Stärker als Begehren (Golden Dynasty, Teil 3)

Stärker als Begehren (Golden Dynasty, Teil 3)

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Stärker als Begehren (Golden Dynasty, Teil 3)

eBookGerman-language Edition (German-language Edition)

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Overview

Jeder in New Orleans hat schon von Devlin »Devil« de Vincent gehört, der seit dem rätselhaften Tod des Patriarchen das neue Familienoberhaupt ist. Zahlreiche Gerüchte kursieren über die drei Brüder. Rosie ist sich dessen bewusst, als das Schicksal sie mit Devlin zusammenführt. Und doch hat kein Mann bisher solche wilden Fantasien in ihr entfacht. Rosie ist nicht nur entschlossen, den Mythos, der sich um die de Vincents rankt, zu erforschen, sondern auch, hinter Devlins gut verborgene Geheimnisse zu kommen. Aber dafür muss sie sich in die Arme des Teufels begeben …

»Gefühlvoll und leidenschaftlich.«
Publisher’s Weekly

»Ein mit Leidenschaft gewürzter Page-Turner, der das Feuer in Ihnen entfacht.«
Entertainment Weekly über »Golden Dynasty - Größer als Verlangen«


Product Details

ISBN-13: 9783745750256
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 09/16/2019
Series: de-Vincent-Saga , #3
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 304
File size: 2 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Ihre ersten Geschichten verfasste Jennifer L. Armentrout im Mathematikunterricht. Heute ist der bekennende Zombie-Fan eine internationale Bestsellerautorin und schreibt Fantasy- und Liebesromane für Jugendliche und Erwachsene – und denkt nicht mehr an die schlechten Mathenoten von damals.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Rosie Herpin kniete auf dem Boden, atmete tief ein, um sich zu beruhigen, und ignorierte den scharfen Kies, der sich in ihre Haut grub. Sie beugte sich vor und legte die Hand flach auf den warmen, von der Sonne ausgebleichten Stein. Knien war in einem Wickelkleid alles andere als bequem, aber heute würde sie weder eine Jeans noch Leggings tragen.

Sie schloss die Augen, ließ ihre Finger nach unten rechts wandern und zog die flachen Vertiefungen nach, die sorgfältig in den verwitterten Stein gemeißelt waren. Sie musste sie nicht sehen, sondern wusste auch so, dass sie den Namen erreicht hatte – seinen Namen.

Ian Samuel Herpin.

Ihre Finger glitten über jeden einzelnen Buchstaben, und sie sprach sie lautlos aus, und nachdem sie fertig und bei dem »n« des Familiennamens angekommen war, hielt sie inne. Rosie brauchte nicht fortzufahren, um zu erfahren, wie die Daten darunter lauteten. Ian war dreiundzwanzig geworden. Und sie brauchte die Augen nicht zu öffnen, damit sie die eine Zeile lesen konnte, die in den Stein eingraviert war, denn sie hatte sich in ihr Hirn eingebrannt.

Möge ihm der Tod den Frieden schenken, den er im Leben nicht finden konnte.

Abrupt nahm Rosie die Finger von dem Stein, doch sie öffnete nicht die Augen, während sie die Hand an die Brust hob, an die Stelle direkt über ihrem Herzen. Sie hasste diese Worte. Seine trauernden Eltern hatten sie ausgewählt, und sie hatte es damals nicht übers Herz gebracht oder die Kraft gehabt, ihnen dies abzuschlagen. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte es getan.

Es war nicht so gewesen, dass Ian den Frieden nicht hatte finden können. Der Friede war da gewesen, hatte auf ihn gewartet, überall um ihn herum. Der Friede ... hatte ihn nur nicht erreichen können.

Das war etwas anderes.

Zumindest für Rosie.

Zehn Jahre war es her, seit ihre Pläne für eine gemeinsame Zukunft – Collegeabschlüsse, ein Haus mit einem schönen Garten, Kinder und vielleicht, wenn Gott es so wollte, sogar Enkelkinder, die sie später im Ruhestand verwöhnen könnten – durch eine Schusswaffe zerstört worden waren, von der Rosie keinen Schimmer hatte, dass ihr Mann sie besaß.

