Show Me How - Wenn wir uns lieben: New Adult Liebesroman

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eBook1. Auflage (1. Auflage)

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Overview

»Und sie lebten glücklich bis zum Ende ihrer Tage.« An solche albernen Liebesmärchen glaubt Charlie nicht mehr, seit sie ihren Seelenverwandten verloren hat. Nie wieder wird sie etwas für einen anderen empfinden können, davon ist Charlie überzeugt. Bis sie in ihrem Tagebuch, das sie versehentlich im Restaurant hat liegen lassen, auf eine Nachricht von einem unbekannten Verfasser stößt. Zwischen ihr und dem Schreiber entsteht eine tiefe Vertrautheit, ein emotionaler Gedankenaustausch beginnt. Aber wer ist der Mann, mit dem sie ihre verborgensten Gefühle teilt? Und warum fühlt es sich so an, als würde sie ihn schon ewig kennen?

»Niemand kann Happy Ends und Tragödien so gekonnt vereinen wie Molly McAdams.«

Jay Crownover, New-York-Times-Bestsellerautorin


Product Details

ISBN-13: 9783955768119
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 08/01/2018
Series: Thatch , #3
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 320
Sales rank: 892,459
File size: 2 MB
Language: German

About the Author

Molly McAdams wuchs in Kalifornien auf. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren vierbeinigen Hausgenossen in Texas. Wenn sie nicht gerade an ihren erfolgreichen Romanen schreibt, reist sie gern und unternimmt lange Strandspaziergänge. Aber am liebsten kuschelt sie sich daheim auf die Couch, schaut Filme und zitiert aus Blockbustern.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Charlie

22. Mai 2016

»Du hast vor gerade einmal drei Stunden den Abschluss gemacht!«, rief mein älterer Bruder zu allem Überfluss, in diesem autoritären Tonfall, den er oft benutzte. »Lass uns doch erst einmal sehen, dass du wieder zu Hause einziehst und dich eine Weile dort einlebst. Wenn du dann so weit bist, kannst du dich immer noch nach etwas Eigenem umsehen. Ich begreife nicht, warum du das alles übers Knie brechen willst.«

Und ich verstand nicht, warum er die Tragweite all dessen, was ich zu erledigen hatte, einfach abtat. »Weil ich in einem Monat einen Termin bei Gericht habe, Jagger, und bis dahin alles geschafft haben muss. Was ich nicht begreife, ist, warum du versuchst, alles hinauszuzögern.«

»In einem Monat? Charlie!«

»Jag«, setzte seine Frau an, verstummte aber, als Jagger ihr einen Blick zuwarf.

»Sie lässt sich kaum Zeit, Grey«, meinte er bestimmt und starrte mich wütend an. »Und wann hattest du vor, uns zu erzählen, dass du einen Gerichtstermin vereinbart hast?«

»Du hättest dir denken können, dass ich ihn so früh wie möglich ansetzen würde.«

»Es wäre schon schön gewesen, überhaupt davon zu erfahren, dass du einen Termin hast.«

»Du wusstest doch, dass es darauf hinauslaufen würde«, rief ich und lachte frustriert auf. »Das kann jetzt nicht so schockierend sein, wie du es darstellst.«

Er gab beim Ausatmen einen scharfen Laut von sich. »Ist es auch nicht, natürlich war uns das klar. Ich wünsche mir das für dich, aber du hättest bedenken müssen, dass du Zeit brauchst, um alles herzurichten, wenn du wieder zu Hause bist. Ein Monat reicht dafür nicht, Charlie. Das hätte ich dir schon vor heute sagen können, dann hättest du jetzt nicht diesen Zeitdruck. Wir müssen den Termin nach hinten verschieben.«

»Nein«, erwiderte ich entschieden. »Die Zeit wäre zu knapp, wenn ich mich erst wieder in Thatch einleben müsste. Doch ich muss mich nicht in Thatch einleben, ich war nur neun Monate weg. Ich habe den Abschluss gemacht, das war eine der Bedingungen, und sobald ich kann, suche ich mir einen Job und ziehe aus.«

Stöhnend rieb sich Jagger übers Gesicht. »Ist dir klar, wie viel einfacher alles für dich wäre, wenn du und Keith einfach bei uns bleiben würdet?«

»Weil das auch so richtig gut aussehen würde. Alleinerziehende Mutter haust mit ihrem kleinen Sohn lieber im Hinterzimmer des Lagerhauses ihres Bruders, weil das einfacher ist.« Ich schnaubte verächtlich. »Was würde der Richter wohl davon halten, Jag?«

Jagger schwieg, weil er es genau wusste.

