Einmal für immer, bitte (Not Quite Over You)

Silver ist eine Frau der Tat. Beherzt verfolgt sie ihren Lebenstraum, in ihrer mobilen Bar die perfekten Cocktails für jede Hochzeit zu mixen. Nachdem die Bank den Kredit abgelehnt hat, bietet ausgerechnet ihr Ex Drew Hilfe an. Er gibt ihr das nötige Geld allerdings nur gegen eine geschäftliche Partnerschaft. Sagt Silver Ja, muss sie eng mit ihm zusammenarbeiten und darf seinem immer noch sehr sinnlichen Lächeln nicht verfallen. Denn sonst lässt sich das Geheimnis nicht länger verbergen, das sie seit ihrer Trennung mit sich herumträgt.

»Ein wahrhaft unvergessliches Buch! Mallery ist unvergleichlich!« Romantic Times Book Reviews über »Die Liebe trägt Giraffenpulli«

»… besticht durch den für die beliebte Autorin typischen Mix aus Humor, Scharfsinn und Kleinstadt-Charme.« Booklist über »Planst du noch oder liebst du schon?«

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Einmal für immer, bitte (Not Quite Over You)

Silver ist eine Frau der Tat. Beherzt verfolgt sie ihren Lebenstraum, in ihrer mobilen Bar die perfekten Cocktails für jede Hochzeit zu mixen. Nachdem die Bank den Kredit abgelehnt hat, bietet ausgerechnet ihr Ex Drew Hilfe an. Er gibt ihr das nötige Geld allerdings nur gegen eine geschäftliche Partnerschaft. Sagt Silver Ja, muss sie eng mit ihm zusammenarbeiten und darf seinem immer noch sehr sinnlichen Lächeln nicht verfallen. Denn sonst lässt sich das Geheimnis nicht länger verbergen, das sie seit ihrer Trennung mit sich herumträgt.

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Overview

Silver ist eine Frau der Tat. Beherzt verfolgt sie ihren Lebenstraum, in ihrer mobilen Bar die perfekten Cocktails für jede Hochzeit zu mixen. Nachdem die Bank den Kredit abgelehnt hat, bietet ausgerechnet ihr Ex Drew Hilfe an. Er gibt ihr das nötige Geld allerdings nur gegen eine geschäftliche Partnerschaft. Sagt Silver Ja, muss sie eng mit ihm zusammenarbeiten und darf seinem immer noch sehr sinnlichen Lächeln nicht verfallen. Denn sonst lässt sich das Geheimnis nicht länger verbergen, das sie seit ihrer Trennung mit sich herumträgt.

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Product Details

ISBN-13: 9783745750010
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 04/01/2019
Series: Happily Inc. Series , #4
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 304
File size: 1 MB
Language: German

About the Author

About The Author
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Liebe auf den ersten Blick führte immer zu Problemen, aber Silver Tesdal konnte nicht anders. Sicher, der silbern glänzende Airstream-Wohnwagen war ein paar Jahre alt und hatte außen einige Dellen. Auch die Innenausstattung musste komplett ersetzt werden. Aber trotzdem ... diese Linien, der Platz! Es war genau das, was sie sich immer vorgestellt hatte. Um ihn zu ziehen, bräuchte sie einen großen Pick-up, außerdem würde sie mehr Mitarbeiter benötigen, um ihn zu bedienen. Aber sie konnte es schaffen. Zumindest in ihren Träumen.

Es gab noch einen zweiten, kleineren Wohnwagen gleicher Bauart, der sich in einem noch schlechteren Zustand befand, aber mit seinen knapp zehn Metern Länge wäre er perfekt für kleinere Veranstaltungen. Sie sah die beiden bereits vor sich – neu eingerichtet und mit dem AlcoHaul-Logo ihrer Firma versehen.

Lächelnd lehnte sie sich auf ihrem Schreibtischstuhl zurück. Im Moment hatte ihre Firma genau eine Festangestellte – nämlich sie. Das Personal, das sie für die Veranstaltungen benötigte, engagierte sie immer nach Bedarf. Aber, dachte sie sehnsüchtig, während sie die Verkaufsangebote auf ihrem Bildschirm betrachtete, mit den Airstreams würde sich das alles ändern. Für jeden der beiden Anhänger würde sie einen Barkeeper brauchen, was bedeutete, sie würde zwei Personen fest einstellen müssen. Und sie müsste das nötige Geld verdienen, um sie zu bezahlen.

