Die Rache der Nibelungen: Roman

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Overview

Nach dem überwältigenden Erfolg des ersten Romans über das größte deutsche Heldenepos wagen sich Torsten Dewi und Wolfgang Hohlbein an die Fortschreibung des unsterblichen Mythos.
Siebzehn dunkle Winter sind vergangen, seit Drachentöter Siegfried dem Verrat des Hagen von Tronje zum Opfer fiel. Weitab vom Schatz der Nibelungen ziehen Gernot und Elsa den Sohn des heimlichen Erben von Xanten auf. Doch der Ruf des Blutes erreicht den Jungen, als die »dunklen Horden« in Island einfallen und Jung-Siegfried nach dem legendären Schwert seines Vaters greift.
Die Fortsetzung des Bestsellers "Der Ring der Nibelungen"

Product Details

ISBN-13: 9783894803858
Publisher: Heyne Verlag
Publication date: 04/17/2008
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 466
File size: 430 KB
Language: German

About the Author

Thorsten Dewi, Jahrgang 1968, war lange Jahre als Journalist und TV-Development-Manager tätig, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Er hat etliche verfilmte Drehbücher sowie erfolgreiche Romane zu TV-Serien geschrieben.
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Seit er 1982 gemeinsam mit seiner Frau Heike den Roman »Märchenmond« veröffentlichte, arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller. Mit seinen Romanen aus den verschiedensten Genres – Thriller, Horror, Science-Fiction und historischer Roman – hat er mittlerweile eine große Fangemeinde erobert und ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.

Read an Excerpt

Mein Name ist Elsa von Tronje. Auch wenn mich schon seit Ewigkeiten niemand mehr so genannt hat. Der Name ist mir so fern wie die Schande, die auf ihm liegt. Es war nie meine Schuld, von Tronje zu sein, und doch trug ich die Last alle Jahre. Bis jener kam, der mir seinen Namen gab - und seine Liebe. Gernot, Prinz von Burgund, König von Island, Mann meines Lebens.
Ich will unsere Geschichte niederschreiben, bevor sie zur Legende wird, die man in Tavernen verlacht. Bevor sich das Gedächtnis angesichts des Alters geschlagen geben muss, und bevor die letzten Zeugen auf ewig die Augen schließen. Ich will Zeugnis ablegen, nicht nur für die Welt, sondern für Sigurd, dessen Erbe die Wahrheit sein soll. Sie muss auf Pergament, schmerzhaft wie unumstößlich. Er wird sie nicht wollen, doch er wird sie brauchen. Denn für das Glück der letzten Jahre haben wir mit einer Lüge bezahlt, das ist mir schmerzlich bewusst. Und sollte ich aus der Geschichte nichts gelernt haben, so dann doch dies: Lügen werden mit Leid bezahlt, und nicht selten mit Blut.
So viele Dinge, die ich schildern muss, stammen aus zweiter Hand. Ich war nur ein Mädchen am Hofe in Worms, und die Türen, hinter denen die Entscheidungen getroffen wurden, blieben mir stets verschlossen. Die Könige und Helden, ich habe sie meist nur vom Söller gesehen, wie sie ein und aus ritten. Doch nun, mit der Würde der Herrscherin von Island, habe ich mir berichten lassen. Von Eolind, der seit fünfzig Jahren dem Hofe dient. Von den Kriegern, die einst an Gunthers und Siegfrieds Seite ritten. Von Mönchen, die in den Städten und Dörfern beflissen Geschichten sammeln. Und von Gernot, der an so manchem kalten Winterabend versucht, seinem Gedächtnis die schwindenden Erinnerungen zu entreißen.
Und nun kenne ich die Geschichte des Rings der Nibelungen, so gut sie jemand nur kennen kann.
Ich erzähle sie für Sigurd, geboren als Siegfried, Sohn von Siegfried.

