Konrad Adenauer und die EVG: Der erste Versuch einer militärischen Integration Westdeutschlands
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität zu Köln (Historisches Seminar II), Sprache: Deutsch, Abstract: Sollten einmal deutsche Verbände aufgestellt werden, so dürften diese keine deutsche Truppe sein, sondern eine 'europäische Truppe, in der Deutsche sind, [denn] eine europäische Truppe würde gleichzeitig bedeuten den Anfang eines wirklichen Europas, einer europäischen Macht.' So Konrad Adenauer, der Präsident des Parlamentarischen Rates, Anfang Januar 1949 in einer Ansprache vor CDU-Spitzen in Königswinter. Kaum anderthalb Jahre später sollte der französische Ministerpräsident René Pleven den Plan zur Schaffung europäischer Streitkräfte vorlegen. Europäische Streitkräfte, an denen die Bundesrepublik Deutschland zu beteiligen war . Obwohl Adenauer immer jegliche militärischen Einflüsse auf die Politik abgelehnt hatte, war er der festen Überzeugung, dass es für die Bundesrepublik absolut notwendig sei, zu einer bewaffneten Macht zu kommen. Ein außenpolitischer Aufstieg des neuen Staates konnte nur unter der Voraussetzung gelingen, dass die Westalliierten, allen voran die USA, erkannten, dass ein starkes Westdeutschland in ihrem Interesse lag. Die alliierten Sieger hatten die besiegten Deutschen die gegebenen Machtverhältnisse deutlich spüren lassen. Es war Adenauer stets vor Augen geführt worden, wie machtlos die noch junge Bundesrepublik war; von den Absichten und Entscheidungen der Westmächte vollkommen abhängig. So sah Adenauer es als dringend notwendig an, die Bundesrepublik zu stärken, denn: ' wenn man keine Kraft besitzt, kann man keine Politik machen. Ohne Kraft wird unser Wort nicht beachtet.' Und mit Kraft meinte er wohl letztlich auch militärische Stärke. Warum sollte man nun, da mit Frankreich der ärgste Widersacher einer Aufrüstung Westdeutschlands quasi zugestimmt hatte, die Bundesrepublik Deutschland nicht im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft aufrüsten und so einen außenpolitischen Aufstieg erreichen? Weiß man um das historisch bedingte schwierige Verhältnis zwischen Frankreich und der Deutschland, wird deutlich, dass der französische Ministerpräsident niemals ungezwungen und von sich aus Adenauer die Chance für die Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland geliefert hätte.
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Konrad Adenauer und die EVG: Der erste Versuch einer militärischen Integration Westdeutschlands
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität zu Köln (Historisches Seminar II), Sprache: Deutsch, Abstract: Sollten einmal deutsche Verbände aufgestellt werden, so dürften diese keine deutsche Truppe sein, sondern eine 'europäische Truppe, in der Deutsche sind, [denn] eine europäische Truppe würde gleichzeitig bedeuten den Anfang eines wirklichen Europas, einer europäischen Macht.' So Konrad Adenauer, der Präsident des Parlamentarischen Rates, Anfang Januar 1949 in einer Ansprache vor CDU-Spitzen in Königswinter. Kaum anderthalb Jahre später sollte der französische Ministerpräsident René Pleven den Plan zur Schaffung europäischer Streitkräfte vorlegen. Europäische Streitkräfte, an denen die Bundesrepublik Deutschland zu beteiligen war . Obwohl Adenauer immer jegliche militärischen Einflüsse auf die Politik abgelehnt hatte, war er der festen Überzeugung, dass es für die Bundesrepublik absolut notwendig sei, zu einer bewaffneten Macht zu kommen. Ein außenpolitischer Aufstieg des neuen Staates konnte nur unter der Voraussetzung gelingen, dass die Westalliierten, allen voran die USA, erkannten, dass ein starkes Westdeutschland in ihrem Interesse lag. Die alliierten Sieger hatten die besiegten Deutschen die gegebenen Machtverhältnisse deutlich spüren lassen. Es war Adenauer stets vor Augen geführt worden, wie machtlos die noch junge Bundesrepublik war; von den Absichten und Entscheidungen der Westmächte vollkommen abhängig. So sah Adenauer es als dringend notwendig an, die Bundesrepublik zu stärken, denn: ' wenn man keine Kraft besitzt, kann man keine Politik machen. Ohne Kraft wird unser Wort nicht beachtet.' Und mit Kraft meinte er wohl letztlich auch militärische Stärke. Warum sollte man nun, da mit Frankreich der ärgste Widersacher einer Aufrüstung Westdeutschlands quasi zugestimmt hatte, die Bundesrepublik Deutschland nicht im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft aufrüsten und so einen außenpolitischen Aufstieg erreichen? Weiß man um das historisch bedingte schwierige Verhältnis zwischen Frankreich und der Deutschland, wird deutlich, dass der französische Ministerpräsident niemals ungezwungen und von sich aus Adenauer die Chance für die Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland geliefert hätte.
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Konrad Adenauer und die EVG: Der erste Versuch einer militärischen Integration Westdeutschlands

