Sommer im kleinen Brautladen am Strand: Liebesroman

Lilys Freundinnen aus dem »Brides by the Sea« bieten ihr einen Traumjob an: Sie soll zukünftig Hochzeitslocations im richtigen Glanz erstrahlen zu lassen. Doch es gibt ein Problem: Der selbstgefällige Kip Penryn will das Anwesen seiner Familie in einen Ort zum Heiraten verwandeln und würde damit zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Freundinnen sehen nur eine Lösung, ihn wieder loszuwerden: Lily muss Kips Schwachstelle herausfinden - am besten, indem sie bei ihm eine Hochzeit ausrichtet. Aber andererseits haben die Männer der Familie Penryn den Ruf, so umwerfend wie unzuverlässig zu sein. Braucht Lily also nichts weiter zu tun, als sich entspannt zurückzulehnen und dabei zuzusehen, wie Kip ganz von alleine scheitert?

»Erfrischend, humorvoll und romantisch.« Phillipa Ashley, Bestsellerautorin von of Summer at the Cornish Café

»Ein perfekter Urlaubsroman, der ans Herz geht.« Nummer-1-Bestsellerautroin Tracy Bloom

»Lustig und großherzig - Lily und ihre Freunde haben mich verzaubert!« Sunday-Times-Bestsellerautorin Michele Gorman

»Ein rundum gelungenes Lesevergnügen - nicht nur für Rosamunde-Pilcher-Fans.« Fränkische Nachrichten

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Sommer im kleinen Brautladen am Strand: Liebesroman

Lilys Freundinnen aus dem »Brides by the Sea« bieten ihr einen Traumjob an: Sie soll zukünftig Hochzeitslocations im richtigen Glanz erstrahlen zu lassen. Doch es gibt ein Problem: Der selbstgefällige Kip Penryn will das Anwesen seiner Familie in einen Ort zum Heiraten verwandeln und würde damit zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Freundinnen sehen nur eine Lösung, ihn wieder loszuwerden: Lily muss Kips Schwachstelle herausfinden - am besten, indem sie bei ihm eine Hochzeit ausrichtet. Aber andererseits haben die Männer der Familie Penryn den Ruf, so umwerfend wie unzuverlässig zu sein. Braucht Lily also nichts weiter zu tun, als sich entspannt zurückzulehnen und dabei zuzusehen, wie Kip ganz von alleine scheitert?

»Erfrischend, humorvoll und romantisch.« Phillipa Ashley, Bestsellerautorin von of Summer at the Cornish Café

»Ein perfekter Urlaubsroman, der ans Herz geht.« Nummer-1-Bestsellerautroin Tracy Bloom

»Lustig und großherzig - Lily und ihre Freunde haben mich verzaubert!« Sunday-Times-Bestsellerautorin Michele Gorman

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Sommer im kleinen Brautladen am Strand: Liebesroman

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Overview

Lilys Freundinnen aus dem »Brides by the Sea« bieten ihr einen Traumjob an: Sie soll zukünftig Hochzeitslocations im richtigen Glanz erstrahlen zu lassen. Doch es gibt ein Problem: Der selbstgefällige Kip Penryn will das Anwesen seiner Familie in einen Ort zum Heiraten verwandeln und würde damit zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Freundinnen sehen nur eine Lösung, ihn wieder loszuwerden: Lily muss Kips Schwachstelle herausfinden - am besten, indem sie bei ihm eine Hochzeit ausrichtet. Aber andererseits haben die Männer der Familie Penryn den Ruf, so umwerfend wie unzuverlässig zu sein. Braucht Lily also nichts weiter zu tun, als sich entspannt zurückzulehnen und dabei zuzusehen, wie Kip ganz von alleine scheitert?

