Florida and so on: Happy Rolliday III

Florida and so on: Happy Rolliday III

by Hans-Ulrich Lüdemann
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by Hans-Ulrich Lüdemann

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Overview

Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit war nicht zu befürchten, dass es über kurz oder lang zu einer Wiederholung des menschenverachtenden Anschlags auf die Twin Towers vom 13. September 2001 kommen würde. Also gingen wir in die Planung für den Trip nach Florida. Unser Ziel war der Westen, genauer gesagt Ft. Myers am Golf von Mexiko. Als wir am 16. Oktober 2002 in Frankfurt am Main auf den Weiterflug nach Miami warteten, wurden wir unvermittelt an nine eleven erinnert: etwa zwanzig braunhäutige durchtrainierte junge Männern reagierten wie wir auf den Aufruf unseres Transatlantikfluges. Unverkennbar ihr arabischer Habitus. Unangenehm allerdings der auffällige Drang nach Alkohol. Das war umso unverständlicher, handelte es sich um Moslems. Es dauerte, bis wir etwaige dunkle Vorahnungen beiseite schieben konnten. In Miami tat mir diese Abordnung aus dem Morgenland beinahe Leid, mussten sie doch in Habtachtstellung an der Wand verharren, bewacht durch einen Offizier des Heimatschutzministeriums, von der US Administration ein Jahr nach dem Attentat ins Leben gerufen. Die Ereignisse der nächsten Tage überlagerten düstere Gedanken an nine eleven. Nach einer ersten Durchquerung Floridas nahmen wir Quartier in einer am Kanal gelegenen Villa, deren deutsche Besitzer wir bereits zu Hause kontaktiert hatten. Ihr Verwalter vor Ort in Cape Coral war ebenfalls ein Landsmann, wohnhaft etwa zwanzig Fußminuten vom heimatlichen Altglienicke entfernt! Die Welt ist klein. Dieser Gedanke verliert sich schnell, wenn man in Cape Canaveral steht und voller Ungeduld auf die Rückkehr der Atlantis STS 112 wartet. Pünktlich um 11:46 EDT knallte es unüberhörbar, als die Raumfähre die Schallmauer passierte. Gemäß US amerikanischen Verhältnisse befindet sich nicht weit vom Kennedy Space Center ein Phantasiegebilde, das sich Disneyworld nennt. Für unsere Augen und Ohren eher gewalttätig - deswegen flohen wir geradezu nach Seaworld, ebenfalls in Orlando gelegen. Zurückgekehrt in unsere gediegene Villa, erholten wir uns am Swimmingpool, bevor es wieder auf Fahrt ging nach Key West, die südlichste Stadt in den USA. Das Reisen im Auto ist etwas strapaziös, sind die Tempobeschränkungen für Europäer ungewohnt, das rigide Maß ihrer Durchsetzung ebenso. Quasi aus dem Nichts tauchen die Patrouillen mit Sirenengeheul auf - wir vermuteten spaßeshalber eine Steuerung aus der Luft. Übrigens: Raser wie in Old Germany üblich, können unversehens im Knast landen.

Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald. Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller. 1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt. Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ... Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare. Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990. 1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.

Product Details

ISBN-13: 9783863948825
Publisher: EDITION digital
Publication date: 01/01/2012
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 307
Sales rank: 987,801
File size: 761 KB
Language: German

About the Author

Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald. Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller. 1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt. Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ... Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare. Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990. 1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.

