Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft
Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1,5, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Von zentraler Bedeutung für die Ausführungen in der vorliegenden Arbeit ist die Hypothese, dass künftig zum einen der Journalismus pädagogische Aufgaben, wie das Selektieren von Informationen, das Schaffen von Wissensgrundlagen und die Förderung von Reflexion übernehmen könnte (Vgl. Dr. Bernhofer, 2003: 23), während sich auf der anderen Seite die Pädagogen, in erster Linie die Lehrer, an die veränderten Lernbedingungen, die eine informationstechnisch vernetzte Schule mit sich bringt, anpassen müssen. Dies könnte geschehen, indem pädagogische Lehrkräfte Aufgaben des Journalismus wie Recherche, Redaktion, Herausgabe und Moderation von Kommunikationsprozessen übernehmen (Vgl. ebd.). Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Aspekt der Entgrenzung, der beide Systeme gleichermaßen betrifft. Bildungs- und Lernprozesse finden längst nicht mehr nur in den dafür geschaffenen Institutionen statt, sondern gehören zur täglichen Praxis vor Ort - also dort, wo das Gelernte angewendet werden soll - im Betrieb und im Unternehmen. Weiterbildungsmaßnahmen wie Sprach- und IT-Kurse werden häufig betriebsintern angeboten. Der Journalismus muss sich ebenfalls mit dem Phänomen der Entgrenzung auseinandersetzen. Gründe für das Auflösen von Grenzen sind 'vor allem die Ökonomisierung, Kommerzialisierung und Einführung des Internets, also ökonomische und technische Randbedingungen' (Neuberger, 2004: 4). Das Internet, dessen Nutzerzahlen seit Anfang 2011 auf über zwei Milliarden angestiegen sind - womit etwa ein Drittel der Weltbevölkerung online ist -, ermöglicht es, dass eine nahezu undefinierbar große Menge an Informationen frei zugänglich ist. Der Online-Journalismus hat gegenüber dem herkömmlichen Medium Zeitung den Vorteil, unmittelbare Aktualität zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit werden die Pädagogik und Journalismus hinsichtlich des strukturellen Wandels in der Wissensgesellschaft näher beleuchtet. Die beiden Disziplinen werden als soziale Systeme angesehen, da in ihnen 'Handlungen mehrerer Personen sinnhaft aufeinander bezogen werden und dadurch in ihrem Zusammenhang abgrenzbar sind von einer nichtdazugehörigen Umwelt. Sobald überhaupt Kommunikation unter Menschen stattfindet, entstehen soziale Systeme' (Luhmann, 2008: 210). Die Pädagogik ist der Motor der Bildung und damit ein entscheidender Faktor, um die zentrale Ressource unserer Gesellschaft, das Wissen, qualitativ zu sichern.
1116806336
Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft
Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1,5, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Von zentraler Bedeutung für die Ausführungen in der vorliegenden Arbeit ist die Hypothese, dass künftig zum einen der Journalismus pädagogische Aufgaben, wie das Selektieren von Informationen, das Schaffen von Wissensgrundlagen und die Förderung von Reflexion übernehmen könnte (Vgl. Dr. Bernhofer, 2003: 23), während sich auf der anderen Seite die Pädagogen, in erster Linie die Lehrer, an die veränderten Lernbedingungen, die eine informationstechnisch vernetzte Schule mit sich bringt, anpassen müssen. Dies könnte geschehen, indem pädagogische Lehrkräfte Aufgaben des Journalismus wie Recherche, Redaktion, Herausgabe und Moderation von Kommunikationsprozessen übernehmen (Vgl. ebd.). Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Aspekt der Entgrenzung, der beide Systeme gleichermaßen betrifft. Bildungs- und Lernprozesse finden längst nicht mehr nur in den dafür geschaffenen Institutionen statt, sondern gehören zur täglichen Praxis vor Ort - also dort, wo das Gelernte angewendet werden soll - im Betrieb und im Unternehmen. Weiterbildungsmaßnahmen wie Sprach- und IT-Kurse werden häufig betriebsintern angeboten. Der Journalismus muss sich ebenfalls mit dem Phänomen der Entgrenzung auseinandersetzen. Gründe für das Auflösen von Grenzen sind 'vor allem die Ökonomisierung, Kommerzialisierung und Einführung des Internets, also ökonomische und technische Randbedingungen' (Neuberger, 2004: 4). Das Internet, dessen Nutzerzahlen seit Anfang 2011 auf über zwei Milliarden angestiegen sind - womit etwa ein Drittel der Weltbevölkerung online ist -, ermöglicht es, dass eine nahezu undefinierbar große Menge an Informationen frei zugänglich ist. Der Online-Journalismus hat gegenüber dem herkömmlichen Medium Zeitung den Vorteil, unmittelbare Aktualität zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit werden die Pädagogik und Journalismus hinsichtlich des strukturellen Wandels in der Wissensgesellschaft näher beleuchtet. Die beiden Disziplinen werden als soziale Systeme angesehen, da in ihnen 'Handlungen mehrerer Personen sinnhaft aufeinander bezogen werden und dadurch in ihrem Zusammenhang abgrenzbar sind von einer nichtdazugehörigen Umwelt. Sobald überhaupt Kommunikation unter Menschen stattfindet, entstehen soziale Systeme' (Luhmann, 2008: 210). Die Pädagogik ist der Motor der Bildung und damit ein entscheidender Faktor, um die zentrale Ressource unserer Gesellschaft, das Wissen, qualitativ zu sichern.
40.75 In Stock
Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft

Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft

by Michael Sowada
Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft

Medienkompetenz als Rettungsanker der Bildung? Pädagogik und Journalismus vor neuen Aufgaben in der Wissensgesellschaft

by Michael Sowada

eBook

$40.75 

Available on Compatible NOOK devices, the free NOOK App and in My Digital Library.
WANT A NOOK?  Explore Now

Related collections and offers


Overview

Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1,5, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Von zentraler Bedeutung für die Ausführungen in der vorliegenden Arbeit ist die Hypothese, dass künftig zum einen der Journalismus pädagogische Aufgaben, wie das Selektieren von Informationen, das Schaffen von Wissensgrundlagen und die Förderung von Reflexion übernehmen könnte (Vgl. Dr. Bernhofer, 2003: 23), während sich auf der anderen Seite die Pädagogen, in erster Linie die Lehrer, an die veränderten Lernbedingungen, die eine informationstechnisch vernetzte Schule mit sich bringt, anpassen müssen. Dies könnte geschehen, indem pädagogische Lehrkräfte Aufgaben des Journalismus wie Recherche, Redaktion, Herausgabe und Moderation von Kommunikationsprozessen übernehmen (Vgl. ebd.). Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Aspekt der Entgrenzung, der beide Systeme gleichermaßen betrifft. Bildungs- und Lernprozesse finden längst nicht mehr nur in den dafür geschaffenen Institutionen statt, sondern gehören zur täglichen Praxis vor Ort - also dort, wo das Gelernte angewendet werden soll - im Betrieb und im Unternehmen. Weiterbildungsmaßnahmen wie Sprach- und IT-Kurse werden häufig betriebsintern angeboten. Der Journalismus muss sich ebenfalls mit dem Phänomen der Entgrenzung auseinandersetzen. Gründe für das Auflösen von Grenzen sind 'vor allem die Ökonomisierung, Kommerzialisierung und Einführung des Internets, also ökonomische und technische Randbedingungen' (Neuberger, 2004: 4). Das Internet, dessen Nutzerzahlen seit Anfang 2011 auf über zwei Milliarden angestiegen sind - womit etwa ein Drittel der Weltbevölkerung online ist -, ermöglicht es, dass eine nahezu undefinierbar große Menge an Informationen frei zugänglich ist. Der Online-Journalismus hat gegenüber dem herkömmlichen Medium Zeitung den Vorteil, unmittelbare Aktualität zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit werden die Pädagogik und Journalismus hinsichtlich des strukturellen Wandels in der Wissensgesellschaft näher beleuchtet. Die beiden Disziplinen werden als soziale Systeme angesehen, da in ihnen 'Handlungen mehrerer Personen sinnhaft aufeinander bezogen werden und dadurch in ihrem Zusammenhang abgrenzbar sind von einer nichtdazugehörigen Umwelt. Sobald überhaupt Kommunikation unter Menschen stattfindet, entstehen soziale Systeme' (Luhmann, 2008: 210). Die Pädagogik ist der Motor der Bildung und damit ein entscheidender Faktor, um die zentrale Ressource unserer Gesellschaft, das Wissen, qualitativ zu sichern.

Product Details

ISBN-13: 9783656308454
Publisher: GRIN Verlag GmbH
Publication date: 01/01/2012
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 131
File size: 619 KB
Language: German

About the Author

Diplom-Pädagoge Michael Sowada wurde 1985 in Duisburg geboren. 2012 schloss der Autor das Pädagogik-Studium an der Universität Mainz mit dem akademischen Grad des Diploms erfolgreich ab. Nach einigen pädagogischen Praktika begann der Autor sich für den Journalismus zu interessieren. In diesem Bereich sammelte er noch während des Studiums umfassende praktische Erfahrungen. Er begann darüber nachzudenken, warum die Wertvorstellungen, die ihn einst zum Pädagogik-Studium motiviert hatten, ihn nun zum Journalismus führten. Dieser Thematik widmet er dieses Buch.
From the B&N Reads Blog

Customer Reviews