Borderline-Storungen stellen seit vielen Jahren eine stetig wachsende Anforderung an ambulante wie stationare Behandler und Behandlerinnen dar. Sie waren lange im Kontext klassischer psychoanalytischer Theorien in ihrer Entstehung wie ihrer Behandlung nicht gut zu konzeptualisieren. Neuere psychodynamische Entwicklungsmodelle inklusive psychotraumatologischer Erkenntnisse und daraus abgeleitete Therapieansatze ermoglichen jedoch einen Zugang zu der verwirrenden und verstorenden Innenwelt sowie zu der (Selbst-)Destruktivitat dieser Patientinnen und Patienten. Die Autoren geben einen Uberblick uber die Geschichte des Konzepts Borderline und den aktuellen Stand zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie dieser vielschichtigen Personlichkeitsstorung, mit deren Erkenntnissen strukturelle Entwicklungsprozesse eingeleitet werden konnen. Die Zusammenfassung der Behandlung einer Borderline-Patientin veranschaulicht insbesondere die komplexen Anforderungen der Therapie von Menschen mit dieser Storung.