Stark (Dark Half): Roman

Stark (Dark Half): Roman

by Stephen King
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by Stephen King

eBook

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Overview

Seit Jahren hat Thad Beaumont unter dem Pseudonym George Stark erfolgreich blutrünstige Thriller veröffentlicht. Als das Pseudonym aufgedeckt wird, beschließt er, sein Alter Ego »umzubringen«. Kurz darauf kommt es zu einer Mordserie in der Kleinstadt, unter den Opfern sind jene, die sich an dem symbolischen Begräbnis beteiligt haben. Ist George Stark wieder zum Leben erwacht?

Dritter Roman des »Castle-Rock«-Zyklus.


Product Details

ISBN-13: 9783641035716
Publisher: Heyne Verlag
Publication date: 07/27/2010
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 544
File size: 1 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

Hometown:

Bangor, Maine

Date of Birth:

September 21, 1947

Place of Birth:

Portland, Maine

Education:

B.S., University of Maine at Orono, 1970

Read an Excerpt

Das Leben der Menschen - ihr wirkliches Leben im Gegensatz zu ihrer simplen physischen Existenz - beginnt zu unterschiedlichen Zeiten. Das wirkliche Leben von Thad Beaumont, einem Jungen, der in Bergenfield, New Jersey, geboren wurde und dort aufgewachsen war, begann im Jahre 1960. In diesem Jahr widerfuhren ihm zwei Dinge. Das erste formte sein Leben; das zweite hätte es beinahe beendet. 1960 war Thad Beaumont elf Jahre alt.
Im Januar nahm er mit einer Kurzgeschichte an einem von der Zeitschrift American Teen ausgeschriebenen Wettbewerb teil. Im Juni erhielt er einen Brief vom Chefredakteur der Zeitschrift, in dem es hieß, ihm sei in der Kategorie Belletristik des Wettbewerbs eine Ehrenvolle Erwähnung zuteil geworden. Weiterhin hieß es in dem Brief, die Juroren hätten ihm den zweiten Preis zuerkannt, wenn aus seinem Begleitschreiben nicht hervorgegangen wäre, daß er zwei Jahre zu jung war, um tatsächlich ein »American Teen« zu sein. Dennoch sei seine Kurzgeschichte »Outside Marty's House« ein außerordentlich reifes Werk, zu dem man ihm gratulieren müsse.
Zwei Wochen später traf eine Urkunde von American Teen ein. Per Einschreiben. Auf der Urkunde stand sein Name in Buchstaben, die so verschnörkelt waren, daß er sie kaum lesen konnte: am unteren Ende befand sich ein goldenes Siegel mit dem eingeprägten Symbol von American Teen - den Silhouetten eines kurzhaarigen Jungen und eines Mädchens mit Pferdeschwanz, die Jitterbug tanzten.
Seine Mutter nahm Thad, einen stillen, ernsten Jungen, der anscheinend nie etwas in der Hand behalten konnte und oft über die eigenen Füße stolperte, in die Arme und erstickte ihn beinahe mit Küssen.
Sein Vater war unbeeindruckt.
»Wenn die Geschichte tatsächlich so gut war, warum haben sie ihm dann nicht ein bißchen Geld gegeben?« knurrte er aus der Tiefe seines Sessels heraus.
»Glen ...«
»Aber lassen wir das. Vielleicht kann mir unser Ernest Hemingway ein Bier holen, wenn du damit fertig bist, ihn abzuknutschen.«
Seine Mutter sagte nichts weiter - aber sie ließ den Brief und die Urkunde rahmen, bezahlte dafür mit ihrem Taschengeld, und hängte sie in seinem Zimmer über dem Bett auf. Wenn Verwandte oder andere Besucher kamen, führte sie sie hinauf und zeigte sie ihnen. Thad, erklärte sie ihren Gästen, würde einmal ein großer Schriftsteller werden. Sie hatte immer gespürt, daß er zu Großem bestimmt war, und hier war der erste Beweis dafür. Das machte Thad verlegen, aber er liebte seine Mutter zu sehr, um es ihr zu sagen.
