Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich auf Memento einlässt, sollte nicht nur damit rechnen, auch nach dem mehrmaligen Anschauen unter einem Gefühl von nagendem Unwissen zu leiden und nicht nur damit, in einem Zustand von faszinierter Verwirrtheit und Verstörtheit zurückgelassen zu werden. Vielmehr muss man sich nach der Lektüre dieses Films ernsthaft selbst nach dem eigenen Verständnis von Gut und Böse, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit befragen. Auch dann jedoch wird man unbefriedigt feststellen, dass ein endgültiger Schluss, mit dem man beruhigt sein altes Weltbild und die eigene Menschenkenntnis bestätigt sehen könnte, kaum in greifbare Nähe rückt, sooft man den Film auch anschauen mag. Memento ergreift nicht vordergründig Partei, lädt nicht ein zu moralischem Urteilen, zieht keine klaren Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, sondern taucht zunächst einmal alles in ein verschwommenes Grau, sowohl Personen als auch Handlungen. Die so entstehende Unschärfe erschwert es dem Zuschauer enorm, mit dem, wenn auch etwas vagen, Gefühl der Befriedigung aus dem Film zu gehen. Dies liegt nicht zuletzt darin begründet, dass die besondere Form der Erzählführung von Memento mit beträchtlichem Erfolg eine eindeutige, unzweifelhafte und transparente Wahrnehmung der Figuren auf den ersten Blick verhindert. Die daraus resultierenden mannigfaltigen Ansätze zur Auffassung und Interpretation des Films können ohne Zweifel stimulierend und diskussionsfördernd wirken, sofern man es denn zulässt. Angeregt durch den Inhalt einiger Texte zu Memento, in denen leider recht einseitig und auch scheinbar unumstößlich Position zu der Endaussage des Films bezogen wurde, soll es Gegenstand dieser Arbeit sein, die Ambivalenz der Figuren und deren Auswirkungen auf eine mögliche filmische Aussage zu untersuchen. Dabei konzentriere ich mich insbesondere darauf, wie dem Zuschauer auf der narrativen Ebene, die in Memento einige Besonderheiten aufweist, Informationen vermittelt werden, die ihn zu dieser oder jener Einsicht führen können. Genauso gut sind diese Informationen jedoch in der Lage, Einstellungen des Zuschauers zu modifizieren. Auch diesem 'Phänomen' gilt im Folgenden meine Aufmerksamkeit.
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Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich auf Memento einlässt, sollte nicht nur damit rechnen, auch nach dem mehrmaligen Anschauen unter einem Gefühl von nagendem Unwissen zu leiden und nicht nur damit, in einem Zustand von faszinierter Verwirrtheit und Verstörtheit zurückgelassen zu werden. Vielmehr muss man sich nach der Lektüre dieses Films ernsthaft selbst nach dem eigenen Verständnis von Gut und Böse, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit befragen. Auch dann jedoch wird man unbefriedigt feststellen, dass ein endgültiger Schluss, mit dem man beruhigt sein altes Weltbild und die eigene Menschenkenntnis bestätigt sehen könnte, kaum in greifbare Nähe rückt, sooft man den Film auch anschauen mag. Memento ergreift nicht vordergründig Partei, lädt nicht ein zu moralischem Urteilen, zieht keine klaren Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, sondern taucht zunächst einmal alles in ein verschwommenes Grau, sowohl Personen als auch Handlungen. Die so entstehende Unschärfe erschwert es dem Zuschauer enorm, mit dem, wenn auch etwas vagen, Gefühl der Befriedigung aus dem Film zu gehen. Dies liegt nicht zuletzt darin begründet, dass die besondere Form der Erzählführung von Memento mit beträchtlichem Erfolg eine eindeutige, unzweifelhafte und transparente Wahrnehmung der Figuren auf den ersten Blick verhindert. Die daraus resultierenden mannigfaltigen Ansätze zur Auffassung und Interpretation des Films können ohne Zweifel stimulierend und diskussionsfördernd wirken, sofern man es denn zulässt. Angeregt durch den Inhalt einiger Texte zu Memento, in denen leider recht einseitig und auch scheinbar unumstößlich Position zu der Endaussage des Films bezogen wurde, soll es Gegenstand dieser Arbeit sein, die Ambivalenz der Figuren und deren Auswirkungen auf eine mögliche filmische Aussage zu untersuchen. Dabei konzentriere ich mich insbesondere darauf, wie dem Zuschauer auf der narrativen Ebene, die in Memento einige Besonderheiten aufweist, Informationen vermittelt werden, die ihn zu dieser oder jener Einsicht führen können. Genauso gut sind diese Informationen jedoch in der Lage, Einstellungen des Zuschauers zu modifizieren. Auch diesem 'Phänomen' gilt im Folgenden meine Aufmerksamkeit.
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Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'

Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'

by Franziska Rosenmüller
Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'

Memento - wenige Darsteller, aber viele Gesichter: Eine Figurenanalyse am Beispiel von 'Memento'

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich auf Memento einlässt, sollte nicht nur damit rechnen, auch nach dem mehrmaligen Anschauen unter einem Gefühl von nagendem Unwissen zu leiden und nicht nur damit, in einem Zustand von faszinierter Verwirrtheit und Verstörtheit zurückgelassen zu werden. Vielmehr muss man sich nach der Lektüre dieses Films ernsthaft selbst nach dem eigenen Verständnis von Gut und Böse, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit befragen. Auch dann jedoch wird man unbefriedigt feststellen, dass ein endgültiger Schluss, mit dem man beruhigt sein altes Weltbild und die eigene Menschenkenntnis bestätigt sehen könnte, kaum in greifbare Nähe rückt, sooft man den Film auch anschauen mag. Memento ergreift nicht vordergründig Partei, lädt nicht ein zu moralischem Urteilen, zieht keine klaren Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, sondern taucht zunächst einmal alles in ein verschwommenes Grau, sowohl Personen als auch Handlungen. Die so entstehende Unschärfe erschwert es dem Zuschauer enorm, mit dem, wenn auch etwas vagen, Gefühl der Befriedigung aus dem Film zu gehen. Dies liegt nicht zuletzt darin begründet, dass die besondere Form der Erzählführung von Memento mit beträchtlichem Erfolg eine eindeutige, unzweifelhafte und transparente Wahrnehmung der Figuren auf den ersten Blick verhindert. Die daraus resultierenden mannigfaltigen Ansätze zur Auffassung und Interpretation des Films können ohne Zweifel stimulierend und diskussionsfördernd wirken, sofern man es denn zulässt. Angeregt durch den Inhalt einiger Texte zu Memento, in denen leider recht einseitig und auch scheinbar unumstößlich Position zu der Endaussage des Films bezogen wurde, soll es Gegenstand dieser Arbeit sein, die Ambivalenz der Figuren und deren Auswirkungen auf eine mögliche filmische Aussage zu untersuchen. Dabei konzentriere ich mich insbesondere darauf, wie dem Zuschauer auf der narrativen Ebene, die in Memento einige Besonderheiten aufweist, Informationen vermittelt werden, die ihn zu dieser oder jener Einsicht führen können. Genauso gut sind diese Informationen jedoch in der Lage, Einstellungen des Zuschauers zu modifizieren. Auch diesem 'Phänomen' gilt im Folgenden meine Aufmerksamkeit.

Product Details

ISBN-13: 9783638055062
Publisher: GRIN Verlag GmbH
Publication date: 01/01/2008
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 14
File size: 56 KB
Language: German
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