Seit zehn Jahren ließ sie wieder und wieder ihre gemeinsame Zeit vor ihrem inneren Auge ablaufen und suchte nach Anzeichen dafür, dass alles, was sie gewesen waren, und alles, was sie noch werden sollten, nur Fassade gewesen war, weil sie zwei unterschiedliche Leben geführt hatten. Rosie hatte geglaubt, alles sei perfekt gewesen. Sicher, sie hatten Probleme gehabt wie alle anderen, doch nichts Größeres. Aber Ian? Sein Leben war alles andere als perfekt gewesen. Er hatte gekämpft. Nicht ständig, nicht jeden Tag. Das, was seine Gedanken und Gefühle überschattete, hatte sich gut versteckt. Seine Depression war ein lautloser Killer gewesen. Niemand hatte es kommen sehen, weder seine Familie noch seine Freunde, nicht einmal Rosie.

Erst viele, viele Jahre später und nach jeder Menge tiefem Insichgehen gelangte Rosie zu dem Schluss, dass ihr gemeinsames Leben keine totale Lüge gewesen war. Bis sie an diesen Punkt gelangte, hatte sie sich durch alle Stadien der Trauer gekämpft. Ein Teil war echt gewesen. Ian hatte sie geliebt. Sie wusste, dass das die Wahrheit war. Er hatte sie mit aller Kraft geliebt, die er besaß.

Sie waren seit der Highschool zusammen gewesen.

Im Sommer nach ihrem Abschluss hatten sie geheiratet und beide hart gearbeitet, um sich ein Leben aufzubauen, vielleicht ein wenig zu hart, denn das hatte zu seinen Problemen beigetragen. Er hatte bis spät abends in der Zuckerraffinerie geschuftet, während Rosie an der Tulane-Universität Erziehungswissenschaften studiert hatte. Sie hatten über ihre Pläne geredet – eine Zukunft, von der sie nun wusste, dass Ian sich mehr als alles andere verzweifelt danach gesehnt hatte.

Sie war dreiundzwanzig und stand kurz vor ihrem Abschluss und sie waren gerade auf der Suche nach ihrem ersten eigenen Haus, als die Polizei Rosie im Laden ihrer Eltern anrief und sie bat, nicht nach Hause zu gehen.

Einen Monat vor ihrem Abschluss hatte Ian bei der Polizei angerufen und erklärt, was er vorhatte. Gerade waren sie dabei, alles für die Aufnahme einer Hypothek in die Wege zu leiten, als sie erfuhr, dass der Mann, mit dem sie seit fast fünf Jahren verheiratet gewesen war, nicht gewollt hatte, dass sie nach Hause kam und ihn fand. Eine Woche vor seinem Geburtstag hatte sich der amerikanische Traum, den sie lebten und atmeten, in eine amerikanische Tragödie verwandelt.

Viele Jahre lang konnte sie nicht begreifen, was er getan hatte. So viele Jahre lang war sie so verdammt zornig gewesen und hatte sich so verflucht schuldig gefühlt; hatte geglaubt, ihr hätte etwas auffallen müssen, sie hätte etwas unternehmen sollen. Erst nachdem sie sich an der University of Alabama für Psychologie eingeschrieben hatte, konnte sie akzeptieren, dass Warnzeichen da gewesen waren – Anzeichen, die die meisten Menschen nie bemerkt hätten.

Das Studium und ihre eigene Erfahrung hatten sie gelehrt, dass Depressionen ganz anders aussahen, als die Leute glaubten – als sie gedacht hatte.

Ian hatte gelächelt und gelebt, doch das hatte er für Rosie getan. Für seine Familie und seine Freunde. Er lächelte, lachte, stand früh auf und ging zur Arbeit, schmiedete Pläne und verbrachte faule Sonntage mit ihr, damit sie nicht seinetwegen besorgt war oder von Gewissensbissen geplagt wurde. Er wollte nicht, dass sie sich genauso schlecht fühlte wie er.

Und damit hatte er einfach weitergemacht, bis er nicht mehr konnte.

Rosies Schuldgefühle verwandelten sich schließlich in Kummer, und der Kummer ließ nach, bis er zu einem Körnchen aus Gefühlen wurde, das immer da sein würde, ganz gleich, was passierte, und das sie wieder spürte, wenn sie sich erlaubte, richtig darüber nachzudenken, wer sie beide sein könnten, wo sie vielleicht wären, wenn alles anders gelaufen wäre. So war nun einmal das Leben.