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Ich traute meinen Augen nicht, als unsere Hilfe für das Abflug-Zeremoniell auftauchte. Für solche Kräfte gibt es, wie anfangs beschrieben, internationale Abmachungen. Schließlich hatte ich mit Hilfe vom REISEBÜRO DIETRICH bei TUI meine totale Hilflosigkeit per Fragebogen für behinderte Reiseteilnehmer geltend gemacht. Und bislang gab es – vom Hinflug auf dem Airport Frankfurt am Main einmal abgesehen - keine grundsätzlichen Probleme mit dieser Regelung. Aber nun kam dieser schwarze in Ehren ergraute Großvater! Mit meiner Wortschöpfung Spargel-Tarzan ist wohl auch dieses Mal alles gesagt. Ich versuchte dem schmächtigen Alten freundlich klarzumachen, was von ihm erwartet wurde. Nicht nur, dass er mich bis zum Flugzeug schieben musste, er hatte mich vor dem Cockpit auf das Stullenbrett zu heben, im Mittelgang zu unserer Sitzreihe zu fahren und auf meinen Platz am Fenster zu hieven. Mit einem nachsichtigen Lächeln tat grandfather alle Bedenken ab. Dörte schob kurzerhand den Rollstuhl und überließ dem alten Mann zu seiner Beruhigung ein kleines Gepäckstück. Aber was würde an Bord sein?
Die Ausreisekontrolle hatte es in sich: Mein Weib und Kerstin waren bereits durch – bei mir fiel einem Officer ein, dass ich möglicherweise in den Schuhen beziehungsweise in den Strümpfen eine Bombe oder einen Dolch zum Meucheln des Piloten versteckt haben könnte. Ein junger Schwarzer musste niederknien und begann seine Kontrolle. Für Unbeteiligte sah dies sicherlich belustigend aus. Aber spätestens seit dem FALL CORNELIA RÖSSNER sollte sich jedermann jedweden Kommentar bei derartigen Durchsuchungen verkneifen. Nachdem Frau Rössner auf dem Flughafen Washington zusehen musste, wie die Beamtin aus Nebenfächern der Reisetasche einen Slip nach dem anderen zog und per Sichtkontrolle überprüfte, soll sie ihre Beherrschung verloren und ironisch gefragt haben, ob darin eine Bombe zu finden sei. Alles Weitere ging sehr schnell. Originalton der Sicherheitsbeamtin: Die Frau hat etwas von einer Bombe gesagt. Cornelia Rössner wurde aufgrund des geäußerten B-Wortes (Übliche Umschreibung von Ausdrücken, die als Klarwort tunlichst vermieden werden, aber so im Umgang miteinander erlaubt sind: B-word gleich bomb; F-word gleich fuck you o. ä.) festgenommen und unter Anklage gestellt. Ohne Möglichkeit einer Rechtfertigung – stereotype Antwort des Personals Sprechen Sie nicht mit mir! - und nach einer Nacht in einer dreckigen Gefängniszelle stellte der Bezirksrichter bei ihrer Anhörung fünf Jahre Haft wegen Falschinformation über eine Bombe in Aussicht. Dank guter Freunde wurde sie gegen Kaution freigelassen. Als Frau Rössner danach ihre beschlagnahmte Reisetasche vom Flughafen abholen wollte, wurde sie erneut verhaftet. Jetzt hatte das FBI den Fall an sich gezogen und eine junge ehrgeizige Staatsanwältin setzte einen Termin fürs Geschworenengericht fest. Kurzum: Irgendwann ging diese bitterböse filmreife Posse in Gottes eigenem Land mit 1000 Dollar Geldbuße und einem unterschriebenen Schuldanerkenntnis wegen Widerstand gegen einen Flughafenbeamten zu Ende. Originalton Cornelia Rössler: Ich hätte alles unterschrieben, damit ich das Land verlassen kann.
Und ein Jahr später war in einer ähnlichen Situation der französische Co-Pilot Philippe Rivere nach einem Scherz, als er sich der Sicherheitsschleuse verweigerte. Er habe eine Bombe im Schuh. Der 51-Jährige wurde wegen Falschaussage festgenommen und angeklagt: Strafandrohung bis zu elf Jahre. Nur durch eine Kaution der AIR FRANCE kam er wieder frei – 150 Passagiere mussten eine Nacht lang auf ihren Rückflug New York-Paris warten. Solche Überreaktionen nach dem 11. September 2001 entlarvte auf höchst anschauliche Weise ein Student, der ein Teppichmesser und eine Bomben-Attrappe bei einem Inlandsflug in der Bordtoilette versteckte, um diese Waffen einige Wochen später wieder an sich zu nehmen.

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