Zuallererst müsste sie jedoch die Anhänger kaufen, sie zurechtmachen, zwei Trucks kaufen und sicherstellen, dass sie genügend Buchungen hatte, damit sich das alles lohnte. Die Zahlen war sie schon mehrmals durchgegangen. Sie konnte es schaffen und trotzdem im Laufe der Zeit Gewinn erwirtschaften. Doch um die Anhänger jetzt zu kaufen, da sie gerade auf dem Markt waren, würde sie einen Kredit benötigen. Und auch wenn sie die berühmten Wohnwagen der MarkeAirstream von ganzem Herzen liebte, hatte sie wenig Lust, sich erneut mit einer Bank herumzuschlagen.

Silver schloss den Browser und nahm die schmale schwarze Aktentasche aus Leder in die Hand, die sie vor ein paar Jahren für acht Dollar auf einem Hausflohmarkt erstanden hatte. Sie war eigentlich nicht der Typ für Aktentaschen, aber nach der Gründung ihrer Firma hatte sie gemerkt, dass sie sich ab und zu der konventionellen Welt anpassen musste. Die Aktentasche half ihr, diejenigen zu beruhigen, die sie ansonsten vorverurteilt hätten.

Nachdem sie Handy und Portemonnaie in die Tasche gesteckt hatte, strich sie sich ihren schwarzen Bleistiftrock glatt und verließ ihr Loft. Heute, und nur heute, hatte sie ihre übliche Kluft aus Jeans und Tanktop gegen einen Rock, eine Seidenbluse und einen kurzen schwarzen Blazer eingetauscht. Dazu hatte sie sich dezent geschminkt und ihre langen blonden Haare zu einem französischen Zopf geflochten. Unechte Goldohrringe und schwarze Pumps mit sieben Zentimeter hohen Absätzen machten ihre Verwandlung perfekt. Sie kam sich albern vor, wusste aber, wie wichtig das äußere Erscheinungsbild war.

Zehn Minuten später fuhr sie mit ihrem Pick-up auf den Parkplatz derCalifornia First Savings and Loan. Von den drei anderen Banken in der Stadt war sie schon abgewiesen worden. Wenn die California First ihr keinen Kredit gewährte, war sie geliefert.

»Nein, nicht geliefert«, murmelte sie vor sich hin. »Wenn ich den Kredit nicht bekomme, werde ich so weitermachen wie bisher. Meine Firma läuft gut, und was auch immer hierbei herauskommt, ich komme damit wunderbar klar.«

Nur wollte sie die Airstreams haben. Sie wollte ihre Firma ausbauen und mehr erreichen, als man ihr zugetraut hatte. Sie war nur ein Niemand aus dem falschen Teil der Stadt. Jemand, der in seinem Leben schon viele dumme Entscheidungen getroffen hatte. Wenn sie es schaffte, zu expandieren, würde sie sich selbst damit beweisen, dass sie all das hinter sich gelassen hatte. Und ja, sie würde auch denen, die immer behauptet hatten, aus ihr würde nie etwas werden, eine lange Nase drehen. Aber das war nur das Sahnehäubchen.

Sie betrat die Bank und ging direkt zu den Büros der leitenden Angestellten. Heute hatte sie einen Termin mit Libby Sanders, der Vizepräsidentin der Bank, die für Geschäftsdarlehen zuständig war. Silver hatte sie erst einmal zuvor getroffen, als sie den Kredit beantragt hatte, und heute sollte sie erfahren, was das Kreditkomitee der Bank entschieden hatte. Obwohl Libby die Mutter einer von Silvers besten Freundinnen war, war das halbstündige Treffen letztes Mal angespannt und unbehaglich verlaufen.

Libby hätte ihr Missfallen gegenüber Silver, ihrer Firma und der Durchführbarkeit ihres Businessplans nicht deutlicher ausdrücken können. Aber Silver war entschlossen, den Erwartungen zu trotzen. Sie war die Zahlen noch einmal durchgegangen, hatte die benötigte Kreditsumme nach unten korrigiert und alle ihre Freundinnen angewiesen, für sie zu beten, Salbei zu verbrennen oder den Göttern ein Opfer darzubringen, um sie gnädig zu stimmen.

Sie klopfte an Libbys offen stehende Bürotür. Die ältere Frau schaute von ihrem Computer auf.

Libby war Mitte fünfzig und beinahe eine Karikatur dessen, wie Leute sich eine Frau im gehobenen Management einer Bank vorstellten. Sie trug dunkle Kostüme, Perlen und hatte ihre Haare immer zu einem festen Dutt zurückgesteckt. Ihr Blick war missbilligend, die Stirn ständig ein wenig gekraust. Silver versuchte, sich zu erinnern, ob sie Libby jemals hatte lächeln sehen. Ihr wollte keine Gelegenheit einfallen. Sie hatte zwar nicht oft mit der Bankerin zu tun, aber soweit sie das beurteilen konnte, war die Frau kein sonderlich glücklicher Mensch.