»Erfrischend, humorvoll und romantisch.« Phillipa Ashley, Bestsellerautorin von of Summer at the Cornish Café

»Ein perfekter Urlaubsroman, der ans Herz geht.« Nummer-1-Bestsellerautroin Tracy Bloom

»Lustig und großherzig - Lily und ihre Freunde haben mich verzaubert!« Sunday-Times-Bestsellerautorin Michele Gorman

»Ein rundum gelungenes Lesevergnügen - nicht nur für Rosamunde-Pilcher-Fans.« Fränkische Nachrichten


Product Details

ISBN-13: 9783745750140
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 06/03/2019
Series: Wedding Shop , #3
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 464
File size: 4 MB
Language: German

About the Author

Jane Linfoot schreibt romantische Geschichten über lebenslustige Heldinnen mit liebenswerten Ecken und Kanten. Mit ihrer Familie und ihren Haustieren lebt sie in Derbyshire in einem kreativen Chaos. Sie liebt Herzen, Blumen, Happy Ends, alles, was alt ist, und fast alles, was aus Frankreich kommt. Wenn sie nicht gerade Facebook unsicher macht oder shoppt, geht sie spazieren oder arbeitet im Garten.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Dienstag, 14. Februar Im »Brides by the Sea«: Rasende Reporter und
ältere Semester

»Verliebt in die Liebe am 14. Februar ...«

Es ist nach sechs, als ich auf der Schwelle vom »Brides by the Sea« innehalte. Während das warme Licht von drinnen in die Dunkelheit hinausscheint, fällt mir das Valentinstagsmotto auf dem Glas der Eingangstür ins Auge. Genau das ist natürlich auch beabsichtigt. Es sind nur ein paar Buchstaben aus weißer Farbe und drei herzförmige Punkte, dennoch versetzt mir der Anblick einen Stich.

Ich weiß, es ist dumm. Ich bin im Reinen mit Brautläden, ich komme ja oft her. Und Brautkleider machen mir trotz allem noch immer eine Gänsehaut. Es ist der Valentinstag, den ich hasse. Ich habe gelernt, an jedem anderen Tag des Jahres ein glücklicher Single zu sein, aber der 14. Februar ist so verdammt paarig. Für Leute wie mich, die alles mal hatten und es vermurkst haben, ist es die Hölle.

Was schiefgegangen ist? Wenn der Wind nicht so stark heulen würde, würde ich mehr darüber erzählen. Aber heute kann so eine Böe von der Bucht die seidigsten Haare in zwei Sekunden in einen Heuhaufen verwandeln. Und ich habe mir schließlich nicht eine volle Stunde lang die Haare geglättet, um am Ende doch noch einen Kopf voller Frizz zu haben.

Normalerweise würde ich mich an diesem Tag zu Hause verkriechen, aber heute gehe ich auf eine – entschuldigt das Stöhnen – Valentinstags-Hochzeitsfeier. Die schlimmste aller Welten. Gerade will ich mich dafür zurechtweisen, dass ich kurz mal darüber nachgedacht habe zu kneifen, da fliegt die Ladentür dermaßen heftig auf, dass ich fast von meinen neuen Kurt-GeigerPlateauschuhen kippe.

»Lily, du kommst gerade richtig. Was gibt's Neues in Bath? Wie war deine Fahrt? Komm rein, Poppy und ich sitzen im Weißen Zimmer, alle anderen sind schnell nach Hause gegangen, um sich zurechtzumachen ...« Es ist Jess, die hier mit hundert Meilen die Stunde redet und so viele Luftküsschen verteilt, dass ich sogar Zeit habe, mein vom Wind gebeuteltes Haar wieder glatt zu streichen, wobei ich die Jimmy-Choo-Heels aus schneeweißem Wildleder im Schaufenster sehe und beinahe in Ohnmacht falle. Genug Zeit aber auch, um innerlich wieder in die Spur zu kommen. Als ich mein Gleichgewicht wiederhabe und wir den Flur entlanggehen, summt Jess leise vor sich hin.

»So eine Menge Herzen«, sage ich und strecke den Arm aus, um eines der Bänder in der Auslage zu berühren und in Schwingung zu versetzen. Was ich sage, ist noch untertrieben. Selbst wenn ich mich an meinen heimlichen Unglücksort begebe, muss ich doch zugeben, dass die Unmengen an Herzen aus bedrucktem Papier, die dort schweben, sich neben den feinen weißen Spitzenkleidern einfach perfekt ausnehmen.

