Lotus House - Lustvolles Erwachen: Roman

Die prickelnde Lotus House-Serie: Liebe, Leidenschaft und Yoga unter der Sonne Kaliforniens!
Die Yoga-Lehrerin Genevieve Harper findet nach dem tragischen Unfall ihrer Eltern Halt und Kraft im Lotus House. Als der attraktive Baseballspieler Trent Fox auftaucht und Privatstunden bucht, ist ihr zunächst alles andere als nach einem heißen Abenteuer. Doch sie ahnt nicht, dass Trent ihr zeigen wird, wie sinnlich die Kunst des Yogas sein kann …
"Lustvolles Erwachen" ist erst der Auftakt der prickelnden Lotus-House-Serie; jeder einzelne Band verbindet den großen Trend Yoga mit heißer Erotik. Millionen deutscher Audrey-Carlan-Fans werden begeistert sein!

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Lotus House - Lustvolles Erwachen: Roman

Die prickelnde Lotus House-Serie: Liebe, Leidenschaft und Yoga unter der Sonne Kaliforniens!
Die Yoga-Lehrerin Genevieve Harper findet nach dem tragischen Unfall ihrer Eltern Halt und Kraft im Lotus House. Als der attraktive Baseballspieler Trent Fox auftaucht und Privatstunden bucht, ist ihr zunächst alles andere als nach einem heißen Abenteuer. Doch sie ahnt nicht, dass Trent ihr zeigen wird, wie sinnlich die Kunst des Yogas sein kann …
"Lustvolles Erwachen" ist erst der Auftakt der prickelnden Lotus-House-Serie; jeder einzelne Band verbindet den großen Trend Yoga mit heißer Erotik. Millionen deutscher Audrey-Carlan-Fans werden begeistert sein!

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Die prickelnde Lotus House-Serie: Liebe, Leidenschaft und Yoga unter der Sonne Kaliforniens!
Die Yoga-Lehrerin Genevieve Harper findet nach dem tragischen Unfall ihrer Eltern Halt und Kraft im Lotus House. Als der attraktive Baseballspieler Trent Fox auftaucht und Privatstunden bucht, ist ihr zunächst alles andere als nach einem heißen Abenteuer. Doch sie ahnt nicht, dass Trent ihr zeigen wird, wie sinnlich die Kunst des Yogas sein kann …
"Lustvolles Erwachen" ist erst der Auftakt der prickelnden Lotus-House-Serie; jeder einzelne Band verbindet den großen Trend Yoga mit heißer Erotik. Millionen deutscher Audrey-Carlan-Fans werden begeistert sein!


Product Details

ISBN-13: 9783843720656
Publisher: Ullstein Ebooks
Publication date: 05/02/2019
Series: Die Lotus House-Serie , #1
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 320
File size: 3 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien "Calendar Girl", "Trinity" und "Dream Maker" stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Der Lotus oder »Die vollkommene Stellung« (Sanskrit: Siddhasana)

* * *

Damit du dich im Lotussitz auch entspannen kannst, setzt du dich am besten auf deine Yogamatte, überkreuzt die Beine und verankerst beide Sitzbeinhöcker gut im Boden. Den Rücken hältst du gerade, den Kopf auch. Und die Hände legst du auf die Knie, sodass sich Daumen und Zeigefinger berühren. Dies ist eine besonders beruhigend wirkende YogaGrundstellung, die es dir erlaubt, dich ganz auf deinen Körper, deinen Geist, die Umgebung zu konzentrieren.

TRENT

»Wach auf, du elender Mistkerl!«

Ein Knurrlaut, gefolgt von einem scharfen Schmerz in meinem Bein, ließ mich ins viel zu grelle Licht blinzeln. Mein Mund fühlte sich an, als wäre ein Häufchen Wollmäuse hineingekrochen und hätte Wurzeln geschlagen. Durstig schmatzte ich mit den Lippen, blinzelte ein paarmal und griff mir oben an mein gesundes Bein, um mich irgendwie per Hebelwirkung in eine aufrechte Position zu stemmen. Ein Stressknoten, der sich in meinem Nacken eingenistet hatte, protestierte sofort, als ich mich sitzend lagerte.