Ich senkte die Stimme, damit man mich im Wohnzimmer meines kleinen Apartments außerhalb des College-Campus nicht hören konnte, wo mein Sohn gerade mit Greys Eltern und meiner Nichte spielte. »Sobald Keith angefangen hat zu reden und Mama sagen konnte, habe ich über ein Jahr damit verbracht, darauf zu achten, dass er nicht mich Mama nennt, bis endlich heraus war, wessen Sohn er wirklich ist. Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, wie sehr mich das verletzt hat?«

Jagger biss die Zähne zusammen und richtete den Blick auf den Boden, antwortete allerdings nicht.

Grey, die nur wenige Schritte entfernt stand, hatte beide Hände über den Mund gelegt und die Augenbrauen zusammengezogen, ihr Blick war schmerzerfüllt.

Mir war klar, dass die beiden sich gerade vorstellten, das Gleiche mit ihrer Tochter Aly machen zu müssen, die erst in den letzten Monaten angefangen hatte, »Dada« und »Mama« zu sagen.

»Und nach alledem versuchte er die nächsten acht Monate zu begreifen, dass ich doch seine Mutter bin. Irgendwann hatte er es dann verstanden ... und ich ging aufs College. Für ihn sah es wahrscheinlich so aus wie das, was Mom immer mit uns gemacht hat. Jagger, sie hat uns immer wieder verlassen. Er dachte wahrscheinlich, ich komme nie wieder zurück.«

»Nein, das haben wir ihn nie glauben lassen«, versicherte mir Grey. »Und du bist jedes zweite Wochenende zu Hause gewesen, ihr habt jeden Tag über Facetime miteinander gesprochen. Er hat nie gedacht, du würdest nicht zurückkommen, Charlie.«

Das hatte ich gewusst, aber deswegen war es mir nicht leichter gefallen. Ich winkte ab, da sie mich besorgt anschauten, und wartete, bis Jagger mir seine Aufmerksamkeit schenkte. »Du hast von mir verlangt wegzuziehen, um den College-Abschluss zu machen. Das habe ich getan. Ich habe noch zwei weitere Bedingungen des Richters zu erfüllen, und nichts wird mich davon abhalten, das so schnell wie möglich zu erledigen, damit ich das Sorgerecht für Keith kriege. Er ist dreieinhalb Jahre alt, Jagger. Ich weiß, du willst mir nur helfen, aber ich will mein Leben mit ihm anfangen.«

Ein Monat noch, sagte ich mir in Gedanken. Ein Monat noch, dann ist Keith endlich mein Sohn. Ein Angstschauder durchfuhr mich. Hoffentlich.

»Okay«, sagte mein Bruder schließlich und atmete tief aus. »Aber überstürze es nicht, eine eigene Wohnung zu finden, nur weil du diesen Gerichtstermin hast. Ihr zwei habt bei uns ein Zuhause, und ihr könnt bleiben, solange ihr wollt. Den Termin kann man nach hinten verschieben, in Ordnung?«

Ich nickte knapp, auch wenn ich das keineswegs vorhatte. Ich würde schon rechtzeitig das perfekte Heim für uns finden. Das wusste ich einfach.

Jagger hielt meinem Blick noch eine Weile stand, dann trat er einen Schritt zurück. »Ich fange schon mal an, die Autos zu beladen, damit wir bald loskönnen.«

Nachdem Jagger abgezogen war, stieß Grey mich mit der Schulter an und flüsterte: »Ich bin stolz auf dich, dass du standhaft geblieben bist.«

Leise seufzte ich. »Bei ihm hatte ich noch nie ein Problem damit, ihm die Stirn zu bieten. Es sind die anderen, bei denen es mir schwerfällt.«

Sie warf mir einen amüsierten Blick zu. »Charlie, mit anderen Leuten traust du dich nicht einmal zu reden. Doch ich habe noch nie erlebt, wie du dich Jagger gegenüber so behauptet hast. Ich glaube fast, deine Zeit auf dem College hat dir dabei geholfen, ein bisschen aus deinem Schneckenhaus herauszukommen.«