»Silver«, sagte Libby, und ihre Mundwinkel hoben sich beinahe zu einem Lächeln. »Wie schön, dass du pünktlich bist.« Sie deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.

»Libby.«

Silver nahm Platz und bemühte sich, selbstbewusst und professionell zu wirken. Die Aktentasche stellte sie so hin, dass Libby sie sehen konnte – und hoffentlich beeindruckt war.

Doch Libby schenkte der Tasche keinerlei Beachtung. »Du hast hervorragende Arbeit geleistet«, erklärte sie. »Dein neuer Businessplan ist beeindruckend, und die Zahlen sehen gut aus.«

Silver reckte innerlich die Faust, behielt aber eine neutrale Miene bei.

»Trotzdem muss ich dir leider sagen, dass wir dir den Kredit nicht geben werden. Du warst ganz nah dran, aber angesichts der Natur deiner Firma – mit dem Potenzial für Schadenersatzklagen und dem Mangel an Stammkunden – konnte das Komitee sich einfach nicht zu einem Ja durchringen.«

Das Komitee, das aus einer einzigen Person besteht, dachte Silver. Sie war entschlossen, sich ihre Enttäuschung und Verbitterung nicht anmerken zu lassen. Libby war ihre letzte Hoffnung gewesen. Okay, nicht Libby persönlich, aber die Bank. Denn mehr Banken gab es hier in der Stadt nicht, und es hatte keinen Sinn, es außerhalb zu versuchen. Happily Inc war ein pittoreskes Städtchen, das sich auf das Ausrichten von Hochzeiten spezialisiert hatte. Hier folgte alles einem eigenen Rhythmus. Einem Banker von außerhalb zu erklären, dass sie Wohnwagen kaufen wollte, um sie zu Bars für das Catering auf Hochzeiten umzubauen, würde sie – trotz ihres ausgezeichneten Businessplans – wie eine Idiotin klingen lassen.

»Es tut mir leid«, sagte Libby, wobei das Funkeln in ihren Augen eher nach Befriedigung als nach Bedauern aussah.

Ich hätte es wissen müssen, sagte Silver sich. In dieser Stadt gab es kein Entkommen vor ihrer Vergangenheit. Nicht, solange Menschen wie Libby da waren.

Sie wusste, dass sie jetzt höflicherweise Libby die Hand schütteln und sich bei ihr bedanken sollte. Aber das konnte sie nicht. Stattdessen nickte sie nur, stand auf und verließ das mit einem Mal viel zu warme Büro.

In ihrem Aufzug kam sie sich lächerlich vor, als wäre sie ein Kind an Halloween. Wem wollte sie damit etwas vormachen? Sie war die, die sie immer gewesen war: die wilde Silver Tesdal, die Frau, der eine Bar gehörte und der es verdammt noch mal egal war, was andere von ihr dachten.

Auf dem Weg durch die Eingangshalle klammerte sie sich an ihre alberne Aktentasche. Ihre Absätze klackerten laut auf dem Marmorfußboden.

»Silver?«, fragte eine Stimme hinter ihr.

Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer sie da rief. Während sie ein falsches Lächeln aufsetzte, bemühte sie sich, ihre Schultern nicht wie eine Katze im Regen zusammenzuziehen.

»Drew. Wie nett, dich hier zu treffen.«

Sie täuschte nicht vor, überrascht zu sein, denn sie wusste, dass Drew in der Bank arbeitete. Er war sogar der designierte Erbe des ruhmreichen Bankhauses. Eine Tatsache, die er vermutlich überaus aufregend fand, die sie jedoch einfach nur nervte und die noch dazu vollkommen irrelevant war, was ihren Kredit anging.

Der Blick aus seinen dunklen Augen glitt über ihren Rock, die Pumps und die Aktentasche. »Was machst du hier?«

»Ich habe eine alte Freundin besucht.«

»Du hast hier keine Freunde«, erwiderte er.

»Ja, dessen bin ich mir bewusst.« Heute mehr als jemals zuvor.

Unglücklicherweise war Drew kein Idiot. Er schaute von ihr zu den Büros, aus deren Richtung sie gerade gekommen war.

»Du hattest einen Termin mit Libby?«

»Ja, sie ist für Geschäftskredite zuständig.« Silver marschierte weiter auf den Ausgang zu.

