Global Warning: Thriller

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Overview

Wenn die Welt am Abgrund steht
An mehreren wichtigen internationalen Ölförderungsstätten findet sich ein Bakterium, das Rohöl frisst und unbrauchbar macht. Ein Drittel des weltweiten Ölbestandes ist in Gefahr. Mark Beamon, Leiter der Energieabteilung gegen Ökoterrorismus, versucht die Katastrophe aufzuhalten und kommt einem Komplott ungeahnten Ausmaßes auf die Spur. Jemand versucht die gesamten Ölreserven der Menschheit zu vernichten. Ein Massensterben und der Rückfall in die Steinzeit wären die Folgen.
Eine atemberaubende Mischung aus Öko- und Politthriller

Product Details

ISBN-13: 9783641027124
Publisher: Heyne Verlag
Publication date: 07/27/2009
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 342
File size: 3 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Kyle Mills, Jahrgang 1966, lebt in Jackson Hole, Wyoming, wo er sich neben dem Schreiben von Thrillern dem Skifahren und Bergsteigen widmet. In den USA ist Kyle Mills mit seinen Romanen regelmäßig in den Bestsellerlisten zu finden und gilt neben Tom Clancy, Frederick Forsyth oder David Baldacci als Erneuerer des intelligenten Politthrillers.