Die Anfänge liegen in einem Nebel, der nicht mehr zu lichten sein wird. Wie das Schwert Nothung dem Geschlecht derer von Xanten zufiel, welche Könige damit welche Schlachten schlugen - mögen die Götter diese Fragen beantworten. Durch die Generationen war es das Sinnbild der Macht am Rhein. Nie ward ein Herrscher besiegt, dessen Hand das Schwert hielt. Vom Götterschmied Wieland einst auf dem Amboss mit Thors Hammer gezwungen, gab es Stolz und Würde dem Reich Xanten.
Bis König Siegmund dem Hjalmar von Dänemark in der Schlacht begegnete. Da brach das Schwert vor den Augen der Krieger, als die Götter ihm ihren Segen nahmen. Es standen tausend gegen tausend, und als kein gütiger Gott mehr die Hand über Siegmund hielt, da richtete Hjalmar den stolzen Xantener mit kalter Klinge. Und es weinte vom Himmel, bis der Schlamm des Feldes die Leiche schluckte.
Xanten fiel an Hjalmar von Dänemark, der grausam war und blind für Gerechtigkeit. Doch seine Geschichte ist nicht unsere, zumindest nicht für viele Jahre ...
Die Geschichte, die ich erzählen will, ist die Geschichte einer Frau. Wenn ich es recht bedenke, ist die Geschichte der Nibelungen eine Geschichte vieler Frauen. Und sie beginnt mit Sieglinde, der Königin von Xanten, die ihren Thron mit dem Tode ihres Gemahls verlor. In der Nacht, da Siegmund auf dem Feld verstarb, hatte er sie noch im Zelt besucht, ihr ein letztes Mal seine Leidenschaft gegeben, als Abschied wie als Geschenk. Im Schein einer einzigen Fackel wurde auf einem Lager aus Fellen die Saat gelegt für die Zukunft von Xanten. Und die Rache.
Noch bevor sich die Nachricht vom Tode des Königs verbreiten konnte, waren Sieglinde und der Getreue Laurens den Rhein hinauf geflohen. Es ist mir unmöglich zu sagen, welche Route sie nahmen, wo sie rasteten, oder ob ihre Flucht ein vorbestimmtes Ziel hatte. Sieglinde ist schon lange tot, länger noch als Laurens, und keiner von beiden hat sich je einem anderen Menschen anvertraut. Ich weiß nur, dass sie eines Tages bei Regin Schutz suchten, einem Waldschmied. Hier waren sie sicher vor den Schergen des Hjalmar, der unerbittlich nach der Königin suchte, um ihren Kopf dem gedemütigten Volk von Xanten zu präsentieren.
Noch bevor die Königin ihr Kind gebar, den kräftigen Jungen Siegfried, machte sich Laurens auf den Weg, um in den folgenden Jahren Hjalmars Widersacher um sich zu scharen und gegen den Tyrannen aufzubegehren. Doch wir werden ihn wiedertreffen - später.
Kriemhild - auch von ihr wird noch zu sprechen sein -erzählte einst ihrem Bruder Gernot, der nun mein Mann ist, dass Siegfrieds Mutter Sieglinde bei der Geburt verstarb. So hatte es ihr Siegfried geschildert, und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln. Der Junge wuchs in der Schmiede beim alten Regin auf, lernte das Handwerk und jagte unermüdlich die Tiere des Waldes, mit bloßer Hand und großem Geschick. Das Schicksal machte ihn so schnell zum Mann, dass Regin kaum übersehen konnte, dass hier kein Schmied vor ihm stand, sondern ein Prinz. Ich weiß nicht, ob es Regin widerstrebte, Siegfried von seiner Herkunft zu erzählen. Wie dem auch sei, er zog mit ihm nicht nach Xanten, sondern in die entgegengesetzte Richtung, nach Burgund.
Von hier an kann ich in größerem Detail erzählen, denn fortan kenne ich die Geschichte aus erster Hand. Und wenn ich auch über die Jahre vieles verloren habe: mein Gedächtnis ist klar wie Bergwasser und hell wie Morgenlicht.
Er war sehr schön, der junge Siegfried, als er mit seinem Schmiedemeister an den Hof von Burgund kam. Hochgewachsen und von der Arbeit am Amboss muskulös, die blonden Haare in sanften Wellen auf die Schultern fallend, und in den Augen jenes begeisterte Verlangen, das bei den Männern Respekt, bei den Frauen Hingabe erzeugt. Hätte ich mein einsames Herz nicht damals schon an den schüchternen Prinzen Gernot verloren, so wäre es vermutlich stillgestanden beim Anblick des jungen Schmieds. Man nahm ihn und Regin freundlich auf, denn gute Waffen aus lohender Glut waren so nötig wie nie zuvor .
Es war keine gute Zeit für Burgund.

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