Immerwelt - Das Erbe: Fantasy Jugendbuch

Das Schicksal von Immerwelt

Während Immerwelt in Krieg und Dunkelheit versinkt, wird eines immer klarer: Die beiden Sphären Troika und Myriad müssen sich vereinen, sonst sind sie dem Untergang geweiht. Um die ewige Feindschaft zu überwinden, wollen die junge Ten und ihr Freund Killian den mächtigen Prince of Ravens vernichten. Dafür wollen sie, die Troikanerin, und er, der Myriader, ihre Liebe besiegeln und den Bund eingehen. Aber nichts läuft wie geplant, und plötzlich müssen Ten und Killian einander neu vertrauen lernen. Ihr Ziel scheint unerreichbar. Wie weit werden sie gehen, um Immerwelt zu retten?

»Was für eine wunderbar krasse Welt.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Sarah J. Maas

»Dicht, philosophisch und fesselnd.« Kirkus Reviews

»Alle, die Tens Welt erkundet haben, sollen sich bereit machen für ein völlig neues Setting voller Überraschungen.« Romantic Times Book Reviews

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Immerwelt - Das Erbe: Fantasy Jugendbuch

Das Schicksal von Immerwelt

Während Immerwelt in Krieg und Dunkelheit versinkt, wird eines immer klarer: Die beiden Sphären Troika und Myriad müssen sich vereinen, sonst sind sie dem Untergang geweiht. Um die ewige Feindschaft zu überwinden, wollen die junge Ten und ihr Freund Killian den mächtigen Prince of Ravens vernichten. Dafür wollen sie, die Troikanerin, und er, der Myriader, ihre Liebe besiegeln und den Bund eingehen. Aber nichts läuft wie geplant, und plötzlich müssen Ten und Killian einander neu vertrauen lernen. Ihr Ziel scheint unerreichbar. Wie weit werden sie gehen, um Immerwelt zu retten?

»Was für eine wunderbar krasse Welt.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Sarah J. Maas

»Dicht, philosophisch und fesselnd.« Kirkus Reviews

»Alle, die Tens Welt erkundet haben, sollen sich bereit machen für ein völlig neues Setting voller Überraschungen.« Romantic Times Book Reviews

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Immerwelt - Das Erbe: Fantasy Jugendbuch

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by Gena Showalter
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by Gena Showalter

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Overview

Das Schicksal von Immerwelt

Während Immerwelt in Krieg und Dunkelheit versinkt, wird eines immer klarer: Die beiden Sphären Troika und Myriad müssen sich vereinen, sonst sind sie dem Untergang geweiht. Um die ewige Feindschaft zu überwinden, wollen die junge Ten und ihr Freund Killian den mächtigen Prince of Ravens vernichten. Dafür wollen sie, die Troikanerin, und er, der Myriader, ihre Liebe besiegeln und den Bund eingehen. Aber nichts läuft wie geplant, und plötzlich müssen Ten und Killian einander neu vertrauen lernen. Ihr Ziel scheint unerreichbar. Wie weit werden sie gehen, um Immerwelt zu retten?

»Was für eine wunderbar krasse Welt.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Sarah J. Maas

»Dicht, philosophisch und fesselnd.« Kirkus Reviews

»Alle, die Tens Welt erkundet haben, sollen sich bereit machen für ein völlig neues Setting voller Überraschungen.« Romantic Times Book Reviews


Product Details

ISBN-13: 9783959678544
Publisher: Dragonfly
Publication date: 07/09/2019
Series: Immerwelt , #3
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 416
File size: 4 MB
Age Range: 12 - 17 Years
Language: German

About the Author

About The Author
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Gena Showalter gilt als Star am romantischen Bücherhimmel des Übersinnlichen. Ihre Romane erobern nach Erscheinen die Herzen von Kritikern und Lesern gleichermaßen im Sturm. Mit der beliebten Serie »Herren der Unterwelt« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Mit ihrer Familie und zahlreichen Hunden lebt Showalter in Oklahoma City.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

»Im Leben geht es nicht um das, was du gewinnst, sondern um das, was du gibst.«

Troika

Ten Heute

Ich sehe den unbezähmbaren Killian Flynn an, mein Herz trommelt gegen meine Rippen. Jeder Atemzug erfüllt mich mit Hoffnung, Erstaunen ... und Bestürzung.