Er war jetzt schon länger tot, als sie ihn gekannt hatte, und mit jedem Monat und jedem Jahr wurde es leichter. Trotzdem schmerzte sie es immer noch, seinen Namen auszusprechen.

Rosie glaubte nicht daran, dass man einfach über den Verlust eines Menschen, den man wirklich geliebt hatte, hinwegkam; eines Menschen, der nicht nur der beste Freund, sondern auch die andere Hälfte von einem selbst gewesen war. Den Teil von sich selbst, den man einem anderen unwiderruflich schenkte, kriegte man nicht zurück. Wenn der andere ging, nahm er diesen Teil für immer mit. Allerdings glaubte Rosie daran, dass man akzeptieren konnte, dass er nicht mehr da war, und es dennoch schaffte, weiterzumachen und das Leben zu genießen.

Auf nichts war sie stolzer als darauf, dass sie genau das tat. Niemand, keine einzige verdammte Person, konnte behaupten, dass sie schwach wäre; dass sie sich nicht den Staub abklopfte und wieder aufstand. Denn niemand hatte die geringste Ahnung von dem Strudel aus stürmischen, sich ständig verändernden und heftigen Emotionen, die dazugehörten, wenn jemand, den man mehr als alles andere auf der Welt liebte, durch die eigene Hand starb.

Niemand.

Sie machte nicht einen oder zwei Abschlüsse, sondern drei. Sie ging aus und hatte Spaß; die verrückte Art von Spaß, die hin und wieder mit einem Polizeieinsatz zu enden drohte. Aus ihrer Faszination für alles Paranormale, einem Interesse, das sie mit Ian geteilt hatte, hatte sie sich einen regelrechten Nebenjob aufgebaut, bei dem sie einige der besten Menschen auf der Welt getroffen hatte. Rosie datete auch Männer. Oft. Erst Anfang der Woche hatte sie sich mit einem Typen getroffen, den sie bei der Arbeit in der Konditorei ihrer Eltern kennengelernt hatte. Und sie bremste sich nie. Niemals. Dazu war das Leben zu verdammt kurz.

Das hatte sie auf die harte Tour gelernt.

Aber heute, am zehnten Jahrestag von Ians Tod, fiel es ihr schwer, das Gefühl loszuwerden, dass es erst gestern passiert war. Fast unmöglich, keine erstickende Trauer zu empfinden.

Sie griff sich in den Nacken und zupfte an der Goldkette, die sie immer trug. Sie zog sie aus dem Ausschnitt ihres Kleids und umfasste den goldenen Ring. Den Ehering ihres Mannes. Sie hob ihn an die Lippen und küsste das warme Metall.

Eines Tages würde sie diesen Ring an einem sicheren Ort aufbewahren, da war sie sich sicher. Doch dieser Tag war noch nicht gekommen.

Sie öffnete die Augen, blinzelte die Tränen weg und sah auf den frischen Blumenstrauß hinunter, der auf dem Boden lag. Pfingstrosen. Ihre Lieblingsblumen, denn Ian hatte keine spezielle Blume bevorzugt. Die halb aufgeblühten Mini-Pfingstrosen zeigten ein frisches Weiß und besaßen eine rosa Mitte, würden aber irgendwann rein weiß sein. Sie nahm die feuchten Stiele und sog den üppigen Rosenduft ein.

Rosie musste sich auf den Weg machen. Sie hatte ihrer Freundin Nikki versprochen, ihr heute beim Umzug zu helfen, daher war es Zeit, in ihre Wohnung zurückzukehren, sich umzuziehen und sich als gute Freundin zu erweisen. Sie beugte ... Ein leiser, kurzer Fluch, und sie hob den Kopf. Auf einem Friedhof hörte sie nicht oft Flüche. In der Regel war es hier ziemlich still. Sie grinste leicht. Fluchen und Friedhöfe passten normalerweise schlecht zusammen. Sie musterte den schmalen Pfad zu ihrer Rechten und entdeckte nichts. Sie lehnte sich zurück, schaute nach links und erblickte die Quelle des verbalen Ausbruchs.

Ein Mann kniete mit dem Rücken zu ihr und hob gerade Blumen auf, die ihm in eine nach dem letzten Regen zurückgebliebene Pfütze gefallen waren. Sogar von hier aus konnte sie erkennen, dass der empfindliche Strauß ruiniert war.