Konrad Adenauer und die EVG: Der erste Versuch einer militärischen Integration Westdeutschlands

by Florian Ebert
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Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität zu Köln (Historisches Seminar II), Sprache: Deutsch, Abstract: Sollten einmal deutsche Verbände aufgestellt werden, so dürften diese keine deutsche Truppe sein, sondern eine 'europäische Truppe, in der Deutsche sind, [denn] eine europäische Truppe würde gleichzeitig bedeuten den Anfang eines wirklichen Europas, einer europäischen Macht.' So Konrad Adenauer, der Präsident des Parlamentarischen Rates, Anfang Januar 1949 in einer Ansprache vor CDU-Spitzen in Königswinter. Kaum anderthalb Jahre später sollte der französische Ministerpräsident René Pleven den Plan zur Schaffung europäischer Streitkräfte vorlegen. Europäische Streitkräfte, an denen die Bundesrepublik Deutschland zu beteiligen war . Obwohl Adenauer immer jegliche militärischen Einflüsse auf die Politik abgelehnt hatte, war er der festen Überzeugung, dass es für die Bundesrepublik absolut notwendig sei, zu einer bewaffneten Macht zu kommen. Ein außenpolitischer Aufstieg des neuen Staates konnte nur unter der Voraussetzung gelingen, dass die Westalliierten, allen voran die USA, erkannten, dass ein starkes Westdeutschland in ihrem Interesse lag. Die alliierten Sieger hatten die besiegten Deutschen die gegebenen Machtverhältnisse deutlich spüren lassen. Es war Adenauer stets vor Augen geführt worden, wie machtlos die noch junge Bundesrepublik war; von den Absichten und Entscheidungen der Westmächte vollkommen abhängig. So sah Adenauer es als dringend notwendig an, die Bundesrepublik zu stärken, denn: ' wenn man keine Kraft besitzt, kann man keine Politik machen. Ohne Kraft wird unser Wort nicht beachtet.' Und mit Kraft meinte er wohl letztlich auch militärische Stärke. Warum sollte man nun, da mit Frankreich der ärgste Widersacher einer Aufrüstung Westdeutschlands quasi zugestimmt hatte, die Bundesrepublik Deutschland nicht im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft aufrüsten und so einen außenpolitischen Aufstieg erreichen? Weiß man um das historisch bedingte schwierige Verhältnis zwischen Frankreich und der Deutschland, wird deutlich, dass der französische Ministerpräsident niemals ungezwungen und von sich aus Adenauer die Chance für die Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland geliefert hätte.

Product Details

ISBN-13: 9783640098545
Publisher: GRIN Verlag GmbH
Publication date: 01/01/2008
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 90
File size: 306 KB
Language: German
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