Sie musste nur ihren Pick-up erreichen und nach Hause fahren. Dort würde sie vier Meilen laufen, duschen, ins Kissen schreien und ihre Enttäuschung dann mit einer Flasche Rotwein und einem Burger hinunterspülen. Morgen würde sie wieder stark und entschlossen sein. Aber heute Abend war der Zeitpunkt für Wein.

»Dein Kreditantrag für die Airstreams«, sagte Drew, als füge er die Puzzleteile zusammen. »Das Komitee trifft sich doch aber erst morgen.«

»Sie haben beschlossen, sich früher zu treffen.«

Silver sah schon die Glastür, die zum Parkplatz führte, konnte sie beinahe berühren. Die Freiheit war so nah!

Er trat zwischen sie und die Tür. »Sie hat den Antrag abgelehnt.«

Das war keine Frage. Und kein Thema, über das Silver reden wollte.

Sarkasmus wäre jetzt gut. Ihr fielen tausend sarkastische Kommentare ein, jeder einzelne bissiger als der vorherige. Wahlweise könnte sie auch lügen. Oder Drew ignorieren und gehen. Doch all diese Überlegungen zeigten nur, dass sie immer noch glaubte, sich schützen zu müssen, weil Drew ihr immer noch wehtun könnte. Sollte es ihr nach zwölf Jahren nicht egal sein? Wäre das nicht der wahre Sieg?

Sie brachte ein echtes Lächeln zustande. Eines, das sie klug, selbstbewusst und talentiert wirken ließ – zumindest hoffte sie das. Denn für sie war die Wahrheit so offensichtlich.

»Drew, Libby war von Anfang an ein aussichtsloser Versuch. Ich habe mein Bestes gegeben. Und wenn ich noch mal von vorne anfangen könnte, würde ich alles genauso machen.« Ich würde mich sogar wieder in dich verlieben. Auch wenn du damals ein kindischer Idiot warst, der keine Ahnung hatte, was er da aufgab, bis es zu spät war.

Okay, das war vielleicht etwas anmaßend, aber sie hatte es ja zum Glück nicht laut ausgesprochen.

»Lass mich mit ihr reden«, setzte er an.

»Nein. Es ist vorbei. Lass gut sein. Ich muss los.«

Die Frage war nur, wohin sie musste. Jedenfalls nicht zu zwei wunderschönen Airstream-Wohnwagen, die sie renovieren würde. Klar, das war nicht ihre einzige Chance. Sicher würde es noch weitere gebrauchte Wohnwagen geben, wenn sie erst einmal genügend Geld gespart hatte, um sie bar zu bezahlen, neu einzurichten und die passenden Pick-ups zum Ziehen zu kaufen. Diese Rechnung hatte sie noch nicht aufgemacht, aber sie schätzte, dass sie dafür gute zwei Jahre bräuchte. Vielleicht drei.

Der Gedanke, so lange warten zu müssen, war deprimierend. Aber hey, dafür gab es ja später den Wein.

»Das ist nicht richtig«, sagte Drew. »Ich habe deinen Businessplan gesehen. Du bist ein exzellentes Risiko.«

»Laut Libby stand ich auf der Kippe. Das ist wohl kaum ein exzellentes Risiko.«

Sein Blick flackerte. Ah, dachte sie. Einige Dinge ändern sich nie. Drew war noch nie ein guter Lügner gewesen.

»Wir sind hier fertig.« Sie wandte sich in Richtung Tür.

Nicht nur mit dem Kreditantrag, dachte Silver, sondern auch mit dem, was sie beide vor Jahren verbunden hatte. Sie hatte die Wut, den Schmerz, die Trauer, den Groll und beinahe alle anderen Gefühle dazwischen verarbeitet. Und jetzt, wo sie Drew im Moment ihrer größten Enttäuschung und Erniedrigung begegnet war, stellte sie fest, dass sie beinahe nichts empfand. Endlich. Endlich war Drew einfach nur ein Kerl, den sie mal gekannt hatte. Was für ein Wunder.

In ihrem Pick-up setzte sie sich hinters Lenkrad und überdachte ihren Plan noch mal. Joggen, duschen, Wein und Burger. Die Bewilligung des Kredits zu feiern wäre natürlich wesentlich besser gewesen. Aber so, wie die Sache gelaufen war, hatte sie sich wenigstens einen Abend verdient, an dem sie trauern durfte. Morgen früh würde sie gleich als Erstes ihren Hintern in Bewegung setzen und einen neuen Plan ausarbeiten. Einen, in dem weder Banken noch Kredite vorkamen. Sie würde autark sein, sie würde siegen, und sie wäre vermutlich ein wenig verkatert. Aber egal, wie, es würde ihr wieder gut gehen.