Unsere Beziehung wird sich in wenigen Augenblicken ändern. Alles wird sich in wenigen Augenblicken ändern.

Wir haben heimlich unsere Sphären verlassen, um uns im Land der Ernte zu treffen. In einer versteckten Höhle im russischen Uralgebirge, um genau zu sein. Jetzt stehen wir uns gegenüber, Hand in Hand. Das zerklüftete Gestein bildet den perfekten Rahmen für Killians wilde, umwerfende Schönheit und die unerschütterliche Kraft, die er ausstrahlt. Eine Kraft, die auf den blutigsten Schlachtfeldern der Welt geschaffen wurde.

Es gibt keinen Krieger, den ich lieber an meiner Seite hätte.

Unsere Leute mögen sich bekämpfen, doch wir werden gemeinsam Frieden schaffen. Schritt für Schritt.

Ich präge ihn mir genau ein, diesen Jungen, dem ich gleich mein Leben anvertrauen werde – und meine Zukunft. Er hat herrlich goldbronzene Haut und tiefschwarzes Haar. Dichte, maskuline Augenbrauen, die Nase scharf geschnitten wie eine Klinge, die Lippen hingegen weich und üppig. Pure Verlockung ...

Sein kantiges Kinn ziert ein Dreitagebart. Unter T-Shirt und Jeans ist sein fantastisch muskulöser Körper voller Tätowierungen. Totenschädel, Rosen und andere Bilder, die alle durch Linien miteinander verbunden sind und auf diese Weise eine Art Landkarte formen. Diese Landkarte findet sich sowohl auf seinem Geistwesen wie auch auf seiner Hülle – Hüllen ähneln einem Geistwesen grundsätzlich sehr –, doch er hat mir nie gesagt, wohin diese Karte einen führt.

Eines Tages wird er mir alles erzählen – werden wir uns gegenseitig alles erzählen.

Es sind jedoch seine Augen, die mich so faszinieren und mich nicht mehr loslassen. Sie haben einen schwermütigen Goldton mit himmelblauen Flecken darin. Diese Flecken bringen eine ganz spezielle Saite in mir zum Klingen, gerade so, als streiften verschiedene Lieder meine Seele. Manche sind schnell und rhythmisch, andere wiederum langsam und verträumt; immer sind sie unvergesslich.

Heute höre ich eine verführerische Melodie, die mein Blut entflammt und mich gleichzeitig bis auf die Knochen frieren lässt. Was irgendwie logisch ist. Ich bin Feuer, er ist Eis, und doch passen wir zusammen. Schließlich kann man die Wärme eines Feuers am besten an einem eiskalten Wintertag genießen.

So viele Unterschiede. Zu viele, würden die meisten sagen.

Gerade genug, um die gesamte Welt zu erschüttern.

Ich bin Tag. Er ist Nacht.

Mich stärkt Licht. Er ist in der Dunkelheit unschlagbar.

Ich mag Regeln und Struktur. Er blüht im Chaos auf.

Ich glaube fest daran, dass wir uns niemals von negativen Gefühlen beeinflussen lassen dürfen; wir müssen helfen, vergeben und uns um andere kümmern. Gefühle sind flüchtig und ändern sich schnell. Warum sollte man sich von ihnen das Leben ruinieren lassen? Er ist hingegen davon überzeugt, dass man sich ausschließlich von Gefühlen leiten lassen sollte und dass es töricht ist, sich um andere zu kümmern. Wem man heute hilft, der fällt einem morgen in den Rücken.

Für mich sind es unsere Entscheidungen, die unsere Realität erschaffen. Er wiederum glaubt, dass allein das Schicksal für uns entscheidet.