Jess grinst und erklärt: »Aus alt mach neu. Das ist Upcycling, weißt du? Die Herzchen sind aus ausgemusterten Liebesromanen ausgeschnitten. Voll im Trend und noch dazu unterschwellig ironisch.« Sie fixiert mich mit einem grimmigen Blick. »Damit halten wir für unsereins, die wir nicht in einer Beziehung leben, die Flagge hoch.«

Womit sie meine traurige Wenigkeit und sich selbst meint. Wir beiden tragischen Gestalten. Wo ich schon mal dabei bin – und weil wir im Grunde gar nicht so schlecht dran sind –, kann ich euch hier drinnen und in Sicherheit auf den aktuellen Stand bringen. »Brides by the Sea« ist nämlich das größte und wunderbarste Hochzeitsgeschäft in Cornwall. Jess, die Eigentümerin, hat das Geschäft im Schwung des auf ihre Scheidung folgenden Adrenalinschubs aufgebaut, daher auch die herzförmige Ironie. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Geschäft von einem kleinen Laden mit einem Raum, in dem ich mich überhaupt erst in Blumen verliebt habe, in eine viergeschossige fabelhafte Brautwelt verwandelt, die hoch über der Bucht von St. Aidan thront. Hier habe ich mal als Floristin gearbeitet, damals, als mein Verlobungsring voller Versprechen funkelte und mein Leben sich mit massiv goldener Sicherheit vor mir ausbreitete. Dann folgte unsere Hochzeit, mein Umzug zu Thom nach Bath, zwei Jahre Sparen für ein Haus, weil wir raus aufs Land wollten, damit ich meine Blumen, die ich so gern arrangierte, selbst würden ziehen können. So, wie ich es früher als Kind mit meinem Dad gemacht habe. Ich muss wohl nicht ausführen, dass wir mit diesen hochtrabenden Plänen nicht weit gekommen sind.

Als Jess ein Körbchen in meine Richtung schwenkt, zieht mir der Duft von Kakao in die Nase. »Pralinen?«, fragt sie auffordernd.

»Na ja, eine könnte ich vielleicht.« Natürlich wissen wir beide, dass ich nur Spaß mache. Das Positive am Valentinstag im »Brides by the Sea« ist nämlich unsere Pralinenorgie. Also mache ich die Augen zu, blende meine lebenslange Diät aus und greife auf gut Glück zu. Eine Sekunde später explodiert der Geschmack einer bittersüßen Mischung aus weißer Schokolade, Kaffee und Alkohol in meinem Mund.

»Mhm, köstlich. Ist das Tia Maria?« Ich muss mich sehr zusammenreißen, um nicht unangemessen wohlig zu stöhnen. »Ganz ehrlich, seit dem Moment, als ich auf die M5 abgefahren bin, fantasiere ich schon von Poppys Trüffeln«, erzähle ich. Wenn man auf das Steuer sabbert, ist das nicht gerade ein erhebender Anblick, aber wenigstens hält es die Rowdys in ihren weißen Lieferwagen in Schach. Normalerweise haben die einen Mordsspaß, wenn sie mich in meinem selbst designten Fiat 500 Gucci überholen, der so pink aus der Produktionslinie kam, dass mein armer Boss sich volle zwei Jahre dafür entschuldigt hat.

»Probier mal einen mit Baileys, die hauen dich um.« Jess nickt mir wohlwollend zu, als sie mich von oben bis unten mustert, drückt mir das Körbchen in die Hand und summt wieder vor sich hin. »Toller Anzug übrigens. Grau ist so vielseitig.« Von all meinen Freundinnen ist Jess diejenige, die auf den ersten Blick erkennt, wie groß oder klein das Vermögen war, das man für einen kurzen Blazer und eine maßgeschneiderte Hose hingelegt hat. Es sind meine ersten Sachen, die ich nur reinigen lassen darf; ich habe sie mir selbst geschenkt, um die Gehaltserhöhung vor ein paar Monaten zu feiern. Auch wenn ich in Sachen Kleidung ein hoffnungsloser Fall bin, habe ich mich doch sehr bemüht, meinen Kaufrausch bis zum Äußersten auszukosten. Um meinen Partylook für heute abzurunden, habe ich außerdem eine Seidenbluse und erschreckend hochhackige Schuhe angezogen.

»Noch alles gut bei der Arbeit?«, fragt Jess mit forschendem Blick.

