Stine

Stine

by Theodor Fontane
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by Theodor Fontane

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Overview

Klassiker aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Erstes Kapitel*** In der Invalidenstraße sah es aus wie gewöhnlich: die Pferdebahnwagen klingelten, und die Maschinenarbeiter gingen zu Mittag, und wer durchaus was Merkwürdiges hätte finden wollen, hätte nichts anderes auskundschaften können, als daß in Nummer 98e die Fenster der ersten Etage - trotzdem nicht Ostern und nicht Pfingsten und nicht einmal Sonnabend war - mit einer Art Bravour geputzt wurden. Und nicht zu glauben, diese Merkwürdigkeit ward auch wirklich bemerkt, und die schräg gegenüber an der Scharnhorststraßen-Ecke wohnende alte Lierschen brummelte vor sich hin: Ich weiß nich, was der Pittelkown wieder einfällt. Aber sie kehrt sich an nichts. Un was ihre Schwester is, die Stine, mit ihrem Stübeken oben bei Polzins un ihren Sep'ratschlüssel, daß keiner was merkt, na, die wird grad ebenso. Schlimm genug. Aber die Pittelkown is schuld dran. Wie sie man bloß wieder da steht und rackscht und rabatscht! Und wenn es noch Abend wär, aber am hellen, lichten Mittag, wo Borsig und Schwarzkoppen seine grade die Straße runterkommen. Is doch wahrhaftig, als ob alles Mannsvolk nach ihr raufkucken soll; 'ne Sünd und 'ne Schand. So brummelte die Lierschen vor sich hin, und so wenig freundlich ihre Betrachtungen waren, so waren sie doch nicht ganz ohne Grund; denn oben auf dem Fensterbrett und kniehoch aufgeschürzt stand eine schöne, schwarze Frauensperson mit einem koketten und wohlgepflegten Wellenscheitel und wusch und rieb, einen Lederlappen in der Hand, die Scheiben der einen Fensterseite, während sie den linken Arm, um sich besser zu stützen, über das andere Querholz gelegt hatte. Mitunter gönnte sie sich einen Stillstand in der Arbeit und sah dann auf die Straße hinunter, wo jenseits des Pferdebahngeleises ein dreirädriger, beinahe eleganter Kinderwagen in greller Mittagssonne hielt.[...]

Product Details

ISBN-13: 9783640252626
Publisher: Grin Publishing
Publication date: 01/26/2009
Pages: 102
Product dimensions: 5.83(w) x 8.27(h) x 0.24(d)
Language: German

About the Author

Th. Fontane wurde am 30.12.1819 in Neuruppin geboren. Er stammte aus einer in Preußen heimisch gewordenen Hugenottenfamilie. Der Vater war Apotheker. Fontane besuchte das Gymnasium Neuruppin (1832) und die Gewerbeschule Berlin (1833). 1836-1840 Apothekerlehre in Berlin.

Fontane gab 1849 seinen Apothekerberuf auf; er arbeitete dann mit Unterbrechung bis 1859 als freier Mitarbeiter im Büro eines Ministeriums. Er lebte von 1855-1859 in England als Berichterstatter. Von 1860 bis 1870 arbeitete er als Redakteur der Berliner "Kreuz-Zeitung". 1870-1889 Theaterkritiker bei der "Vossischen Zeitung". 1876 Sekretär der Akademie der Künste Berlin und freier Schriftsteller. 1894 Dr. phil. h.c. Fontane starb am 20.9.1898 in Berlin.

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