Ich bin troikanische Strömerin. Er ist myriadischer Agent. Wir sind geborene Feinde, und doch ist er die Liebe meines Ewiglebens.

So unterschiedlich wir auch sein mögen, so sehr ähneln wir uns zugleich. Wir beide haben schmerzhafte Erfahrungen gemacht, die uns formten und stärker machten. Wir lassen nicht nach, wenn etwas – oder jemand – die Menschen und Dinge, die wir lieben, bedroht. Wir kämpfen für das, was wir für richtig halten, egal, wie viele Hürden wir nehmen müssen.

Ich bin eine von zwei Strömerinnen, die dafür sorgen, dass Troika hell leuchtet, und ich soll Killian, unseren Feind, töten. Stattdessen werde ich ihn heiraten.

Liebe kümmert es nicht, was andere von einem erwarten. Ich liebe und verehre diesen Jungen, und wie gesagt bin ich jemand, der nicht nachlässt.

Selbst wenn ich ihn hasste, würde ich »Ja, ich will« sagen, denn hier geht es um mehr als nur um unsere Herzen.

Wenn wir unsere Seelen vereinen, können wir versuchen, auch unsere Sphären zu vereinen und auf diese Weise den Frieden zu schaffen, nach dem wir beide uns so verzweifelt sehnen. Zusammen werden wir nach Myriad gehen und Ambrosine, Prinz der Raben, den korrupten Zweitkönig, vernichten.

Ein korrupter Anführer färbt immer auf sein Volk ab.

Dann wird Killian sich die Krone aufsetzen, das Kommando übernehmen und seinen Armeen Einhalt gebieten. Er wird den Waffenstillstand akzeptieren, den Troika früher schon einmal angeboten hat. Den Waffenstillstand, den Eron, Prinz der Tauben und Zweitkönig von Troika, seit Jahrhunderten herbeisehnt.

Endlich wird der Krieg enden.

Sobald das erreicht ist – oder vielleicht schon früher, wir haben uns noch nicht auf die Reihenfolge geeinigt –, retten wir die armen Seelen, die in Viele Enden gefangen gehalten werden, dieser höllenartigen Untersphäre, die an Myriad angeschlossen ist.

Ungezeichnete, die den Ersttod sterben, leben in Viele Enden, zusammen mit monströsen Lebewesen, die nur ein einziges Ziel verfolgen: jede einzelne Seele zu töten. Die Seelen werden gejagt und auf schrecklichste Art und Weise umgebracht. Wieder ... und wieder. Denn sobald ein Geistwesen in Viele Enden »stirbt«, erwacht es zu neuem Leben, bereit für Runde zwei ... drei ... vier ...

Vier, die Zahl für Stabilität, Ordnung und Gerechtigkeit. Ein starkes Fundament – wenn man bedenkt, dass ein Quadrat vier Seiten hat. Vier Himmelsrichtungen – Nord, Süd, Ost, West. Vier Jahreszeiten – Winter, Frühling, Sommer, Herbst. Vier Winde und vier Mondphasen.

Vier ist die einzige Zahl, die ausgeschrieben genauso viele Buchstaben hat wie ihr numerischer Wert.

Konzentration. Ich glaube, dass man die Geistwesen, die in Viele Enden gefangen sind, wieder zum Leben erwecken kann, doch bisher ist meine Theorie noch nicht bewiesen.

Und was auch nicht feststeht: Killians Mutter Caroline und meine Freundin Marlowe könnten sich dort befinden. Allerdings ist es so – weder Caroline noch Marlowe waren Ungezeichnete. Caroline hatte schon vor Jahren bei Myriad unterschrieben und starb den Zweittod, kurz nachdem sie in die Sphäre gekommen war. Marlowe unterschrieb bei Troika, der Vertrag wurde aber nichtig, als sie Selbstmord beging. Unterschiedliche Leute, unterschiedliche Überzeugungen.

