Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht
"Sozialbilanzen" gelten weithin als etwas zwielichtige Instrumente der Rechnungs­ legung: Zwischen dem Anspruch, den die (falsche, aber nun einmal eingeführte) Be­ zeichnung suggeriert, und dem realisierbaren Informationsgehalt klaffen Welten; "so­ ziale" Beziehungen sind, selbst wenn man sie auf das Verhältnis zwischen den Tarif­ parteien beschränken wollte, entschieden zu komplex, um sich in "Bilanzen", also notwendigerweise globalen Rechnungen befriedigend einfangen zu lassen. Diese Miß­ verständnisse haben bedauerlicherweise dazu geführt, daß "Sozialbilanzen" als Mittel einer Art sozialen Marketings diskreditiert sind. K. Göllert hat die Diskussion aus dem widerwärtigen Gestrüpp banaler Vorurteile herausgehoben. Dieser entscheidende Schritt ist ihm auf eine relativ einfache Weise gelungen: durch eine Besinnung auf die Grundlage des deutschen Bilanzrechts. Seit über hundert Jahren hat sich der Kern der Materie im Bilanzrecht niedergeschlagen; die Diskussion dort ist kaum von Modetorheiten belastet. Dieser Ansatz erklärt die relativ breiten historischen Analysen des Verfassers; sein Blick in eine (mögliche) Zukunft, das heißt seine (implizite) normative Aussage, ist sorgfältig in der Rechtsentwicklung fundiert. Nur wer im Zeitgeist unserer Tage so unauflöslich verstrickt ist, daß er die Kontinuität dieser Entwicklung nicht mehr wahrzunehmen vermag, wird hier eine Schwäche, eine Flucht vor den Problemen (nach Art alter Dissertationen) sehen.
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Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht
"Sozialbilanzen" gelten weithin als etwas zwielichtige Instrumente der Rechnungs­ legung: Zwischen dem Anspruch, den die (falsche, aber nun einmal eingeführte) Be­ zeichnung suggeriert, und dem realisierbaren Informationsgehalt klaffen Welten; "so­ ziale" Beziehungen sind, selbst wenn man sie auf das Verhältnis zwischen den Tarif­ parteien beschränken wollte, entschieden zu komplex, um sich in "Bilanzen", also notwendigerweise globalen Rechnungen befriedigend einfangen zu lassen. Diese Miß­ verständnisse haben bedauerlicherweise dazu geführt, daß "Sozialbilanzen" als Mittel einer Art sozialen Marketings diskreditiert sind. K. Göllert hat die Diskussion aus dem widerwärtigen Gestrüpp banaler Vorurteile herausgehoben. Dieser entscheidende Schritt ist ihm auf eine relativ einfache Weise gelungen: durch eine Besinnung auf die Grundlage des deutschen Bilanzrechts. Seit über hundert Jahren hat sich der Kern der Materie im Bilanzrecht niedergeschlagen; die Diskussion dort ist kaum von Modetorheiten belastet. Dieser Ansatz erklärt die relativ breiten historischen Analysen des Verfassers; sein Blick in eine (mögliche) Zukunft, das heißt seine (implizite) normative Aussage, ist sorgfältig in der Rechtsentwicklung fundiert. Nur wer im Zeitgeist unserer Tage so unauflöslich verstrickt ist, daß er die Kontinuität dieser Entwicklung nicht mehr wahrzunehmen vermag, wird hier eine Schwäche, eine Flucht vor den Problemen (nach Art alter Dissertationen) sehen.
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Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht

Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht

by Kurt Göllert
Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht

Sozialbilanzen: Grundlagen im geltenden Recht

by Kurt Göllert

Paperback(1979)

