisschen mehr Widerstand gerechnet«, sagte Jared und strich sich seine schwarzen Haare zurück.

»Ich werde euch anzeigen! Ihr werdet hinter Gitter kommen«, schrie Clayton laut.

Passanten, die hauptsächlich aus Touristen bestanden und Fotos von den Sehenswürdigkeiten auf dem Strip machten, hatten sich mittlerweile um Clayton versammelt. Ich musste ihn da rausholen, bevor die Leute noch Fotos von der Situation machen und in den sozialen Netzwerken verbreiten würden. Schnell hatte ich mir den Weg zu ihm gebahnt, half ihm, aufzustehen, und Jared bat die Meute, sich zu entfernen.

»Übrigens nennt man uns Kautionsagenten. Du hättest deine Schwester mal nicht um ihr Haus bringen sollen«, sagte ich und beförderte Clayton auf den Rücksitz unseres schwarzen Vans.

Seit drei Jahren arbeitete ich nun in Las Vegas. Was genau ich tat? Ich war Mitglied in einer Gruppe von Kautionsagenten. Wir sammelten die Straftäter ein, die auf Kaution auf freiem Fuß und nicht zum Gerichtstermin erschienen waren. Diese Gruppe nannte sich Special Bail Agents. Der Chef dieses Vereins war Samuel Williams. Er hatte noch andere Geschäfte am Laufen, von denen ich mich allerdings fernhielt. Außerdem war ich ein Spitzel des FBI. Ich hatte zwar keine Marke und auch keine wirklichen Befugnisse, aber ich sammelte Informationen über gewisse Leute. Diese gab ich dann ans FBI weiter. Ab und zu sah mal ein Special Agent vorbei, um zu schauen, ob man die Lage unter Kontrolle hatte. Die meisten dieser Agents waren zuvorkommend und wirklich nett. Natürlich gab es auch hier Ausnahmen, so wie den Letzten, dem ich am liebsten eine Abreibung verpasst hätte. Die Jobs machten mir Spaß und ich konnte sehr gut von ihnen leben, auch wenn ich viel von dem eingenommenen Geld direkt wieder verprasste.

Jared stieg auf den Beifahrersitz und ich trat aufs Gaspedal.

»Wollen wir heute versuchen, noch einen dranzukriegen, oder reicht uns das Geld?«, fragte Jared und rieb sich die Hände.

»Wie hoch war die Kaution, die auf deinen Kopf ausgesetzt wurde?«, fragte ich Clayton, der auf dem Rücksitz saß und verbissen versuchte, sich von dem Kabelbinder, der um seine Hände gewickelt war, zu befreien. An einer Ampel drehte ich mich zu ihm um und er spuckte mir direkt ins Gesicht.

»Drecksack«, murmelte ich, nahm mir ein Taschentuch aus meiner Hosentasche, wischte mir den Speichel ab und war versucht, dem Typen eine zu knallen. Wenn ich jedes Mal einen Penny bekommen würde, wenn ich daran dachte, handgreiflich zu werden, wäre ich mittlerweile reich.

»Dir sage ich gar nichts, du dreckiger Arsch!«, erklärte Clayton selbstsicher und drückte mit seinen Füßen gegen den vorderen Sitz, auf dem Jared Platz genommen hatte.

»Hey, wenn du das nicht sofort unterlässt, wirst du deine Beine bei der Ankunft auf der Polizeistation nicht mehr spüren«, drohte Jared. Seine tiefe Stimme schüchterte normalerweise jeden Kleinkriminellen ein, aber bei Clayton war das anscheinend anders.

»Darfst du überhaupt in diesem Land sein oder bist du illegal hier?«, fragte Clayton frech.

In seiner Akte hatte schon gestanden, dass er ein Rassist sei und aufgrund diverser Vergehen, wie zum Beispiel Diebstahl, hinter Gittern gesessen hatte. Doch bei Jared war er damit an den Falschen geraten, denn dieser hatte sich schon oft solche Kommentare anhören dürfen. Sein Vater stammte aus Puerto Rico und seine Mutter war Amerikanerin. Er war ein typischer Mischling und hatte dunkelbraune Augen, die nun böse zu funkeln begannen. Ich bemerkte, wie sehr er versuchte, sich zusammenzureißen, als er seine Faust fest zusammenballte und tief ein- und ausatmete.

Clayton hatte sich - trotz Kabelbinder an seinen Händen - von seinem Gurt befreien können und war ganz weit nach vorn gerutscht. Direkt an der Lehne von Jared flüsterte er leise unverständliches Zeug.

»Clayton, wenn du etwas zu sagen hast, dann sprich es laut aus«, sagte ich kopfschüttelnd, weil ich keine Lust auf Kindergartenspielchen hatte.

»Mit dir rede ich nicht.« Clayton wandte sich Jared zu.

(Continues…)


Excerpted from "Undercover 2: Fever"
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