Myriad behauptet, dass Carolines Seele an ihrem Todestag mit der Seele eines Neugeborenen verschmolz, ich vermute jedoch, dass es sich dabei um eine Lüge handelt. Ich glaube nämlich, dass alle Myriader in Viele Enden landen, so wie alle Troikaner in die Stille kommen.

Wenn die Menschen das wüssten, würden sie niemals bei Myriad unterzeichnen. Nur Unwahrheiten und Propaganda halten das Geschäft am Laufen.

Ich muss die Verdammten retten, und ich kann es. Ich weiß, dass ich es kann. Nicht, weil ich etwas Besonderes bin. Wirklich nicht. Doch ich bin ein Mädchen, das sich in dem heimtückischen Labyrinth von Viele Enden einfach besser auskennt als die meisten.

Ich zucke erschrocken zusammen.

»Ich kann nur hoffen, dass du jetzt gerade nicht an mich gedacht hast, Mädchen.«

Killian zieht meine Hand an seine Lippen und küsst meine Fingerknöchel. Mir läuft ein herrlicher Schauer über den Rücken.

»Machst du Witze? Wenn Mädchen beim Anblick des großartigen Killian Flynn erschauern, dann nur vor Lust.«

»Oder sie beginnen zu kochen vor Wut.«

Ich nicke lächelnd. »Stimmt.«

Der Ring an seinem Daumen funkelt im Feuerschein und wärmt mein Herz. Nachdem meine Großmutter Meredith den Zweittod gestorben war, wurde mir ein Erinnerungsstück von ihr übergeben. Ein Pistolenring mit Sechs-Schuss-Zylinder, 2mm Pinfire. Eine wunderschöne Waffe und zugleich ein modisches Statement. Mein wertvollster Besitz.

Ich konnte mir kein besseres Geschenk für Killian vorstellen, als er mir einen selbst gemachten Anhänger in Form eines Pi gab. Unendliche Möglichkeiten verbergen sich im Verhältnis des Kreisumfangs zu seinem Durchmesser; unendliche Möglichkeiten für jedes Leben. Eine Zahl, die niemals endet. Wenn man Buchstaben in Zahlen umwandelt, dann kann man auch diese in Pi finden. Das bedeutet, dass jede Zahl mit einer Bedeutung – von unserem Geburtstag bis hin zu unserem Todestag – und jedes Wort, das je gesagt wurde, jedes Wort, das je gesprochen werden wird, in Pi existiert.

Ich liebe dich, wird zu 9 + 12 + 15 + 22 + 5 + 25 + 15 + 21 = 124.

Oder wie Killian sagt:

I = ein Buchstabe.

LOVE = vier Buchstaben.

YOU = drei Buchstaben.

TEN = 10

143,10.

Auch jetzt trage ich den Anhänger an einem Lederband um meinen Hals, er ist zugleich wunderschön und sehr nützlich. Sollte ich irgendwann in Schwierigkeiten geraten, brauche ich bloß draufzudrücken, und schon wird mein Standort sofort auf Killians Komm übertragen. So kann er mich in Sekundenschnelle aufspüren und mir helfen.

Jetzt aber werden wir uns erst einmal gegenseitig helfen und unser beider Leben durch einen unauflösbaren Schwur miteinander verbinden.

Doch was, wenn ich dann trotzdem nicht in der Lage sein werde, Myriad zu betreten?

Zero! Zweifel zeigt sein hässliches Gesicht, gefolgt von einer ganzen Herde von Zweifeln. Wird mein Licht Killian wehtun? Wird seine Dunkelheit mir schaden? Werden wir uns gegenseitig schwächen oder stärken? Wird unser jeweiliges Bündnis mit unserer Sphäre dadurch aufgelöst? Was, wenn danach keiner von uns mehr nach Hause zurückkehren kann?

Unser Erstleben war nur die Generalprobe. Jetzt aber geht der Vorhang auf, und wir spielen vor einem Live-Publikum. Jedes Wort, jede Tat oder Entscheidung zieht Konsequenzen nach sich. Wir bekommen keine zweite Chance, können keine Fehler korrigieren.