Sie legte eine Hand über die Augen, blinzelte in die Sonne und beobachtete, wie der Mann aufstand. Er sah aus, als käme er direkt von der Arbeit. Zu einer dunklen Hose trug er ein auf Figur geschnittenes weißes Oberhemd. Die Ärmel waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und enthüllten gebräunte Unterarme. Es war Ende September, aber in New Orleans herrschte immer noch eine Höllenhitze, und momentan war es auch noch drückend schwül. Wenn sie in ihrem schwarzen Kleid schon fast erstickte, musste er kurz davorstehen, sich das Hemd herunterzureißen.

Er wandte ihr immer noch den Rücken zu und starrte auf die verdorbenen Blumen hinunter. Als er sich in die andere Richtung wandte, wirkten seine Schultern verkrampft. Mit schnellen Schritten trug er die Blumen zu einer alten, mit Louisiana-Moos überwucherten Eiche. Dort befand sich ein kleiner Mülleimer, einer von sehr wenigen auf dem ganzen Friedhof. Er warf die Blumen hinein, fuhr dann herum und verschwand über einen der zahlreichen Wege.

Oh Mann, das war ätzend.

Aus Mitleid mit dem Kerl setzte sie sich in Bewegung. Vorsichtig löste sie die Hälfte der Stiele aus ihrem Strauß, beugte sich dann vor und steckte den Rest in die Vase vor Ians Grab. Sie griff nach ihren Schlüsseln, erhob sich und setzte ihre lila Sonnenbrille auf. Dann eilte sie den abgetretenen Weg mit den vereinzelten Grasbüscheln entlang und bog auf den Pfad ein, auf dem sie den Typen hatte verschwinden sehen. Das Glück war auf ihrer Seite, denn sie entdeckte ihn in der Nähe des Pyramidengrabs, wo er nach rechts abbog. Sie fühlte sich ein wenig wie eine Stalkerin, folgte ihm aber dennoch.

Natürlich hätte sie ihn auch rufen und ihm einfach die andere Hälfte der Pfingstrosen in die Hand drücken können, doch es erschien ihr einfach falsch, auf einem Friedhof einem Fremden hinterherzuschreien. Lärm auf einem Friedhof fühlte sich wie etwas an, bei dem ihre Mutter ihr einen strengen Blick zugeworfen hätte.

Und niemand hatte so finstere Blicke auf Lager wie ihre Mutter.

Der Mann bog noch einmal ab und entschwand aus ihrem Blickfeld. Die Blumen fest umschlossen, passierte sie ein Grab mit einem großen Kreuz und verlangsamte dann ihre Schritte.

Sie hatte ihn gefunden.

Er stand vor einem riesigen Mausoleum, das von zwei wunderschönen weinenden Engeln bewacht wurde. Genauso reglos wie die Engel verharrte er dort, mit steif herabhängenden Armen und Händen, die zu Fäusten geballt waren. Sie trat einen Schritt vor, und dann glitt ihr Blick zu dem Namen auf dem Mausoleum.

De Vincent.

Sie riss die Augen auf. »Ach, du heiliges Lama«, stieß sie hervor.

Der Mann drehte sich halb um, und mit einem Mal stand Rosie nur wenige Meter vor dem Teufel.

Jedenfalls nannten die Klatschmagazine ihn so – Devil.

Der größte Teil ihrer Familie bezeichnete ihn so.

Rosie nannte ihn gern den Traumtypen.

Jeder in New Orleans und im Staate Louisiana – und wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Landesbevölkerung – wusste, wer Devlin de Vincent war. Abgesehen von den vielen Fotos von ihm und seiner Verlobten, die ständig im Lifestyle-Teil der Zeitschriften erschienen, war er der älteste der verbliebenen de-Vincent-Geschwister, der Erbe eines Vermögens, das Rosie sich genau wie fast der ganze Rest der Welt nicht einmal annähernd vorstellen konnte.

Die Welt war wirklich klein.

Etwas anderes konnte sie nicht denken, während sie ihn anstarrte. Ihre Freundin Nikki arbeitete für die de Vincents, wenn auch nur vertretungsweise, und hatte etwas mit dem mittleren Bruder laufen. Momentan war die ganze Lage vollkommen verfahren, und Gabriel de Vincent stand aktuell auf Rosies Liste der Freunde-die-sich-dringend-zusammenreißen-mussten.