»Alles super«, antworte ich – vielleicht ein bisschen zu schnell. Tatsächlich ist die Hotelkette, bei der ich für die Blumen verantwortlich bin, gerade übernommen worden, und mein Job hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Aber ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, dass ich mit dem ganzen Horror schon fertigwerde, wenn ich erst wieder in Bath bin. Zum Glück sorgt die stille Perfektion der weißen Bodendielen und der grau gestreiften Chaiselongue dafür, dass es mir sofort wieder gut geht, kaum dass Jess und ich im Weißen Zimmer ankommen. Im Vorbeigehen schweben meine Finger über die Stangen mit den Hochzeitskleidern hinweg und verweilen bei feinsten Details aus Strass an einem Spitzenleibchen. Es ist geradezu ein Ritual. Jedes Mal, wenn ich hierherkomme, muss ich herumgehen und diese ganze Schönheit in mich aufnehmen, sie beinahe berühren und ausgiebig erforschen, was seit meinem letzten Besuch neu hinzugekommen ist.

»Bist du bereit? Und rein ins Vergnügen!« Jess grinst mich an.

Ihr gewohnter Kampfschrei stammt aus der Zeit, kurz nachdem mein Dad gestorben war und ich jeden Freitagabend hier hereingeschaut habe, wenn ich zu meiner Mum nach Rose Hill gefahren bin, das nur ein paar Meilen entfernt liegt.

Monatelang haben mich allein Jess' klare Ansagen und ihre Köstlichkeiten aus Schokolade diese schlimmen Wochenenden überstehen lassen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im Weißen Zimmer heute zum ersten Mal die wenig wohlklingenden Töne des lokalen Radiosenders im Hintergrund höre.

»Lily, du bist gerade rechtzeitig für die vorhochzeitlichen Partydrinks. Lust auf einen Prosecco?« Poppy, die Tortenbäckerin des Brautladens, kommt lächelnd aus der Küche, drückt mir ein Glas in die Hand und ein Küsschen auf die Wange. »Mach dir keine Gedanken wegen der Fahrerei. Von hier aus geht alles nur noch per Taxi.« Sie ist diejenige, die die köstlichen Trüffel hergestellt hat. Apropos, ich führe mir gerade den nächsten zu Gemüte, als Jess vorbeihuscht.

»Vielen Dank, Poppy«, sage ich lachend. »Ich hatte fast damit gerechnet, dass du uns Cupcakes bringst und nicht wirklich was Prickelndes zu trinken.« Poppy hat ganz oben unter dem Dach eine winzige Küche, und sie flitzt häufig mit Tellern voller Leckereien durch den Laden, auf der Suche nach Freiwilligen, die ihre neuesten Kreationen probieren. Im vergangenen Jahr hat sie allerdings viel mehr Zeit damit verbracht, in der hiesigen Hochzeitslocation zu arbeiten, auf dem Gutshof Daisy Hill in Rose Hill – vor allem seit sie mit dem dortigen Boss zusammen ist.

»Wie geht's Rafe?«, frage ich. Er ist besagter Gutsbesitzer und abgesehen davon, ein echt netter Typ, genauso einer, wie ihn Poppy verdient hat.

Sie grinst. »Hungrig wie immer und sehr beschäftigt.«

Angesichts der vielen romantischen Verwicklungen im »Brides by the Sea« in letzter Zeit könnte man vermuten, jemand hätte hier Amorstaub verstreut. Die Erste war Sam, die die Kleider anpasst und Änderungen macht, deren Hochzeitsfest wir heute feiern wollen. Der Typ, den sie heiratet, heißt auch Sam, darum kennt man die beiden auch als Sam-Quadrat. Kurz vor Weihnachten kamen Poppy und Rafe endlich zusammen, und Sera, die Kleiderdesignerin, die ihr Atelier über dem Laden und einen eigenen Ausstellungsraum im Geschäft hat, traf bei der Weihnachtshochzeit ihrer Schwester auf die Liebe ihres Lebens und durfte ebenfalls bereits ihren Glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage-Moment genießen.

Ich sinke in meine Lieblings-Sitzgelegenheit, einen Louis-Quatorze-Sessel, der eigentlich für Brautmütter gedacht ist. Jess drapiert mir das Körbchen mit den Pralinen auf meinen Knien. Möglicherweise bereut sie es später, wenn ich am Ende alles vertilgt habe. Als sie sich vorbeugt, um am Radio herumzufummeln, fällt bei mir der Groschen.