»Wunschdenken. An dieser Rede habe ich ungefähr einen Monat gesessen.« Ich sah zu meiner Wohnungstür und versuchte, nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen, als ich fragte: »Apropos Autos beladen, wo ist Graham? Bist du sicher, dass er und Deacon nicht schon nach Thatch zurückgefahren sind?«

Greys Bruder Graham und seine besten Freunde waren alle bei meiner Abschlussfeier gewesen, doch ein paar von ihnen hatten gleich danach wieder losgemusst, damit sie es rechtzeitig zur Arbeit schafften. Graham und Deacon hatten allerdings noch mit uns zu Mittag gegessen, und ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit wir alle aufgebrochen waren, um zu meinem Apartment zurückzufahren.

Jedenfalls hatte ich gedacht, dass wir alle hierherkommen würden. Jetzt waren wir jedoch schon seit gut einer Stunde wieder zurück, und die beiden waren immer noch nicht aufgetaucht.

Nicht, dass mir das besonders viel ausgemacht hätte, aber Grahams Pick-up zu haben, würde bedeuten, dass wir alle meine Sachen auf zwei Wagen verteilen könnten und nicht mehrmals hin- und herfahren müssten.

Grey schüttelte den Kopf, zog ihr Handy aus der Tasche und warf einen Blick auf das Display. »Nein, er hat gesagt, wir treffen uns hier. Vielleicht sollte ich ihn anrufen ...«

»Nein, schon gut«, warf ich ein und war froh, einem gewissen unterkühlten Mann mit braunen Augen noch etwas länger ausweichen zu können.

Kurz danach erklang ein rasches Klopfen an der Tür, bevor sie geöffnet wurde und Graham und Deacon hereinkamen.

Mein Herz und mein Magen verrieten mich. In beiden erhob sich ein Schwarm aus flatternden Schmetterlingen, die viel zu schnell mit den Flügeln schlugen und sich nur schwer ignorieren ließen, bis mir bewusst wurde, worüber die beiden sich gerade lautstark unterhielten: Wer von den beiden gerade den heißeren Zwilling gehabt hatte.

»Ist das eklig«, flüsterte ich leise vor mich hin.

Für die beiden war das ganz normal.

Instinktiv schlang ich mir die Arme um die Taille, während ich nach etwas oder jemandem Ausschau hielt, hinter dem ich mich verstecken konnte. Ich versuchte, keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, und ging langsam rückwärts, bis ich hinter Grey stand.

»Wow, jetzt macht ihr schon mit den Mädchen in Walla Walla weiter?«, fragte Grey. »Muss das schön sein, sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, ob ihr die nicht schon verärgert habt.«

Graham warf seiner Schwester einen genervten Blick zu. Deacon legte sich in einer dramatischen Geste beide Hände auf die Brust und verkündete: »Grey LaRue, du weißt, du bist die Einzige für mich.«

»Easton«, berichtigten ihn Grey und Jagger, gleichzeitig rief Graham: »Alter, sie ist verheiratet und hat ein Kind.« Dabei betonte er jedes Wort, als hätte er es satt, immer und immer wieder das Gleiche zu erzählen.

Deacon zuckte mit den Schultern. »Reine Formsache. Und wenn ich dich Grey Easton nenne, würde ich gegenüber dem Typen, der behauptet, dein Ehemann zu sein, zugeben, verloren zu haben«, neckte er sie.

Grey schüttelte einfach nur den Kopf, während Deacon ihr noch einen lauten Schmatzer auf den Scheitel gab.

Dann entdeckte er mich, und sein Blick wurde kühl. Deacon musterte mich kurz von Kopf bis Fuß und erkundete anschließend die Wohnung.

Unvernünftiges, trügerisches Herz.

»Charlie«, murmelte Deacon, fast verärgert. Das einzige Wort, das er seit über einem Jahr an mich gerichtet hatte.

Ich war so sehr damit beschäftigt, dieses beklommene, entmutigte Gefühl zu verdrängen, das sein kaltes Starren in mir hervorrief, dass ich mir nicht die Mühe machte, zu antworten. Wahrscheinlich hätte er es ohnehin nicht gehört oder wenigstens so getan, als ob.

