Petersburger Erzählungen
Es sind wunderliche Sachen, die vor der städtischen Kulisse St. Petersburgs geschehen: Hunde, die eine Briefkorrespondenz führen, eine Nase auf freiem Fuß, ein Mäntel stehlendes Gespenst … Gogols literarische Welt ist grotesk, er verfremdet das, was uns eigentlich vertraut ist. Gegenstände werden personifiziert, Menschen verdinglicht. Das Dämonische ist allseits präsent, Schein und Sein nie klar getrennt; zu entblößen versucht er es mit Humor und Überspitzungen im Erzählton. Ein scharfer und zugleich humoriger Blick auf die Gesellschaft St. Petersburgs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. »Wir sind alle aus Gogols Mantel hervorgegangen« - diese Worte Dostojewskis machen die Bedeutung Gogols für die russische Literatur deutlich. Er leitet nicht nur die natürliche Schule ein, sondern ebnet auch die Wege zum russischen Surrealismus. Besonders auffällig und eigen ist seine Kombination der Darstellung realistischer gesellschaftlicher Verhältnisse mit phantastischen und grotesken Elementen. Gogols Sarkasmus zielt auf die Schattenseiten des Menschen ab, nicht wenig davon generiert er aus sich selbst heraus: »Keiner meiner Leser wußte, daß er, als er über meine Helden lachte, über mich gelacht hat … ich nahm irgendeine meiner schlechten Eigenschaften, verfolgte sie in einem anderen Stande oder Berufe, bemühte mich, sie mir als meinen Todfeind vorzustellen, der mir die empfindlichste Kränkung zugefügt hätte und setzte ihm nun mit Bosheit, Spott und allem was mir einfiel, zu.« »Wie unmittelbar, wie stark ist Gogol! Das ist einfach begeisternd und nichts weiter. Er ist der größte russische Schriftsteller.« Anton Tschechow
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Petersburger Erzählungen
Es sind wunderliche Sachen, die vor der städtischen Kulisse St. Petersburgs geschehen: Hunde, die eine Briefkorrespondenz führen, eine Nase auf freiem Fuß, ein Mäntel stehlendes Gespenst … Gogols literarische Welt ist grotesk, er verfremdet das, was uns eigentlich vertraut ist. Gegenstände werden personifiziert, Menschen verdinglicht. Das Dämonische ist allseits präsent, Schein und Sein nie klar getrennt; zu entblößen versucht er es mit Humor und Überspitzungen im Erzählton. Ein scharfer und zugleich humoriger Blick auf die Gesellschaft St. Petersburgs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. »Wir sind alle aus Gogols Mantel hervorgegangen« - diese Worte Dostojewskis machen die Bedeutung Gogols für die russische Literatur deutlich. Er leitet nicht nur die natürliche Schule ein, sondern ebnet auch die Wege zum russischen Surrealismus. Besonders auffällig und eigen ist seine Kombination der Darstellung realistischer gesellschaftlicher Verhältnisse mit phantastischen und grotesken Elementen. Gogols Sarkasmus zielt auf die Schattenseiten des Menschen ab, nicht wenig davon generiert er aus sich selbst heraus: »Keiner meiner Leser wußte, daß er, als er über meine Helden lachte, über mich gelacht hat … ich nahm irgendeine meiner schlechten Eigenschaften, verfolgte sie in einem anderen Stande oder Berufe, bemühte mich, sie mir als meinen Todfeind vorzustellen, der mir die empfindlichste Kränkung zugefügt hätte und setzte ihm nun mit Bosheit, Spott und allem was mir einfiel, zu.« »Wie unmittelbar, wie stark ist Gogol! Das ist einfach begeisternd und nichts weiter. Er ist der größte russische Schriftsteller.« Anton Tschechow
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Es sind wunderliche Sachen, die vor der städtischen Kulisse St. Petersburgs geschehen: Hunde, die eine Briefkorrespondenz führen, eine Nase auf freiem Fuß, ein Mäntel stehlendes Gespenst … Gogols literarische Welt ist grotesk, er verfremdet das, was uns eigentlich vertraut ist. Gegenstände werden personifiziert, Menschen verdinglicht. Das Dämonische ist allseits präsent, Schein und Sein nie klar getrennt; zu entblößen versucht er es mit Humor und Überspitzungen im Erzählton. Ein scharfer und zugleich humoriger Blick auf die Gesellschaft St. Petersburgs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. »Wir sind alle aus Gogols Mantel hervorgegangen« - diese Worte Dostojewskis machen die Bedeutung Gogols für die russische Literatur deutlich. Er leitet nicht nur die natürliche Schule ein, sondern ebnet auch die Wege zum russischen Surrealismus. Besonders auffällig und eigen ist seine Kombination der Darstellung realistischer gesellschaftlicher Verhältnisse mit phantastischen und grotesken Elementen. Gogols Sarkasmus zielt auf die Schattenseiten des Menschen ab, nicht wenig davon generiert er aus sich selbst heraus: »Keiner meiner Leser wußte, daß er, als er über meine Helden lachte, über mich gelacht hat … ich nahm irgendeine meiner schlechten Eigenschaften, verfolgte sie in einem anderen Stande oder Berufe, bemühte mich, sie mir als meinen Todfeind vorzustellen, der mir die empfindlichste Kränkung zugefügt hätte und setzte ihm nun mit Bosheit, Spott und allem was mir einfiel, zu.« »Wie unmittelbar, wie stark ist Gogol! Das ist einfach begeisternd und nichts weiter. Er ist der größte russische Schriftsteller.« Anton Tschechow

Product Details

ISBN-13: 9783843804844
Publisher: marixverlag
Publication date: 02/20/2015
Series: Klassiker der Weltliteratur
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 224
File size: 968 KB
Language: German

About the Author

About The Author
NIKOLAI GOGOL, geb. 1809 in der Ukraine, war von Kindheit auf ein eher kränklicher, unansehnlicher Zeitgenosse, der jeher dem Spott seiner Mitmenschen ausgesetzt war und als menschliches Rätsel galt. Die Versuche, eine Schauspiellaufbahn einzuschlagen und mit einer Verserzählung erfolgreich zu werden, schlugen fehl. Durch die Bekanntschaft mit dem bedeutenden russischen Dichter Alexander Puschkin bekam er die Möglichkeit Gelegenheitsjobs als Privatlehrer auszuüben und begann durch dessen wertvolle Impulse und Ideen Prosatexte zu schreiben. Sein erster ukrainisch-volkstümlicher Erzählband "Abende auf dem Weiler bei Dikanka" machten ihn schnell bekannt; ebenso beliebt wurde die Komödie "Der Revisor" und sein Hauptwerk "Die toten Seelen". Aus religiösem Wahn oder einer Psychose heraus begann er seine Werke anzuzweifeln, verbrannte das Manuskript des zweiten Teils "der toten Seelen" und verweigerte schließlich die Nahrungsaufnahme, die 1852 in Moskau zu seinem Tod führte.

Table of Contents

1. Die Nase 2. Das Porträt 3. Der Mantel 4. Der Newskij-Prospekt
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