Read an Excerpt

Sie hatte gehofft, dass es schneien würde, aber das war zu viel.
Die Flocken schienen ein Bettlaken zu bilden, das sich um sie herum bauschte, sich ihr auf Nase und Mund legte und ihr das Gleichgewicht nahm. Für einen Moment ließ der Wind nach, doch sie konnte hören, wie er in einiger Entfernung Kraft sammelte. Dann stürzte er sich wie ein Güterzug auf sie, sodass sie um ein Haar über die Tundra getaumelt wäre.
Jenna Kalin schob den Brechreiz auf den wirbelnden Schnee, doch sie wusste, dass sie sich etwas vormachte. Sie hatte Jahre in der Wildnis von Alaska verbracht und schon weitaus schlimmere Schneestürme erlebt. Früher hatte sie deren ungeheure Wucht manchmal sogar genossen, weil es für sie eine Mahnung daran war, dass sich manches in der Natur trotz des wachsenden Einflusses des Menschen nicht zähmen ließ.
Mit Mühe gelang es ihr, den Stiefel aus dem Schnee zu ziehen, der sich darum angesammelt hatte. Dann richtete sie den Strahl ihrer Stirnlampe hinter sich. Wie ein Kaleidoskop beleuchtete er die weißen Schneeflocken, bevor er von der Dunkelheit um sie herum verschluckt wurde. Das Seil um ihre Taille begann durchzuhängen, und sie sah zu, wie ihr Begleiter näher kam.
Vor zehn Stunden war er noch so sicher gewesen, dass seine Kondition und sein fanatischer Wille ausreichten, um es mit ihr und dem Winter in Alaska aufzunehmen. Doch jetzt kam sein Atem in kurzen, keuchenden Stößen, und er fing an, fast bei jedem Schritt zu stolpern. Für jeden anderen hätte sie jetzt ein paar aufmunternde Worte gehabt, doch Jonas Metzger war kein Mann, der bei seinen Mitmenschen Mitgefühl oder Sympathie hervorrief. Seit sie zusammenarbeiteten, war leichtes Unbehagen noch das wärmste Gefühl gewesen, das sie ihm entgegengebracht hatte.
Jenna hatte allein kommen wollen, doch das hatten sie nicht zugelassen. Michael Teague hatte immer wieder Bedenken wegen ihrer Sicherheit geäußert, aber seine Sorge um sie hatte wie immer etwas Künstliches an sich gehabt. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass sie einen Rückzieher machte.
Jenna kämpfte sich weiter, bevor Jonas sie erreichen konnte. Sie konzentrierte sich auf die endlose Dunkelheit hinter ihrer Stirnlampe und versuchte, ihn zu vergessen. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich schmutzig, weil er bei ihr war. Ein Krimineller. Was sie, wie sie fand, wohl auch war.
Es dauerte über eine Stunde, die letzten beiden Kilometer zu gehen. Das Seil zog immer öfter an ihrer Taille, da es ihrem Begleiter zunehmend schwerer fiel, mit ihr Schritt zu halten. Erst als sich die Schwärze vor ihr in ein schmutziges Grau verwandelte, wurde ihr klar, dass sie froh war über die Verzögerung. Ihre Übelkeit verstärkte sich, als sie in einiger Entfernung die Umrisse einer gewaltigen Form sah, einen riesigen Grabstein, der das verunstaltete, was früher einmal unberührte Wildnis gewesen war. Ein Krebsgeschwür in einer Landschaft, die angeblich für immer geschützt war.
Als sie näher kam, war der Bohrturm in allen Einzelheiten zu erkennen: Das hoch aufragende Gewirr aus Stahlträgern, an denen Scheinwerfer montiert waren, die herumhängenden Kabel, der schmutzige Schnee, der als Windschutz aufgetürmt worden war. Nach kurzer Zeit wurde ihre Übelkeit durch eine unbändige Wut unterdrückt, ausgelöst durch den Anblick des Geländes und die Bohrgeräusche, die der nach Diesel riechende Wind zu ihr trug.
Sie ließ ihren Rucksack in den Schnee fallen und machte eine kleinere Version davon los, die sie in dem Moment über ihre Schultern streifte, als Jonas sie erreichte.
"Warte hier", sagte Jenna, während sie ihre Stirnlampe ausschaltete und den Arm ausstreckte, um seine ebenfalls zu löschen. Es war zwar nicht wahrscheinlich, dass sie jemand vom Bohrturm aus durch den Schneesturm hindurch sehen konnte, oder dass jemand um diese Zeit einen Blick nach draußen werfen würde, doch sie wollte kein Risiko eingehen.
Sie konnte Jonas' Gesicht nicht sehen, doch die dicke Kapuze, von der es umgeben war, bewegte sich hin und her.
"Ich soll mitkommen."
Die Worte waren fast nicht zu verstehen, so verstümmelt waren sie durch seinen starken deutschen Akzent, den Wind und das laute Kreischen des Bohrgestänges.
"Du bist doch mitgekommen", sagte Jenna, während sie widerwillig einen Schritt auf ihn zuging und sich vorbeugte, um nicht schreien zu müssen. "Aber ich bin für die Aktion verantwortlich, und mit dir zusammen komme ich nicht schnell genug vorwärts."
Weder stimmte er ihr zu, noch widersprach er ihr - er stand einfach nur da, völlig reglos, bis auf seine Hände in den dicken Handschuhen, die sich zur Faust ballten und wieder öffneten.
Der Moment war nicht so feierlich, wie Jenna sich das vorgestellt hatte. Sie hätte allein hier stehen sollen, sie hätte an all die Jahre denken sollen, in denen sie draußen unter den Sternen Alaskas geschlafen, in denen sie die Einsamkeit und die Stille genossen hatte. In einer Welt mit sieben Milliarden Menschen war es fast surreal, für die Natur einzutreten, anstatt den anonymen Massen anzugehören, die sie zerstörten.
Sie dachte an Erin Neal, was sie immer noch viel zu oft tat. Was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, was sie jetzt vorhatte?
"Warte hier!", sagte sie noch einmal, während sie das Seil, das sie miteinander verband, aushakte und so schnell losmarschierte, dass Jonas mit Sicherheit nicht nachkommen konnte. Als sie schließlich einen Blick zurückwarf, sah sie nichts mehr. Nur die Dunkelheit war noch da.

Es dauerte gut fünfzehn Minuten, bis Jenna die steile Schneebank erreicht hatte, von der das Bohrgelände umgeben war, und weitere zwei, bis sie hinaufgeklettert war. Sie legte sich auf den Bauch und spürte, wie ihr die Kälte, die bis jetzt nur ihr Gesicht und ihre Hände hatte taub werden lassen, in die Brust kroch und ihre Zähne zum Klappern brachte. Der Schal über ihrem Mund lenkte ihren Atem nach oben und ließ ihre Schutzbrille beschlagen; daher nahm sie ihn ab, und die gefrorene Luft strömte direkt in ihre Lungen.
Auf dem Gelände unter ihr war der Schnee weggeräumt worden, damit nicht nur für den Bohrturm Platz war, sondern auch für die Männer und die Maschinen, die für seinen Betrieb sorgten.

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