»Brides by the Sea« ... Mein Gott, du singst ja deinen eigenen Jingle mit, Jess!« Wie konnte ich das vergessen? »Es ist die Valentinstags-PR vom Pirate Radio!«

Unter uns gesagt hat ein Typ vom Anzeigenverkauf Jess mit seiner Kakaostimme überredet. Sie mag mit der Schaufensterdekoration einen auf Ironie machen, aber wenn es um Businesschancen und heisere Stimmen geht, lässt sie sich nichts entgehen. Als der Typ sie darauf gestoßen hat, dass jede Valentinsromanze in Cornwall schließlich zu einer Braut führen könnte, die sich in ihrem »Brides by the Sea« einkleidet, hat Jess zugestimmt, die ganze Woche über Werbeeinspieler laufen zu lassen. Auch hatte sie die geniale Idee, Rabattgutscheine für Hochzeitsbouquets und Kleider für jede Braut in Aussicht zu stellen, die heute live auf Pirate Radio einen Heiratsantrag bekommt.

»Wir warten gerade noch auf eine kleine Überraschung, bevor wir zur Party aufbrechen.« Jess schaut Poppy und mich bedeutungsvoll an und dreht das Radio lauter.

»Gab es denn schon viele Heiratsanträge in der Sendung?«, erkundige ich mich. Ich persönlich kann mir ja kaum etwas Schlimmeres vorstellen. Als Thom sich damals niederkniete, war es Winter, und wir befanden uns an einem leeren Strand in St. Aidan. Eine Mörderwelle erwischte ihn, sodass er um ein Haar den Ring fallen gelassen hätte. Damals haben wir viel darüber gelacht, aber rückblickend war das ganze kalte Wasser, in das er getaucht wurde, schon eine ziemlich treffende Metapher für den Weg, den unsere Ehe anschließend genommen hat.

»Wir hatten schon Heiratsanträge aus dem ganzen Land. Es sind Reporter unterwegs, und auf Twitter geht es auch ab.« Jess' Lächeln ist regelrecht ekstatisch. »Jemand hat die große Frage auf einer Jacht in Falmouth gestellt, ein anderer auf einem Tandem auf dem Camel Trail, und jemand ist in einem Fischkutter vor Land's End auf die Knie gegangen.« Kein Wunder, dass sie glücklich ist, mit so vielen potenziellen Kleiderverkäufen. »Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der nächste Ort, von dem ein rasender Reporter berichtet, eine gewisse Feuerwache sein wird ...« Sie hält ihr Strahlen im Zaum und nickt auf ihre markante Art.

»Echt jetzt?« Eine andere Freundin von uns aus Rose Hill ist nämlich mit einem Feuerwehrmann zusammen. »Immie?« Wenn sich das überrascht anhört, dann nur, weil es bis letzten Sommer keine Frage war, dass die raue, immer Tacheles redende Immie die Letzte wäre, die jemals heiraten würde.

Poppy nickt und gibt dabei ein Quieken von sich. »Es ist topsecret, aber Chas will um ihre Hand anhalten. Immie holt ihn gleich zu Sams Party ab, und er wartet schon mit dem Ring auf sie. Es müsste jeden Moment so weit sein.«

Was habe ich vorhin über Amorstaub gesagt? Immie arbeitet bei Poppy und kümmert sich um die Feriencottages auf dem Gutshof. Ich kenne sie schon ewig, denn wir sind alle in Rose Hill aufgewachsen. Und Chas ist Immies fescher Feuerwehrmann, den sie letzten Sommer kennengelernt hat, als seine Hochzeit auf dem Gutshof in jeder Hinsicht schieflief. Jetzt ist aber alles wieder im Lot. Er wagt einen neuen Anlauf. Diesmal mit Immie.