Grey drehte sich um und entdeckte, dass ich hinter ihr stand. Amüsiert und teilnahmsvoll schaute sie mich an, sowie ihr klar wurde, was ich da tat. Sie hob eine Augenbraue, während sie zur Seite trat, damit ich mich nicht mehr verstecken konnte. Darin lag eine Herausforderung. Sie wollte sehen, was ich als Nächstes tun würde.

Ich regte mich nicht.

»Hey, Jungs«, meinte sie und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Neuankömmlinge. »Ich weiß, ihr seid gerade erst angekommen, aber geht doch gleich mal zu Jagger, und helft ihm beim Beladen der Autos, damit wir bald losfahren können.«

Deacon nickte, entfernte sich ein paar Schritte von uns und deutete auf die Kinder im Wohnzimmer. »Hey, nach dem köstlichen Nachtisch, den ich gerade genossen habe, bin ich für alles gewappnet, solange nicht eines von denen da an mir hängen bleibt.«

»Ekelhaft«, murmelte ich wieder, so leise, dass er mich unmöglich hören konnte, doch sein eiskalter Blick richtete sich sofort wieder auf mich.

Grey verzog das Gesicht. »Du bist widerlich. Und wir wissen von deiner Abneigung gegen Kinder, Deacon. Wir werden dich schon nicht foltern, indem wir dich mit ihnen in einem Wagen fahren lassen.«

Er löste den Blick von mir und klatschte so laut in die Hände, dass ich von dem plötzlichen Geräusch zusammenzuckte. »In Ordnung. Packen wir es an.«

Zweieinhalb Stunden später waren der Pick-up und die Autos beladen, wir waren nur noch eine gute Viertelstunde von Thatch entfernt, und Keith plauderte angeregt ... mit Deacon, der auf meinem Beifahrersitz saß.

Wir hätten die letzten paar Kartons gut auf meinem Beifahrersitz verstauen können, doch Graham hatte sie stattdessen in sein Auto geladen und behauptet, dass für Deacon kein Platz mehr wäre. Ehe Deacon erfassen konnte, welch weitgreifende Auswirkungen Grahams Worte für ihn hatten, war Graham schon in seinen Pick-up gesprungen und davongefahren – und sein dröhnendes Lachen klang noch nach.

Deacon und Keith hatten sich zwar schon unzählige Male gesehen. Doch nachdem Jagger und Grey ihn endlich davon überzeugt hatten, überhaupt zu mir ins Auto zu steigen, und wir losgefahren waren, hatte er die ersten dreißig Minuten lang steif wie ein Brett dagesessen – er hatte sich nur gerührt, um kurz auf den Rücksitz zu blicken und sicherzustellen, dass mein Sohn sich nicht auf ihn zubewegt hatte, obwohl Keith die ganze Zeit über tief und fest geschlafen hatte.

Kurz nachdem Keith aufgewacht war, hatten sie sich irgendwie in eine Debatte über Bären und Haie verwickelt, wer von beiden den besseren Freund abgeben würde. Falls sich jemand fragen sollte, die Antwort lautete Bären, weil sie Honig mochten und Keith meinte, er würde Honig auch mögen. Und seit sich dieses Gespräch entwickelt hatte, war es mir nicht gelungen, die beiden zum Schweigen bringen ...

Nicht, dass ich es versucht hätte. Es hielt mir Deacons eisiges Starren vom Leib und ersparte uns das angespannte Schweigen.

»... und wenn die Marinis auf dir landen, nehmen sie dir die Supakraft weg.«

»Was?«, fragte Deacon laut, und aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie ihm die Gesichtszüge entglitten, als er sich zu meinem Sohn umdrehte. »Die wollen mir die Superkräfte wegnehmen? Das lasse ich nicht zu. Das können sie nicht. Ich habe einen Schutzschild.«

»Denen egal«, antwortete Keith. »Da kommen die durch.«

»Aber das sind meine Superkräfte.«

Ich sah noch rechtzeitig in den Rückspiegel, um Keiths Schulterzucken mitzubekommen, und in einem Tonfall, der verhieß, dass diese verstörende Nachricht schwer auf seiner dreieinhalbjährigen Seele lastete, sagte er: »Ich mach die Marini-Regeln nicht.«

Unvermittelt stieß ich ein verblüfftes Lachen aus, ehe ich mir die Hand auf den Mund schlagen konnte.