Mir wurde gesagt, dass ich irgendwie den Ausgang dieses Krieges beeinflussen werde. Doch was, wenn sich durch meinen Bund mit Killian das Blatt zugunsten von Myriad wendet?

Vielleicht sollte ich einen Rückzieher machen. Bloß ... alles in mir sträubt sich dagegen. Die Sphären sind an einem Siedepunkt angelangt. Jeden Tag werden Unschuldige hingemetzelt. Es muss sich etwas ändern, und zwar schnell. Und das hier ist unsere größte Chance für Frieden. Unsere einzige Chance. Und wirklich, ich will Myriad genauso retten, wie ich Troika retten will. Ich sollte keine Sphäre über die andere stellen.

Also Klartext. Wenn ich jetzt einen Rückzieher mache, dann gewinnt die Angst, und alle haben verloren.

Ich treffe keine Entscheidung nach dem Motto »Was wäre, wenn?«. Ich tue einfach, was richtig ist, immer. Denn am Ende bin ich es, die mit meinen Fehlern leben muss.

Die Zweifel können mich mal.

Killian drückt meine Hand. »Du wirst immer blasser, Mädchen. Noch kannst du es dir anders überlegen.« Sein Akzent – eine Mischung aus Irisch, Schottisch und keine Ahnung was noch – ist stärker als sonst, seine Stimme klingt tief und heiser und unwiderstehlich sexy. »Ich will dich nicht unter Druck setzen.«

»Es ist nur ... Ich wünschte, dass wir uns mit anderen gemischtsphärischen Paaren unterhalten könnten. Wir sind bestimmt nicht die Ersten aus Troika und Myriad, die sich ineinander verlieben. Das kann nicht sein.« Doch obwohl wir überall gesucht haben, konnten wir niemanden finden. Entweder verstecken sie sich ... oder sie sind tot.

Er versteift sich, als würde er mit einem vernichtenden Schlag rechnen.

»Wir können die Zeremonie verschieben und erst noch weitersuchen.«

Und genau wieder hier landen, nur dass es dann vielleicht zu spät ist. »Wir ziehen das jetzt durch. Ich teile mein Licht mit dir, und du teilst deine Dunkelheit mit mir. Und danach trete ich durch den Schleier der Mitternacht.« Im Eingang zu Myriad erfrieren Troikaner normalerweise, sie sterben den Zweittod. Aber ich bin ja gleich HalbMyriaderin. Vielleicht. Wahrscheinlich. Daumen drücken.

Er ist noch nicht zufrieden. »Wenn du das nur für deine Mutter tust ...«

Mom ist im Zwinger, einem myriadischen Gefängnis, eingesperrt. Ich werde sie finden und sie befreien, damit sie sich nach Troika absetzen und dort meinen kleinen Bruder Jeremy großziehen kann. »Sie ist nur einer von vielen Gründen«, sage ich.

Er entspannt sich, allerdings nicht sehr. »Du bist erst siebzehn. Wir können auch in ein paar Jahrzehnten den Bund miteinander eingehen, okay?«

Jahrzehnte? Ich atme den vertrauten und geliebten Geruch nach Torffeuer und Heidekraut tief ein. Seinen Geruch. Ruhe, so warm und süß wie Honig, erfasst mich. »Ich bin fast achtzehn, und du bist auch erst neunzehn. Na und? Wir haben gelebt, sind gestorben und leben wieder. Ich warte nicht länger, um für das zu kämpfen, was richtig ist, und ich warte ganz sicher nicht länger auf dich.«

»Du sollst aber nichts tun, was du irgendwann bereuen wirst.«

Sein Akzent ist jetzt stärker denn je und somit süß und köstlich wie Sirup, weil es bedeutet, dass er in diesem Moment seine Gefühle nicht im Griff hat. Was mich wiederum ganz schwach macht und mein Blut erhitzt. »Wie könnte ich ein Wunder jemals bereuen?«, frage ich.