Doch ungeachtet seiner Verlegenheit kam Thad zu dem Schluß, daß seine Mutter zumindest teilweise recht hatte. Er wußte nicht, ob er so begabt war, daß er ein großer Schriftsteller werden konnte, aber Schriftsteller würde er auf jeden Fall werden. Schließlich konnte er schreiben. Und was noch wichtiger war - er hatte Spaß daran, zumal, wenn sich die richtigen Worte einstellten. Und man würde ihm nicht immer aus einem formalen Grund sein Geld vorenthalten können. Er würde nicht ewig elf Jahre alt sein.
Die zweite wichtige Sache, die ihm 1960 widerfuhr, begann im August. Das war die Zeit, in der seine Kopfschmerzen anfingen. Anfangs waren sie nicht schlimm, aber als Anfang September die Schule wieder losging, hatten sich die leisen, lauernden Schmerzen in seinen Schläfen und hinter seiner Stirn zu einem monströsen Marathon von Qualen weiterentwickelt. Wenn ihn diese Kopfschmerzen überfielen, konnte er nichts tun, als in seinem abgedunkelten Zimmer zu liegen und darauf zu warten, daß er sterben würde. Ende September hoffte er, daß er sterben würde. Und Mitte Oktober waren die Schmerzen so unerträglich geworden, daß er Angst davor hatte, am Leben zu bleiben.
Das Herannahen der entsetzlichen Kopfschmerzen kündigte sich gewöhnlich durch ein Phantomgeräusch an, das nur er hören konnte - es klang wie das ferne Tschilpen von Tausenden kleiner Vögel. Manchmal bildete er sich ein, diese Vögel, vermutlich Sperlinge, sehen zu können; sie hockten, wie sie es im Frühjahr und im Herbst oft taten, auf Telefonleitungen und Dachfirsten.
Seine Mutter brachte ihn zu Dr. Seward.
Dr. Seward untersuchte seine Augen mit einem Ophthalmoskop und schüttelte den Kopf. Dann zog er die Vorhänge zu, schaltete die Deckenbeleuchtung aus und forderte Thad auf, den Blick auf eine weiße Wandfläche im Sprechzimmer zu richten. Er nahm eine Taschenlampe und ließ in rascher Folge helle Lichtkreise aufleuchten und wieder verlöschen.
»Bewirkt das, daß dir irgendwie komisch zumute ist, Junge?«
Thad schüttelte den Kopf.
»Dir wird nicht schwindlig? Als ob du ohnmächtig werden würdest?«
Thad schüttelte abermals den Kopf.
»Riechst du etwas? Faules Obst zum Beispiel oder brennende Lumpen?«
»Nein.«
»Was ist mit deinen Vögeln? Hast du sie gehört, während du das Licht beobachtet hast?«
»Nein«, sagte Thad ratlos.
»Es sind die Nerven«, sagte sein Vater später, nachdem Thad ins Wartezimmer geschickt worden war. »Der Junge ist das reinste Nervenbündel.«
»Ich nehme an, es ist Migräne«, teilte Dr. Seward ihnen mit. »Ungewöhnlich bei einem so jungen Menschen, aber es hat schon solche Fälle gegeben. Und ich habe den Eindruck, daß er - sehr empfindsam ist.«
»Das ist er«, sagte Shayla Beaumont nicht ohne eine gewisse Genugtuung.
»Vielleicht kann man eines Tages etwas dagegen tun. Aber ich fürchte, fürs erste wird er es durchstehen müssen.«
»Ja«, sagte Glen Beaumont, »und wir auch.«
Aber es waren nicht die Nerven, und es war keine Migräne, und er konnte es nicht durchstehen.
Vier Tage vor Halloween hörte Shayla Beaumont, wie eines der Kinder, die zusammen mit Thad auf den Schulbus warteten, plötzlich aufschrie. Sie schaute aus dem Küchenfenster und sah ihren Sohn in Krämpfen auf dem Gehsteig liegen. Neben ihm lag seine Frühstücksdose; ihr Inhalt aus Obst und
Sandwiches war auf den Asphalt der Straße geflogen. Sie rannte hinaus, scheuchte die anderen Kinder beiseite und stand dann hilflos da und wagte nicht, ihn anzurühren.
Wenn der große gelbe Bus mit Mr. Reed am Steuer nur etwas später gekommen wäre, wäre Thad möglicherweise auf dem Gehsteig gestorben. Aber Mr. Reed war in Korea Sanitäter gewesen. Er schaffte es, den Kopf des Jungen zurückzubiegen und ihm Luft zu verschaffen, bevor er an seiner eigenen Zunge erstickte.


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