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Hinter den schwulen Lachern: Homosexualität bei den Simpsons
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Hinter den schwulen Lachern: Homosexualität bei den Simpsons
205eBook1 (1)
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Overview
Product Details
ISBN-13: | 9783943774269 |
---|---|
Publisher: | Hirnkost |
Publication date: | 07/12/2013 |
Sold by: | Bookwire |
Format: | eBook |
Pages: | 205 |
File size: | 10 MB |
Language: | German |
About the Author
Read an Excerpt
FAMILY VALUES Die Simpsons sind vordergründig eine sehr typische US-Familienserie, die auch typische konservative Familienwerte - die so genannten "family values" - widerspiegelt: das konservative Milieu, die traditionell wirkende Rollenverteilung der Eltern bis hin zum Haus mit zwei Stockwerken. Diese Werte werden aber auch ständig hinterfragt und parodiert, indem sie überzeichnet und konterkariert werden. Das Brechen der Familien-Stereotype wird z. B. bei Homer deutlich, der zwar das Familienoberhaupt verkörpert, meist aber nur wie eine Karikatur davon wirkt. Das wichtige Prinzip der Übernahme und Brechung von Stereotypen ist auch bei Geschlechterfragen und der Thematisierung von Sexualität zu beobachten und wird daher in diesem Buch berücksichtigt. Die Durchschnittlichkeit dieser Familie bezieht sich auch auf die Namen Simpson und Springfield, die absichtlich wegen ihrer weiten Verbreitung in den USA ausgewählt wurden. In vielen Folgen wurde mit der Uneindeutigkeit, in welchem Bundesstaat sich Springfield befindet, sogar gespielt. Der Handlungsort und die Familie sind daher bewusst austauschbar, um die Möglichkeit der Identifizierung zu bieten. Sie sind damit aber nicht beliebig, denn in dem gleichen Maße, wie z. B. die Serie Sex and the City nur deshalb funktioniert, weil sie von New York handelt, funktionieren die Simpsons nur deshalb, weil die Zuschauer diese Durchschnittsfamilie auf ihr Leben übertragen und sich mit ihr identifizieren können. PERSÖNLICHER ZUGANG ZUM THEMA Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass sich mit einem Blick für Details fast in jeder der neueren Folgen schwul-lesbische Anspielungen finden lassen, die bisher aber weder systematisch untersucht noch veröffentlicht wurden. Wie bei anderen schwul-lesbischen Forschungsprojekten interessiert mich auch hier, wie ein Mainstream-Medium mit Homosexualität umgeht. Eine häufige Behandlung von schwulen und lesbischen Themen im Fernsehen ist schließlich nicht automatisch ein Ausdruck emanzipatorischer Grundhaltung. Erst nach einer Analyse der jeweiligen schwulen und lesbischen Szenen können die eigentlich bedeutsamen Fragen beantwortet werden: Inwieweit werden Klischees eingesetzt und wann auch gebrochen? Haben die Witze uber Schwule und Lesben eine innere Sensibilität? Welchen Eindruck vermitteln sie den Zuschauern, und wie werden sie rezipiert? Was verraten die Szenen uber den Zeitgeist, in dem sie sich bewegen? Können die Figuren - auf subversive und indirekte Art - emanzipatorische Rollenbilder sein? Die Beschäftigung mit einer Zeichentrickserie mag einigen LeserInnen als unbedeutend erscheinen. Homosexualität als Randthema und die Auswertung von Szenen, die manchmal nur einige Sekunden dauern, können diesen Eindruck verstärken.