»Okay, seid ihr bereit für unseren nächsten Valentins-Hochzeitsantrag über Pirate Radio?« Als die Stimme des Moderators ertönt, beugen wir uns alle nach vorn zum Radio. »Wir gehen rüber zu Barbara und David im Biom des Eden Projects.«

Poppy stöhnt auf. »Wo bleiben denn bloß Chas und Immie?«

Jess beschwichtigt sie. »Keine Bange, sie kommen bestimmt als Nächstes dran.«

»Barbara und David sind unsere Super-Sixties, ein Silver-Surfer-Paar, das sich online kennengelernt hat ...« Der Moderator klingt, als wäre er ganz vernarrt in diese Geschichte. »Hallo Barbara ...«

Jess lässt sich auf die Chaiselongue fallen, die Stirn gekraust. »Ich will ja gar nichts gegen Ältere sagen, aber ich bezweifle ein bisschen, dass wir von diesem Paar einen Kleiderauftrag kriegen.«

Jess sollte eigentlich am besten von uns wissen, wie ältere Semester so ticken, wenn man bedenkt, dass sie näher an fünfzig als an zwanzig Jahren ist. Ich für mein Teil beäuge die Trüffel auf meinen Knien und wäge ab, welchen ich mir als Nächstes vornehme. Schließlich greife ich mir einen, der in Kokosraspeln gewälzt wurde. Ich habe ihn schon halb im Mund, als aus dem Radio ein Lachen ertönt, das mich erstarren lässt.

Im ersten Moment durchfährt mich eisige Kälte, aber nur einen Sekundenbruchteil später kriege ich einen Schweißausbruch. Ein derartiges Lachen ist mir in meinem bisherigen Leben nur an einer einzigen Barbara begegnet – nämlich meiner Mum. Dabei kann sie es logischerweise nicht sein, denn meine Mum hat definitiv keinen Freund. Und wo wir schon von ihr sprechen – als ich aufwuchs, hat mich einzig und allein eines gerettet, nämlich mein vernünftiger, bodenständiger Vater. Und ich vermisse ihn ganz furchtbar, auch wenn laut meiner Mum nicht immer alles rosig mit ihm war. Anscheinend war ich ganz kurz davor, ihrer Vorstellung von einer jungen und attraktiven Bilderbuch-Mami zu entsprechen, als ich Thom heiratete. Dass ich diese Sache verbockt habe, war in ihren Augen ein gravierendes Vergehen.

Dann tönt Barbara aus dem Radio: »Wir hatten unser erstes Date im Eden Centre ...«

Und ich lasse beinahe den Trüffelkorb fallen, weil sie mit diesen schneidenden Vokalen wirklich die Zwillingsschwester meiner Mum sein könnte. Nicht einmal den Namen des Ortes kriegt diese Barbara richtig hin, was auch so ein schauerlicher Zufall ist, denn meine Mum hat genau dasselbe Problem. Andauernd verdreht sie alles.

»Oh Mann, denkt ihr das Gleiche wie ich?« Unsere Blicke treffen sich. Auf einmal fällt mir ein, dass ich vor dem Haus meiner Mum einmal einen David angetroffen habe, der eine Glühlampe auf der Treppe ausgewechselt hat. »Das kann doch nicht meine Mum ...?« Kann sie?

Poppy hat vor Verwirrung ein ganz verkniffenes Gesicht. »Ich wusste gar nicht, dass deine Mum einen Freund hat.«

»Ich auch nicht.« Ich schüttele den Kopf und habe das Gefühl, in meinem Magen läge ein Wackerstein. »Aber verflucht, wenn sie auf Pirate Radio ist und einen Antrag bekommt, dann muss sie wohl einen haben.«

Barbara – oder eher meine Mum – klingt sogar noch fröhlicher als sonst.

»Ich weiß gar nicht, warum David mich in diese wunderschöne mediterrane Kuppel gebracht hat ... am Valentinstag ...« Ihre Stimme ist laut, aber trotzdem hauchig. Selbst übers Radio merke ich ihr deutlich an, dass sie kurz vorm Platzen ist. Man kann ihr kaum einen Vorwurf machen, weil sie aufgeregt ist, aber es ist total offensichtlich, dass sie weiß, was vor sich geht.

Poppy hält sich schnell die Hand vor den aufgeklappten Mund. »Oh Mann, sie ist es wirklich, Lily.« Während sie weiter zuhört, wird ihre Miene weicher. »Ich komme mir vor wie bei Hochzeit auf den ersten Blick. Ich kann nicht glauben, dass sie gerade einen Heiratsantrag bekommt.«

(Continues…)


Excerpted from "Sommer im kleinen Brautladen am Strand"
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