Drew Lovato nahm sich ein paar Tage Zeit, um über seine Optionen nachzudenken. Eine davon war, ein Treffen des Komitees für Geschäftskredite einzuberufen. Nur hatte er das Protokoll des letzten Meetings gelesen und gesehen, dass Silvers Kreditantrag mit sieben zu zwei Stimmen abgelehnt worden war. Er bezweifelte, dass ein leidenschaftlicher Vortrag von ihm daran etwas ändern würde. Seine Tante Libby hatte ihre Sicht der Dinge als Erste vorgestellt, und offensichtlich hatte sie das sehr gut gemacht. Ein Mitglied des Komitees könnte er vielleicht noch umstimmen, aber drei Leute zu finden, die gewillt wären, Ja statt Nein zu sagen, kam ihm unwahrscheinlich vor.

Er wusste nicht, was seine Tante gegen Silver hatte, aber irgendetwas war da, das spürte er. Trotzdem brauchte Silver das Geld, um ihre Firma zu erweitern.

Bald, versprach er sich. Wenn sein Großvater in Rente ging und er die Bank übernahm, würde er die Geschäftsbedingungen ändern. Er wollte die einheimischen Geschäfte unterstützen und der Gemeinde helfen zu wachsen. Was bedeutete, Unternehmerinnen wie Silver Geld zu leihen.

Seine zweite Idee war es gewesen, so zu tun, als hätte die Bank den Antrag bewilligt, und Silver sein eigenes Geld zu leihen. Doch gegen die staatlichen Bankstatuten zu verstoßen war keine gute Idee. Er bezweifelte, dass es ihm im Gefängnis gefallen würde.

Natürlich könnte er Silver einfach das Geld geben, das sie für den Kauf der beiden Wohnwagen brauchte. Als er sich vorstellte, wie diese Unterhaltung verlaufen würde, musste er lächeln. Würde sie ihm den Kopf abreißen, bevor oder nachdem sie ihn mit ihrem Pick-up überfahren hatte? Silver war vieles – wunderschön, klug, entschlossen. Und außerdem verdammt stolz, wortgewandt und ab und zu sehr impulsiv. Diese Mischung machte das Leben mit ihr gelinde gesagt äußerst interessant.

Alternativ könnte er ihr einen Privatkredit zu den Konditionen der Bank anbieten. Die Risiken, die das Komitee für die Bank gesehen hatte, würden für ihn nicht gelten. Er wusste, dass Silver eher eine Niere verkaufen würde, als ihm das Geld nicht zurückzuzahlen. Was bedeutete, dass sie dieses Angebot vermutlich ablehnen würde.

Die letzte Option gefiel ihm jedoch am besten: Er würde sich als Minderheitseigner in ihre Firma einkaufen. Er würde die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, und sie beide würden die Firma gemeinsam zum Wachsen bringen.

Für ihn hätte das mehrere Vorteile. Auch wenn er gedacht hatte, über Silver hinweg zu sein, hatte er sich in den letzten Monaten immer wieder dabei ertappt, öfter an sie zu denken, als gesund war. Sie hatte etwas an sich – eine Mischung aus Entschlossenheit und Frechheit –, das er einfach nicht ignorieren konnte.

Er wusste, er würde es genießen, Zeit mit ihr zu verbringen. Und selbst wenn die ständige Nähe nicht dazu führen würde, dass die gegenseitige Anziehung wieder aufflammte, gefiel ihm die Vorstellung, etwas zu ihrer Firma beizusteuern. Er war in eine Bankerfamilie hineingeboren worden und liebte diesen Job. Es machte ihn glücklich, wenn er mit Hilfe von Geld etwas Positives erreichen und das Leben der Menschen verbessern konnte. Er wollte sich in Happily Inc engagieren. Und mit Silver und ihrer Firma würde er anfangen. Die Frage war nur: Wie sollte er sie davon überzeugen?

Die Idee, ihre Freundinnen um Hilfe zu bitten, hatte er sofort verworfen – vermutlich würden sie sowieso ablehnen. Sie unter Drogen zu setzen und zu zwingen, die Papiere zu unterschreiben, klang in seinen Ohren ein wenig zu sehr nach einem Jasper-Dembenski-Roman. Aber schließlich kam er auf die, wie er fand, perfekte Lösung. Er würde Silvers Stolz gegen sie einsetzen.

(Continues…)


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