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"Sozialbilanzen" gelten weithin als etwas zwielichtige Instrumente der Rechnungs­ legung: Zwischen dem Anspruch, den die (falsche, aber nun einmal eingeführte) Be­ zeichnung suggeriert, und dem realisierbaren Informationsgehalt klaffen Welten; "so­ ziale" Beziehungen sind, selbst wenn man sie auf das Verhältnis zwischen den Tarif­ parteien beschränken wollte, entschieden zu komplex, um sich in "Bilanzen", also notwendigerweise globalen Rechnungen befriedigend einfangen zu lassen. Diese Miß­ verständnisse haben bedauerlicherweise dazu geführt, daß "Sozialbilanzen" als Mittel einer Art sozialen Marketings diskreditiert sind. K. Göllert hat die Diskussion aus dem widerwärtigen Gestrüpp banaler Vorurteile herausgehoben. Dieser entscheidende Schritt ist ihm auf eine relativ einfache Weise gelungen: durch eine Besinnung auf die Grundlage des deutschen Bilanzrechts. Seit über hundert Jahren hat sich der Kern der Materie im Bilanzrecht niedergeschlagen; die Diskussion dort ist kaum von Modetorheiten belastet. Dieser Ansatz erklärt die relativ breiten historischen Analysen des Verfassers; sein Blick in eine (mögliche) Zukunft, das heißt seine (implizite) normative Aussage, ist sorgfältig in der Rechtsentwicklung fundiert. Nur wer im Zeitgeist unserer Tage so unauflöslich verstrickt ist, daß er die Kontinuität dieser Entwicklung nicht mehr wahrzunehmen vermag, wird hier eine Schwäche, eine Flucht vor den Problemen (nach Art alter Dissertationen) sehen.

Product Details

ISBN-13: 9783409382618
Publisher: Gabler Verlag
Publication date: 01/01/1979
Series: neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf) , #16
Edition description: 1979
Pages: 297
Product dimensions: 0.00(w) x 0.00(h) x 0.02(d)
Language: German

Table of Contents

Problemstellung und Gang der Arbeit.- I Die juristische Konkretisierungsproblematik öffentlicher Interessen.- A. Vorbemerkung.- B. Zur Struktur öffentlicher Interessen.- C. Konkretisierungskompetenz und Konkretisierungstechnik.- D. Die Konkretisierung öffentlicher Interessen als Problem der Gesetzesinterpretation.- E. Die Konkretisierung öffentlicher Interessen als Problem der Rechtsfortbildung.- F. Konsequenzen für das eigene Vorgehen.- II Entstehungsgeschichtliche Analyse der aktienrechtlichen Publizitätsvorschriften unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsinformation.- A. Vorbemerkung: Die Bedeutung der Entstehungsgeschichte aktienrechtlicher Publizität für die Interpretation der unternehmensgrößenspezifischen handelsrechtlichen Rechnungslegungsnormen.- B. Die Funktion aktienrechtlicher Rechnungslegung vor Einführung des Normativsystems.- C. Die Aktienrechtsnovelle von 1870.- D. Die Aktienrechtsreform von 1884.- E. Das Handelsgesetzbuch von 1897.- F. Die Notverordnung zum Aktienrecht von 1931.- G. Das Aktiengesetz von 1937.- H. Ansätze eines Systems abgestufter Publizitätspflichten — die Aktienrechtsreform von 1959.- III Aktuelle Ansätze zur Interpretation des Wohlstandsbegriffs und der Rechnungslegung im öffentlichen Interesse — „Sozialbilanzen” —.- A. Vorbemerkung: Die Relevanz aktueller Entwicklungen in der „Quality of Life”-Forschung und der Sozialbilanzdiskussion für die Interpretation des geltenden Rechts.- B. Neue Ansätze zur Interpretation des Wohlstandsbegriffs.- C. Konsequenzen der makroökonomischen „Quality of Life”-Diskussion für die mikroökonomische Rechnungslegung von Unternehmen — Das Konzept der gesell schaftsbezogenen Rechnungslegung („Sozialbilanz”).- IV Die Inhalte handelsrechtlicherÖffentlichkeitsinformation.- A. Vorbemerkung: Das Interpretationsproblem.- B. Die wichtigsten größenspezifischen Rechnungslegungsvorschriften (mit Ausnahme der Konzernrechnungslegung).- C. Stellungnahmen der Literatur zur Adressatenfrage und zu den Inhalten öffentlicher Informationsinteressen.- D. Analyse der Gesetzesmotive zur handelsrechtlichen Öffentlichkeitsinformation.- E. Würdigung der Auslegungshypothesen und Ergebnis der Interpretation: Die Informationsinhalte handelsrechtlicher „Sozialbilanzen”.- F. Der Gegenstand der Öffentlichkeitsinformation im Geschäftsbericht.- Zusammenfassung.- Stichwortverzeichnis.
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