»Ross?« Kopfschüttelnd betrachtete ich die grauhaarige, tickende Zeitbombe vor mir, die aussah wie mein Agent. Seine große Silhouette verdeckte einen Teil des Tageslichts, das durch die Fenster hinter ihm hereinströmte – Fenster, die ich fest verschlossen hatte aus Angst vor diesem Moment, in dem ich sie öffnen musste, um zu einem weiteren Schmerzenstag voller Physiotherapie und noch mehr verdammter Physiotherapie aufzuwachen. »Was machst du hier?«, fragte ich durch die pelzigen Freunde in meinem Mund hindurch. Ich schnappte mir die erstbeste Flasche, die ich in die Finger kriegen konnte, eine Gatorade Orange, setzte sie an, kippte gierig etwas davon in mich hinein – und spuckte es fast in derselben Sekunde in hohem Bogen wieder aus, in der das Gebräu meine Zunge berührte und ich den Geschmack widerlich fand. Ich spähte ins Flascheninnere und würgte. Beim Anblick der darin umherschwimmenden schwarzen Flöckchen drehte sich mir unangenehm der Magen um, samt den darin verbliebenen Unmengen Alk der letzten Nacht.

Essen. Ja, so was brauchte ich jetzt. Irgend so ein vor Fett triefendes Zeug sollte ich mir reinhauen, um mein nächtliches Gelage aufzusaugen. Suchend tastete ich auf dem Couchtisch nach dem Stapel Speisekarten vom Lieferservice.

Ross fegte meine Hand beiseite, so wie alles andere auf dem Tisch, einschließlich des Orangendrinks, den ich anscheinend letzte Nacht dazu benutzt hatte, meine Zigarrenasche hineinzuschnipsen. Tja, daran hätte ich mich besser erinnern sollen, bevor ich mir den kräftigen Schluck reingezischt hatte.

»So läuft das also, hm? Sechs Wochen Reha, und was ist dabei rausgekommen?« Er schlug sich auf die Schenkel und schaute sich um. »Du lebst im Dreck. Du trinkst? Du rauchst?«

»Nur Zigarren, Ross.«

Er nahm sein Basecap ab, strich sich das Haar glatt nach hinten und setzte das Cap wieder auf. Kein gutes Zeichen. Er war mehr als frustriert und kurz davor auszurasten. Nach fünf Jahren bei den Stockton Ports wusste ich, wann mein Agent durchdrehte.

»Fox, du bist der beste Schlagmann im Team. Menschenskind, du gehörst zu den drei besten Battern in der American und in der National Baseball League. Du wurdest verletzt, ja. Schöne Scheiße! Aber hey, jetzt krieg dich wieder ein, und konzentrier dich aufs Spiel.« Ross marschierte auf und ab.

Ich setzte mich gerade hin. Uh. Gerades Sitzen war keine gute Idee. Mein Kopf dröhnte und fühlte sich an wie ein Schlagholz, das beim Aufprall des Baseballs in zwei Teile zerbarst. Ich fasste mir an die Schläfen und massierte sie, während ich, mit schmerzendem Oberschenkel, mein Bein neu ausrichtete, um es auf den Tisch hochlagern zu können.

»Warst du überhaupt schon mal bei der Physio?«

Hinterlistiger Mistkerl. Ich biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. »Klar war ich da, Ross. Dreimal die Woche. Und die anderen drei Tage war ich im Gym und hab mit Clay Gewichte gestemmt.«

Er riss die Augen weit auf. »Sollst du denn Gewichtheben machen?«

Achselzuckend starrte ich aus dem Fenster. »Ich nutze auch das Laufband.« Sogar mir fiel auf, wie kindisch und bockig ich klang. Ross schaffte es, dass ich mich wieder genau wie der kleine Anfänger von damals fühlte, der nur darauf hinfieberte, endlich zu den Großen zu gehören.

