Meine Schwester und andere Katastrophen : Roman

Meine Schwester und andere Katastrophen : Roman

by Anna Maxted
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Overview

&quo;Sie liebten und sie schlugen sich“ – der Roman für alle, die Geschwister haben!

Abgesehen davon, dass die Schwestern Cassie und Lizbet die gleiche improvisierte Erziehung genossen haben – Posaune spielen lernen, in den Zoo gehen, täglich an die frische Luft – haben sie nichts gemeinsam: Während Cassie die erfolgreiche Businessfrau ist, ist die mollige Lizbet eher eine Träumerin. Doch trotz der Gegensätze hatten sie immer ein gutes Verhältnis. Bis das Schicksal der einen Schwester genau das beschert, was sich die andere ein Leben lang wünschte, und die Geschwisterliebe auf eine harte Probe gestellt wird …

Eine wunderbare Komödie darüber, dass kein Mann auf der Welt die Schwester ersetzen kann.


Product Details

ISBN-13: 9783641046743
Publisher: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
Publication date: 07/27/2010
Sold by: Bookwire
Format: eBook
File size: 767 KB
Language: German

Read an Excerpt

Als meine Schwester nach zwei Wochen Urlaub im Datai auf der tropischen Insel Langkawi ihren Dschungelbungalow verließ, schrieb sie dem Hotelbesitzer eine kurze Nachricht.
Sehr geehrter Geschäftsführer,
es war beinahe alles perfekt. Ich glaube jedoch, dass einer der Affen Husten hat. Mit freundlichen Grüßen Ms Cassandra Montgomery
Als sie vierzehn Tage später heimkam - sie und George hatten noch zwei Wochen im Regent in Chiang Mai verbracht -, lag ein dicker, beiger Umschlag hinter der Tür. Cassie riss ihn auf.

Sehr geehrte Ms Montgomery,
es freut mich, dass Sie und Ihr Mann den Aufenthalt bei uns genossen haben. Danke für Ihren Hinweis wegen des erkrankten Affen. Wir haben unseren Tierarzt benachrichtigt.
Mit freundlichen Grüßen ...
Als Tim und ich aus unserer kleinen Pension auf der Isle of Wight abreisten, schrieb auch ich den Besitzern eine kurze Nachricht.

Lieber Martyn, liebe Tanya,
entschuldigen Sie, dass wir so früh und so sang- und klanglos abfahren. Ich hoffe, Sie haben sich auf der Party amüsiert. Aber leider wurden unsere vielseitigen Aktivitäten durch den Regen und den virusbedingten Brechdurchfall auf das morgendliche Fernsehen und den Besuch Ihrer khakigrünen (oder sollte ich lieber sagen »kackigrünen«? - wahrscheinlich nicht!) Toilette reduziert. Außerdem wird Tomas' Schnupfen immer schlimmer - er behauptet, der »grässliche Gestank« - das herrlich erfrischende Waldesgrün-Raumspray! - bereite ihm Kopfweh. Außerdem ist es nicht so einfach, den komplizierten Ernährungsplan eines jähzornigen Zweijährigen umzusetzen, wenn man keine Küche hat. Grüße Elizabeth M

