Wie lasst sich das Phanomen erklaren, dass Menschen ihren eigenen Korper attackieren und sich selbst verletzen? Storungsbilder wie Selbstbeschadigung, Essstorungen, Hypochondrie oder Dysmorphophobie enthalten Selbstheilungsversuche, indem ein (Korper-)Teil geopfert wird, um das Ganze, das Selbst, zu retten. So wird das fragile Selbst, die Identitat gesichert oder soll es wenigstens. In der fruhkindlichen Entwicklung folgt eine Integration des Korperselbst in die Reprasentanz des Selbst. Fruhe Traumata storen diese Integration; spatere, darauf aufpfropfende Traumata fuhren haufig zu Dissoziationen des Korperselbst. Der Korper kann wie ein Objekt verwendet werden. Der Zweck der Dissoziation ist die Lokalisierung der traumatischen Gewalt, die in das Selbst eindringt, in den abgespaltenen Korper, so dass das Gesamtselbst uberlebt. Beispiele von Patientinnen und Patienten machen die Darstellung lebendig und uberzeugend.