Spöttisch fragte er: »Und was ist mit Krafttraining, Beweglichkeit und Dehnen? Mit wem arbeitest du daran? Im letzten Befund, den ich von deinem Sportarzt erhalten habe, wurde dir empfohlen, täglich eine Yogastunde zu nehmen.« Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber von der Couch, auf der ich mir ein Bett gebaut hatte.

Wieder nahm Ross sein Cap ab. Diesmal hielt er es locker zwischen den Knien. Als er ruhiger wurde, fiel eine solche Last von mir ab, dass ich die ganze Anspannung förmlich aus allen Poren ausschwitzte. Nicht mal mein Vater besaß die Macht, mich emotional so zu kontrollieren, wie Ross es tat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich schwören, dass er beim Militär gedient hatte. Allein wie er alle seine Athleten immer wieder auf die Reihe bekam, bewies doch, wie sehr er da hinterher war. Spieleragenten mussten keine Hausbesuche machen, um ihre Schützlinge zu checken, selbst wenn hinter dem polternden und rauen Auftreten ein richtig weicher Kern steckte. Nur ich war nicht wieder auf die Reihe gekommen, war seit sechs Wochen nicht mehr einsatzbereit für meine Mannschaft – seit dem Tag, an dem ich in diese Höllenscheiße geraten war.

Die Menge johlte. Auf der Home Plate zu stehen, auf den Wurf des Pitchers zu warten war wie eine Offenbarung. Jedes. Verdammte. Mal. Schauer liefen mir über den Rücken, und meine Nackenhaare stellten sich auf, als würde mir der Allmächtige selbst über die Schulter schauen und aufs Spiel warten. Der Pitcher holte mit dem Arm nach hinten aus, und alles wurde totenstill. Die Menge, der Stadionsprecher, meine Mannschaft, alle blieben stehen. Es gab nur noch mich und den Ball. Ich schwöre, ich konnte sehen, wie der Pitcher die Finger so fest um den Ball schloss, dass die Knöchel weiß hervortraten ... und dann ging es ab nach vorn, im Schnellzugtempo. Der Ball schoss durch die Luft wie eine Rakete, flatterte nur ganz leicht, als er auf einmal kurz vor der Landung etwas aus der Flugbahn driftete und sich im Bogen senkte. Direkt Richtung Zentrum der Schlagzone. Damit hatte ich nicht gerechnet. Normalerweise vermied es ein Werfer tunlichst, seinen Pitch für mich im Zentrum zu platzieren. Aus gutem Grund. Dort traf ich ihn optimal. Sozusagen mit meiner Schokoladenseite.

Ich nahm beide Hände zurück, und ein leichtes Zwicken zwischen den Schulterblättern sagte mir, dass ich perfekt positioniert war. Der Ball kam näher und erreichte allmählich die Strike-Zone. Die Füße fest am Boden, drehte ich den Oberkörper nach hinten, mobilisierte alle Kräfte, die ich besaß, und drosch den Ball weg. Der krachende Aufprall des Balls auf das massive eichene Schlagholz hallte weithin. Sofort bekam der Ball eine andere Richtung und flog hoch in die Luft. Für eine halbe Sekunde sah ich ihm hinterher, wie er davonflog, und Stolz durchflutete mich, gab mir ganz viel Power und Energie. Dann ließ ich den Schläger sinken, drehte mich auf dem hinteren Fuß um die eigene Achse und stürmte ruckartig vorwärts.

Und da begann die ganze Höllenscheiße. Plötzlich spürte ich einen scharfen Schmerz in der Kniesehne, als würde jemand mit einem Messer hineinstechen. Ich fasste mir an den lädierten Muskel, lief ein paar Schritte Richtung First Base und sackte dann zu Boden. Sackte. Zu -Boden. Ich fiel auf die rote Lehmerde, und meine Spielermontur war so dreckig wie bei einem besiegten Krieger, der aufs Schlachtfeld gefallen war.