Aber der Umstand, dass die de Vincents berühmt-berüchtigt waren, oder die On-off-Beziehung ihrer Freundin zu Gabe waren nicht die einzigen Gründe dafür, dass Rosie besser über sie im Bilde war als so manch anderer.

Es lag an ihrem Anwesen – ihrem Land.

Der Besitz der de Vincents gehörte zu den mysteriösesten Orten in ganz Louisiana. Rosie wusste das, weil sie seit jeher ein wenig besessen von all den Legenden war, die das Land und die Familie umgaben. In einer war sogar von einem Fluch die Rede. Ja. Angeblich waren die Familie und das Land verflucht. Wie cool war das denn? Okay, wahrscheinlich nicht für die, die damit zu tun hatten, Rosie allerdings faszinierte das Ganze.

Nach den Recherchen zu urteilen, die Rosie vor Ewigkeiten angestellt hatte, ging alles von dem Land selbst aus. New Orleans war Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von zahlreichen Seuchen heimgesucht worden. Pocken. Der Spanischen Grippe. Gelbfieber. Sogar der Beulenpest. Tausende von Menschen starben, und noch viel mehr wurden in Quarantäne gesteckt. Oft ließ man die Toten und die Sterbenden am selben Platz zurück, damit sie zusammen verfaulten. Das Land, auf dem das Anwesen der de Vincents errichtet war, lag auf einer der Flächen, die bekannterweise während vieler dieser Seuchen dazu benutzt worden waren. Sogar nach dem Bau des Hauses hatte man bei späteren Krankheitsausbrüchen weiter Areale in der Nähe dazu verwendet. So viel Krankheit und Tod, gepaart mit Kummer und Hoffnungslosigkeit, mussten zwangsläufig negative Schwingungen hinterlassen haben.

Und Junge, Junge, das Land der de Vincents hatte allerhand üble Schwingungen.

Das Gebäude selbst war etliche Male in Brand geraten. Die Feuer ließen sich leicht erklären, aber die vielen seltsamen Todesfälle? Von denen hatte ihre Freundin Nikki ihr erzählt. Und dann war da der de-Vincent-Fluch, und was noch verrückter war?

Ley-Linien.

Ley-Linien waren im Wesentlichen schnurgerade verlaufende Energielinien, von denen man annahm, dass sie spirituelle Verbindungen darstellten. Dieselbe Linie, die von Stonehenge ausging, durchquerte den Atlantik und verlief durch Städte wie New York, Washington, D. C., und New Orleans. Und außerdem – laut ihren Recherchen – geradewegs durch den Besitz der de Vincents.

Es gab kaum etwas, was Rosie nicht getan hätte, um in dieses Haus zu gelangen und dort Messungen durchzuführen.

Doch dazu würde es wahrscheinlich niemals kommen. Kaum dass Rosie Nikki darauf angesprochen hatte, hatte diese schneller komplett dichtgemacht, als Rosie nach ihren geliebten Beignets spurten konnte.

Sie war noch nie einem de Vincent begegnet, und ganz bestimmt nicht Devlin de Vincent, aber sie hatte genug Bilder von ihm gesehen, um zu wissen, dass Devlin ... nun ja, genau ihre Kragenweite war.

Er besaß dieses undefinierbare Etwas, das ihre Hormone aufjaulen ließ wie einen 1967er-Impala. Der Mann war groß, gut über eins achtzig, und hatte breite Schultern und eine schmale Taille. Sein kurzes, dunkles Haar war gut frisiert. Er hatte ein Gesicht, das universell attraktiv war. Hohe, breite Wangenknochen, eine Adlernase und volle, schön geschwungene Lippen. Sein kantiger Kiefer war kräftig, und sein Kinn wies ein flaches Grübchen auf.

Der Mann sah atemberaubend aus, und doch strahlte er etwas Kaltes, beinahe Distanziertes und ein wenig Grausames aus. Für jede andere Frau hätte das seine Anziehungskraft gedämpft, aber für Rosie? Das machte ihn nur noch schöner.

(Continues…)


Excerpted from "Golden Dynasty - Stärker als Begehren"
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