Märchen
In China, weißt du wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die er um sich her hat, sind auch Chinesen. Es ist nun viele Jahre her, aber eben deshalb ist es der Mühe wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird! Des Kaisers Schloß war das prächtigste in der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, sehr kostbar, aber so spröde, so mißlich, daran zu rühren, daß man sich sehr in acht nehmen mußte. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die prächtigsten waren Silberglocken gebunden, welche klangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausspekuliert. Und er erstreckte sich so weit, daß der Gärtner selbst das Ende desselben nicht kannte. Ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, welches blau und tief war, große Schiffe konnten bis unter die Zweige der Bäume hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang, daß selbst der arme Fischer, der noch viel anderes zu tun hatte, still hielt und horchte, wenn er des Nachts ausgefahren war, um das Fischnetz auszuwerfen und dann die Nachtigall hörte. „Ach Gott, wie ist das schön!" sagte er, aber er mußte auf seine Sachen acht geben und vergaß dabei den Vogel. Doch wenn dieser in der nächsten Nacht wieder sang und der Fischer dorthin kam, sagte derselbe: „Ach Gott, wie ist das schön!"
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Märchen
In China, weißt du wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die er um sich her hat, sind auch Chinesen. Es ist nun viele Jahre her, aber eben deshalb ist es der Mühe wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird! Des Kaisers Schloß war das prächtigste in der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, sehr kostbar, aber so spröde, so mißlich, daran zu rühren, daß man sich sehr in acht nehmen mußte. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die prächtigsten waren Silberglocken gebunden, welche klangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausspekuliert. Und er erstreckte sich so weit, daß der Gärtner selbst das Ende desselben nicht kannte. Ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, welches blau und tief war, große Schiffe konnten bis unter die Zweige der Bäume hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang, daß selbst der arme Fischer, der noch viel anderes zu tun hatte, still hielt und horchte, wenn er des Nachts ausgefahren war, um das Fischnetz auszuwerfen und dann die Nachtigall hörte. „Ach Gott, wie ist das schön!" sagte er, aber er mußte auf seine Sachen acht geben und vergaß dabei den Vogel. Doch wenn dieser in der nächsten Nacht wieder sang und der Fischer dorthin kam, sagte derselbe: „Ach Gott, wie ist das schön!"
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Märchen

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by Hans Christian Andersen
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In China, weißt du wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die er um sich her hat, sind auch Chinesen. Es ist nun viele Jahre her, aber eben deshalb ist es der Mühe wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird! Des Kaisers Schloß war das prächtigste in der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, sehr kostbar, aber so spröde, so mißlich, daran zu rühren, daß man sich sehr in acht nehmen mußte. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die prächtigsten waren Silberglocken gebunden, welche klangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausspekuliert. Und er erstreckte sich so weit, daß der Gärtner selbst das Ende desselben nicht kannte. Ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, welches blau und tief war, große Schiffe konnten bis unter die Zweige der Bäume hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang, daß selbst der arme Fischer, der noch viel anderes zu tun hatte, still hielt und horchte, wenn er des Nachts ausgefahren war, um das Fischnetz auszuwerfen und dann die Nachtigall hörte. „Ach Gott, wie ist das schön!" sagte er, aber er mußte auf seine Sachen acht geben und vergaß dabei den Vogel. Doch wenn dieser in der nächsten Nacht wieder sang und der Fischer dorthin kam, sagte derselbe: „Ach Gott, wie ist das schön!"

Product Details

ISBN-13: 9781482363241
Publisher: CreateSpace Publishing
Publication date: 02/05/2013
Pages: 320
Product dimensions: 5.00(w) x 7.99(h) x 0.67(d)
Language: German

About the Author

Date of Birth:

April 2, 1805

Date of Death:

August 4, 1875

Place of Birth:

Odense, Denmark

Place of Death:

Copenhagen, Denmark
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