Das einzig Positive daran war, dass ich einen Home Run erzielt hatte. Auch wenn mir der Oberschenkel über dem Knie weggesackt war, als wäre ein kaputtes Gummiband drin: Dank dieses einen Schlags konnten die Jungs auf der zweiten und dritten Base die Home Plate erreichen, und die San Francisco Stingers fuhren als Verlierer nach Hause. Ich wurde im Krankenwagen abtransportiert und landete mit einer Kniesehnenruptur im OP.

»Komm zu dir, Junge!« Ross packte mich an den Schultern und schüttelte mich kräftig. Er stand auf und durchforstete den Haufen Pillen und die Schnapsflaschen auf dem Beistelltisch neben der Couch. »Das machst du also die ganze Zeit.« Angewidert verzog er den Mund. »Wundert mich, dass dir jetzt nicht auch noch ein Groupie das Bett hier wärmt.«

Im Sitzen, wobei ich effektiv eigentlich nur die Couch am Schwanken hinderte, dachte ich noch mal über den letzten Abend nach. Und ich überlegte: Hey, da war doch eine Braut? Wo war die überhaupt? Tiffany, Kristy, Stephanie ... Wie hieß sie noch gleich? Die hatte mir eine ganze Weile den Schwanz geritten, aber von dem Danach wusste ich nichts mehr. Da hatte ich einen Blackout. Ich schnaubte. Vielleicht war sie gegangen, als ich nicht mehr in der Lage gewesen war, sie von mir runterzubekommen. Normalerweise war ich stolz darauf, ein großer Lover zu sein, aber gestern Abend hatte ich kaum einen zusammenhängenden Satz herausbringen können, geschweige denn ein Groupie dazu bringen, ein Loblied auf mich zu singen.

Ross drehte sich um, stöhnte, kämmte sich mit den Fingern durchs Haar und setzte sein Cap wieder auf. »Herrgott. Pillen, Alkohol, Frauen? Was noch?«

»Hör mal, ich bin dir keine Erklärung schuldig. Ich bin auf Krankenurlaub ...«

»Verdammt, bist du nicht!« Er kam schnell zu mir rüber, viel schneller, als ein Mann mit zwei kaputten Knien und Herzproblemen das überhaupt können konnte, und bohrte mir den Zeigefinger in die Brust. »Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du reißt dich endlich am Riemen, oder du verlierst deinen Vertrag. Ist dir nicht klar, dass deine Verlängerung zur Debatte steht? Vielleicht hast du ja noch was übrig von den dreißig Mille in den letzten drei Jahren, aber du riskierst damit deinen Fünfjahresvertrag. Da stehen gigantische Summen im Raum, Junge. Dank der Art und Weise, wie du den Schläger geschwungen hast, darfst du dir ein Angebot von mehr als einhundert Mille für fünf Jahre anschauen. Alles ...«, seine Augen funkelten wütend, » ... aus und vorbei!« Er schnipste mit den Fingern. »Im Handumdrehen.«

Ich schloss die Augen und musste das erst mal schlucken. Mein Agent hatte Andeutungen gemacht, aber noch keine konkreten Zahlen genannt. Wir spekulierten schon lange auf einen Deal über mindestens dreißig Millionen für weitere drei Jahre. Wenn es stimmte, was Ross sagte, war ich zwanzig Millionen pro Jahr wert.

»Alter Falter«, flüsterte ich, während mir mächtig die Pumpe ging. Mein Mund wurde so trocken wie die Weinberge der kalifornischen Sierra Foothills bei Dürre.