»Das ist nicht lustig, es bedeutet Krieg allen Marienkäfern«, sagte Deacon ernst, doch als ich zu ihm hinüberblickte, verschwand die Belustigung, die seine Miene erhellt hatte, schlagartig.

Ich schaute wieder auf die Straße und versuchte, das unwohle Gefühl zu verdrängen. Es vermischte sich mit dem verräterischen Flattern, das nicht verklungen war, seit er sich neben mich gesetzt hatte.

Deacon wandte sich erneut zu Keith und zuckte dann zurück. »Hey, Kleiner. Kleiner«, rief er wieder, da er keine Antwort erhielt, was mich dazu brachte, mich ebenfalls nach Keith umzusehen.

»Er schläft«, murmelte ich.

»Aber wir haben uns gerade noch unterhalten.«

Ich brauchte einen Moment, um zu merken, dass Deacon mich beobachtete, und als ich ihm einen Blick zuwarf, schaute er mich erwartungsvoll an. Ich schluckte und hob eine Schulter. Ich versuchte, genau den gleichen teilnahmslosen Tonfall anzuschlagen, den er mir gegenüber immer gebrauchte. »Ja, das ist bei ihm im Auto einfach so. Er schläft ein, sobald wir losfahren, und schläft dann während der ganzen Fahrt und ein paar Minuten darüber hinaus. Ist es eine lange Fahrt, schläft er die meiste Zeit, doch ich glaube, er wollte gerne mit dir reden und hat deshalb versucht, wach zu bleiben, nachdem er kurz aufgewacht war.«

»Ach.« Es folgte eine kurze Pause, ehe Deacon leise sagte: »Der Junge ... ist eigentlich echt lustig. Ist er immer so?«

Das nächste Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. »Meistens schon. Er redet einfach über die ...« Ich verstummte, als ich Deacons Blick auffing.

Kalt. Unerbittlich.

Verwirrend.

So hatte er mich noch nie behandelt, und ich wusste nicht, was geschehen war, dass er mich auf eine Art und Weise anschaute und ansprach, wie er es jetzt tat, wo wir doch auch sonst kaum miteinander redeten, nicht einmal, wenn wir im selben Raum waren.

Deacon – was übrigens für Graham und ihren anderen Freund Knox gleichermaßen zutraf – gehörte zu meinem Leben, seit ich denken konnte. Schon als Kinder waren die drei unzertrennlich gewesen, was bedeutet hatte, dass alle drei sich oft in Greys Nähe aufgehalten und die beschützenden älteren Brüder gespielt hatten. Nicht weit hinter Grey war auch Jagger zu finden; und ich ging dorthin, wohin Jagger ging.

Ich hatte mich nie wohl genug gefühlt, um mit den Jungs genauso unbefangen reden zu können wie mit Grey, aber sie waren alle nett zu mir gewesen. Nie feindselig. Nie so wie jetzt.

Das unwohle Gefühl in meinem Magen verstärkte sich unter Deacons festem Blick, und ich verstand es einfach nicht. Es war, als hätte ich diesen Blick verdient – aber ich wusste, das konnte nicht sein. Ich hatte ihm nie irgendetwas getan.

»Ähm, er redet über alles Mögliche. Er hat eine sehr lebhafte Fantasie.« Ich beeilte mich, zum Ende zu kommen, mit jedem Wort wurde ich etwas leiser, und als Deacons Zorn mir zu viel wurde, starrte ich geradeaus auf die Straße. Deacon antwortete nicht. Nach ein paar Minuten richtete er sich auf seinem Sitz auf und nahm sein Handy aus der Tasche.

Und ich war dankbar dafür. Ich konnte leichter atmen, wenn ich wusste, dass er nicht noch einmal versuchen würde, mit mir zu sprechen ... und wusste, dass seine Augen beschäftigt waren.

Doch dann kam der Friedhof am Stadtrand in Sicht, und ich dachte, dass mir die Bauchschmerzen, die Deacon mir bereitete, doch lieber gewesen wären als das schmerzvolle Zusammenziehen meines Herzens wegen eines Mannes, der seinen Sohn nie sehen oder im Arm halten würde.

(Continues…)


Excerpted from "Show Me How – Ween wir uns lieben"
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Copyright © 2016 Molly Jester.
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