Ich habe nie eine Antwort darauf erhalten, weshalb sich meine Gewissensbisse in Grenzen hielten, als Tim gestand, dass sein Abschiedsgruß darin bestanden hatte, an die Wand zu pinkeln.
Die Ferien wären vielleicht nicht ganz so anstrengend gewesen, wenn wir nicht unser Patenkind dabeigehabt hätten, dessen Eltern zu einer Beisetzung nach Japan geflogen waren. An sich waren wir keine schlechten Paten, das hatte ich zumindest bisher angenommen. Die meisten Menschen freuen sich über die Ehre, die ihnen als Auserwählten zuteilwird, und nehmen sie als Beweis dafür, was für edle Menschen sie doch sind. Aber diese Selbstüberschätzung löst sich in Luft auf, sobald das Kind den Mund aufreißt und »WÄÄÄH« schreit. In diesem Moment geht ihnen ein Licht auf. Das ist kein Kompliment, sondern ein Vertrag. Wenn deine Freunde abkratzen, hast du das Kind am Hals. Und selbst wenn sie es schaffen, am Leben zu bleiben, erreichen deine Auslagen für die diversen Geschenke Ausmaße, mit denen sich ein erstklassiger Reitstall unterhalten ließe.
Auch wenn ich es gern geglaubt hätte, bezweifelte ich, dass Jeremy und Tabitha uns gefragt hatten, weil wir so großartige Menschen waren. Tim vermutete eher, dass sie keine schwulen Freunde hatten. Und ich hatte das Gefühl, dass sie davon ausgingen, dass wir keine Kinder bekamen, weil wir selbst so kindisch waren. Ich hatte mich nie zu dem Thema geäußert, aber die Menschen ziehen ihre eigenen Schlüsse. Wer dreist genug ist, seine Mitmenschen direkt zu fragen, wäre entsetzt, was für einen miserablen Eindruck er sogar auf seine engsten Bekannten macht. »Oh!« - während sie dein Sammelsurium von Bestecken betrachten, das du während zahlloser Langstreckenflüge zusammengetragen hast -, »Ich hätte gedacht, dass ihr von echtem Tafelsilber speist!«
Tabitha und Jeremy lebten nebenan, und seit Tabitha am Tag unseres Einzugs mit einer Flasche Champagner in der Hand an unsere Haustür geklopft hatte, waren die beiden fest entschlossen, uns zu lieben. Ich will mich nicht beschweren. Ein Problem war das nur insofern, als ich befürchtete, ihren Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Jedenfalls war es bei uns deutlich ordentlicher, als es zu uns gepasst hätte, was wir der Tatsache zu verdanken hatten, dass Tabitha fast jeden Tag auf einen Kaffee bei uns vorbeischaute. (Den Nescafe Instant musste ich von unserem Grund und Boden verbannen, nachdem es um ein Haar zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen wäre. »Ach was, für mich tut es der Billigkaffee, Elizabeth!« - »Auf keinen Fall, wir trinken Filterkaffee!« - »Nein! Das kommt überhaupt nicht in Frage! Bitte, mach dir keine Umstände!« - »Tabitha, ich bestehe darauf, wag es nicht, gib mir die Kanne!« usw. - »Na schön, wenn es dir so wichtig ist ...!«)
Tabitha war auch bei uns gewesen, als sich Tims deutsche Tante selbst eingeladen hatte, um uns das reizloseste Baby vorzuführen, das mir je zu Gesicht gekommen war. »Hah!«, hatte die Tante gesagt, während ich dem hypnotischen Sog ihres gigantischen Busens zu entkommen versuchte. »Elitzabett entfickelt Mutterkefühle!«
Ich war Tims deutscher Tante zweimal zuvor begegnet, und auf mich wirkte sie, als könnte sie nicht verstehen, wie irgendwer anderer Meinung sein konnte als sie.
»So ein Quatsch!«, hörte ich mich laut und unwirsch antworten. »Ich entwickle garantiert keine Muttergefühle!« Um nicht ganz so zickig zu wirken, fügte ich an: »Ich mag Babys. Sie sind so ... klein. Ich selbst will nur keines haben.«
Tims deutsche Tante quetschte das Baby an ihre Brust und ignorierte mich von diesem Augenblick an.
Tabitha warf mir einen scharfen Blick zu und schnurrte: »Alle Babys sind wunderschön, nicht wahr? Und er ist schon so groß. Isst er gut?«
Ich eilte in die Küche, um eine Riesenkanne Designerkaffee aufzusetzen, aus dem jedes Milligramm Koffein herausgepresst worden war, womit ich hoffentlich alle versöhnen würde.
Danach fühlte ich mich lange, lange wie eine frisch gebadete Katze. Mindestens bis Viertel vor elf. Es gefiel mir gar nicht, dass ich mich für etwas verteidigen musste, was ich gar nicht entschieden hatte. Ich war damals dreißig, und meinem Gefühl nach war es gar nicht so lange her, dass ich mich als Fünfzehnjährige vor Tante Edith dafür hatte rechtfertigen müssen, dass ich noch keinen Freund hatte. Nicht nur, dass unsere Mitmenschen uns unterstellten, wir wären heikel in der Wahl unseres Bestecks, sie unterstellten uns noch dazu, dass wir Kinder wollten und nur neidisch auf ihre wären. Und sie machten keinen Hehl daraus! Ich wusste wirklich nicht, was unhöflicher war.
Ich hatte Tabithas scharfen Blick aufgefangen und fragte mich, was er wohl zu bedeuten hatte. Als Tabitha und Jeremy uns sechs Monate später zum Abendessen einluden, war er mir wenigstens halbwegs begreiflich.

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