Ross legte beide Hände auf die Rückenlehne des Stuhls, beugte die Schultern vor und schüttelte den Kopf. »Du musst wieder zurück aufs Spielfeld. Die Mannschaft braucht dich. Die Jungs haben dieses Jahr schon die Playoffs verloren und den Meistertitel. Der Coach will dich zum Frühjahrstraining. Du hast also bis zur dritten Februarwoche Zeit, um dich auszukurieren und den Anzugträgern zu zeigen, was in dir steckt. In drei Monaten musst du fit fürs Training sein.«

In meinen Ohren klang er leicht unsicher, deshalb fragte ich nach. »Was willst du mir damit sagen? Wenn ich beim Frühjahrstraining nicht meine volle Leistung bringen kann, könnte ich aus der Mannschaft fliegen?«

Ross strich sich ein paarmal übers Kinn. Ich konnte förmlich hören, wie die Stoppeln unter seiner Hand kratzten. »Ich weiß nicht. Hängt davon ab, wie gut alles verheilt bei dir. Und bis dahin, was ist dein Plan?«

Den drohenden Verlust meines Vertrags und des vielen Geldes vor Augen – mehr, als ich im Leben je ausgeben konnte –, atmete ich langsam aus, bis die Lunge leer war und nur noch ein brennendes Gefühl blieb. »Ich lass die Finger vom Alkohol und den langen Nächten.«

»Und du gehst zur Physio und zum Yoga?« Er sah mich zweifelnd an.

Ich schüttelte die Hände aus und ließ den Kopf kreisen, um die Anspannung loszuwerden. Was ich jetzt brauchte, war mein Boxsack. »Yoga? Echt jetzt? Hör mal, ich komm nicht an meine Zehen, zum Verrecken nicht. Und dieses ganze Verbiegen und Verdrehen klingt voll öde. Nee, das Müsli-Knuspern überlass ich lieber den Veganerinnen, die ich date, und überleg mir was anderes.«

Im Nu war Ross neben mir und gab mir eine Kopfnuss wie mein alter Herr. Nur der machte das aus Spaß. Ross wollte mir wirklich den Kopf waschen. Darüber ärgerte ich mich dermaßen, dass es mich richtig zur Weißglut brachte. Grimmig biss ich die Zähne zusammen. Um ein Haar hätte ich ihn geschlagen. Andererseits, wenn ich das tun würde, würde ich die Bande zwischen uns kappen. Er mochte ein Arschloch sein, aber er meinte es gut und kümmerte sich um mich. Irgendwie schon. Okay, wahrscheinlich. Entweder das, oder ihm gefiel der Haufen Kohle, den er -dafür kassierte, dass er einen der besten Spieler in der Baseball Major League vertrat.

»Blas dich hier nicht so auf, Junge. Du gehst zu diesem Kurs, oder ich schwöre, bei allem, was mir heilig ist, ich schleife dich dorthin wie einen Sack Kartoffeln und werfe dich diesen Öko-Bienen einfach vor die Füße und schmiere dich überall mit Honig ein, damit sie ihre Stacheln ausfahren wie die Stingers!«

Verdammt. Jetzt spielte er auch noch auf die San Francisco Stingers an. Der gegnerische Trainer hatte schon mehrmals bei mir auf der Matte gestanden und versucht, mein Interesse zu wecken. Sie waren hinter mir her, denn auch wenn ich gerade nicht in Topform war – irgendwann würde ich wieder fit sein. Eine typische Kniesehnenruptur war sechs Wochen nach der OP ausgeheilt, danach folgten noch ein paar Monate Physiotherapie und Reha. Ich hatte einen Großteil meiner Physio-Termine abgesagt und auch keine zusätzlichen Übungen gemacht, weil ich dachte, ich könnte es mit Walking, Gewichtheben und Joggen auf dem Laufband schaffen. Im Endeffekt hatte das aber leider nur dazu geführt, dass ich nun versuchte, meine Muskelkrämpfe im Whirlpool loszuwerden.

»Na schön, ich geh hin.«

»Wann?«

Tief durchatmend sah ich mich in meinem Zuhause um. Aus einer Ecke des Zimmers wehte mir ein merkwürdig saurer Geruch entgegen. Eine fettige Pizzaschachtel lag da, und drum herum standen noch diverse andere Fast-FoodKartons. Ich erinnerte mich nicht mal mehr, wann ich das letzte Mal Pizza gegessen hatte. Vielleicht vor ein paar Tagen? Überhaupt, wann kam eigentlich immer die Putzfrau? Kopfschüttelnd rieb ich mir übers Kinn. Ross stand da und wartete auf mich – die Hände in die Hüften gestemmt.