Er hebt eine dunkle Augenbraue, seine unglaublich schönen Augen glitzern. »Das musst du erklären.«

»Es gibt über einhundert Milliarden Galaxien, und es werden immer mehr! Es gibt unermesslich viele Universen, zwei Sphären in der Unendlichkeit, zwei Untersphären, neun Planeten in unserem Sonnensystem, hundertsechsundneunzig Länder, sieben Ozeane und über siebenhundert Inseln. Die Tatsache, dass wir einander gefunden haben – ist ein Wunder.«

Er lacht. »Versuchst du gerade, mich zu verführen, Mädchen? Falls ja, es funktioniert.«

Dieser Junge. Ach, dieser Junge. Er ist es, der mich verführt. Mein Herz, meine Seele, meinen Körper. Ich liebe ihn.

Aber schön. Streichen wir Liebe einmal aus dieser Gleichung. Das würde keine Rolle spielen. Auch dann würde ich ihm vertrauen. Wieder und wieder hat er gegen die Befehle seines Zweitkönigs gehandelt, um meine Familie zu beschützen. Er hat mir immer geholfen, obwohl er mich eigentlich hätte bekämpfen sollen.

»Es funktioniert zwar, bringt dich aber trotzdem nicht zur Ziellinie, hm?«, ziehe ich ihn auf. »Ich kann nicht fassen, dass du mich jetzt dich überreden lässt. Das Ganze war doch deine Idee. Vielleicht sollte ich warten, bis du auf die Knie fällst und mich anbettelst, mein Mann werden zu dürfen.«

Sein Humor ist wie weggeblasen, sein Gesicht wirkt angespannt.

»Ich werde sicher nicht betteln. Ich musste als Kind um Essen betteln, um zu überleben. Jetzt würde ich lieber sterben, als um irgendwas zu betteln.«

»Hey, hey.« Auch meine Heiterkeit ist verflogen, ich lege eine Hand an seine Wange. Ein zärtliches Gefühl steigt in mir auf. Es gibt so viel, was ich nicht über ihn weiß. So vieles, das ich herausfinden will. »Ich habe nur einen Scherz gemacht, ehrlich.«

Er stößt zitternd den Atem aus. Eine Sekunde später verzieht er die Lippen zu einem trägen Lächeln, und kleine Hitzestöße jagen durch meinen Körper. Er ist unvorstellbar schön, obwohl seine Züge durch Grausamkeit geformt wurden, gerade so, als lebte und atmete purer Schmerz in ihm. Ich sehe ihn an und würde ihn am liebsten küssen und umarmen und schütteln, alles gleichzeitig.

»Tut mir leid«, sagt er. »Du weißt, dass ich dich jeden Tag meines Lebens lieben und ehren werde, ja?«

Das reicht. Schon bin ich hin und weg. Ein Lächeln – und ich liebe ihn nur noch stärker. Ein winziger Moment – und ich kann mir keinen einzigen Tag mehr ohne ihn vorstellen. Ein Satz – und ich bin glücklicher als jemals zuvor.

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen zarten Kuss auf die Lippen zu drücken.

»Wirst du auch mich lieben und ehren? Ich meine, du trägst die troikanische Rüstung. Denkst du etwa, dass die Ehe ein Schlachtfeld ist?«

Seine Augen funkeln belustigt, aber seine Stimme klingt ernst.

Ich zerre unbehaglich am Kragen meines schwarzen Catsuits.

»Das war nur ein Witz, nur ein Witz.« Killian streicht mit den Fingerknöcheln über mein Kinn. »Du siehst immer gut aus, egal, was du trägst. Ich kann mir keine schönere Braut vorstellen.« Seine Stimme klingt heiser. »Und später, ohne alles, wirst du noch besser aussehen.«

Meine Wangen werden heiß.

Jetzt lächelt er wieder, übermütig, erstaunt und schwärmerisch, und berührt mit den Daumen meine Wangen. »Deine Augen sind wie Minibildschirme. Man kann darin alle deine Gefühle sehen.«

(Continues…)


Excerpted from "Immerwelt - Das Erbe"
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