»Morgen!« Ich fuchtelte mit einer Hand in der Luft herum. »Ich gehe morgen hin.«

»Versprochen?« Er machte ein paar Schritte Richtung Tür.

»Ich stehe zu meinem Wort.«

»Klar, so wie immer.« Er ließ die Schultern hängen und starrte auf den Boden.

»Beweis es.« Dann schlug er die Tür derart hinter sich zu, dass der große Trinkbecher, der gefährlich kippelig auf einem Beistelltisch stand, umfiel und sich die kirschfarbene Flüssigkeit über den Boden ergoss.

Ich schloss die Augen und rieb mir die schmerzende Stirn. »Was denn noch alles?«

GENEVIEVE

»Keine Chance, Row. Ich habe Nein gesagt, und ich meinte es ernst.« Meine Stimme hatte ein Timbre, das mich erschreckend an das meiner Mutter erinnerte. Wenn sie hier wäre, würde sie wissen, was zu tun ist.

Rowan trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme über der breiten Brust und guckte mich böse an. »Echt jetzt? Ich bin sechzehn, nicht fünf.« Er schaute zu unserer kleinen Schwester Mary, die glücklich ihre Cornflakes mampfte.

Seufzend schmierte ich mir Erdnussbutter auf zwei Scheiben Brot. »Sorry. Ich kenne die Jungs und Mädels da nicht, und außerdem brauche ich dich Freitagabend, damit du mir Mary zur Tanzstunde bringst und sie wieder abholst. Ich habe zwei Kunden, die kommen zum Haarefärben und -schneiden.«

Rowan schrie fast. »Ständig kommen Kunden zu dir. Jedes verdammte Wochenende!«

Ich knallte das Buttermesser auf den Küchentisch. »Ja, und wie, bitte schön, soll ich sonst das ganze Geld für deine Baseball-Ausrüstung auftreiben? Das wächst nämlich nicht auf Bäumen, falls du das denkst. Denn wenn es so wäre, hätte ich schon längst eine ganze Plantage davon im Hinterhof angelegt!« Ich zuckte zusammen. Das klang definitiv nach Mom. »Allein für das Trikot musste ich zwei Monate sparen!«

Rowan zog die Schultern nach vorne und nach unten, atmete langsam aus, schüttelte den Kopf. »Super! Dann bin ich eben die Lachnummer für alle Junioren!«

Bockig schob er den Stuhl zurück und griff sich das Lunchpaket, das ich ihm gemacht hatte. Ich hielt ihn am Handgelenk fest und wartete, bis er mich anblickte.

»Tut mir leid. Wir brauchen das Geld«, flüsterte ich ganz leise, damit Mary glücklich unwissend bleiben konnte.

Mein kleiner Bruder schloss die Augen und holte tief Luft. Als er sie wieder öffnete, war die ganze Wut aus ihm raus. »Nein, mir tut es leid. Es ist sowieso eine blöde Party.«

Ich fand es seltsam, dass er mich überhaupt um Erlaubnis fragte. Normalerweise blieb er am Wochenende immer zu Hause und lud Freunde ein, um irgendwelche Kriegsspiele auf der Xbox zu spielen, für die ich eisern gespart hatte. Ihm diese Xbox und die beiden Spiele schenken zu können, die er sich seit Monaten heiß wünschte, war all die extra Yogakurse wert gewesen, die ich gegeben, und all die Frisuren, die ich zum halben Preis gemacht hatte. Weil ich den Kunden die Haare in meiner Garage schnitt, konnte ich nicht genauso viel dafür berechnen wie ein normaler Friseur, zumal ich keine richtige Ausbildung als Hair & Beauty Artist hatte. Irgendwann vielleicht. Obwohl, so, wie sich die unbezahlten Rechnungen stapelten, würde ich diesen Traum wohl noch länger auf Eis legen müssen als geplant.

(Continues…)


Excerpted from "Lotus House"
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