Bastian und der Familienausflugsdampfer: Eine klebrige Geschichte
34Bastian und der Familienausflugsdampfer: Eine klebrige Geschichte
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Overview
geboren am 19.Juni 1953 in Merseburg. Schulbesuch, Abitur. Chemiestudium. Ausbildung zum und Arbeit als Berufsmusiker. Fernstudium am Literaturinstitut Leipzig, Mitarbeit im Literaturzentrum Halle u. zeitweise freischaffend. 1990-93 Stadtschreiber in Merseburg. 1994-99 Mitarbeit im halleschen Künstlerhaus 188. Leitung von Projekten u. a. für die Robert Bosch Stiftung Stuttgart. Seit 2000 Geschäftsführer des Friedrich-Bödecker-Kreises Sachsen-Anhalt -- Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller (VS), der Europäischen Autorenvereinigung KOGGE und des P.E.N. Seit 2006 stellv. Bundesvorsitzender der Friedrich-Bödecker-Kreise Auszeichnungen: 1996: Walter-Bauer-Preis 1998: Stipendium für Arbeitsaufenthalt in Kanada Bibliographie: Ein Montag im Oktober Schpergsche Lichtmeß - ein Männerfest (Film), DEFA 1988 Bastian und der Familienausflugsdampfer Merseburger Chronik Merseburg - 50 Persönlichkeiten aus 1000 Jahren Geschichte Querni und die Neunlinge Rabenzauber Merseburg im Jahreslauf Schloß in der Börde (Film) Münchhausens Mansfelder Reise Graureiherzeit, Berlin 1996 Ach wär ich doch ein Junggesell geblieben (Film) Über die Schreibweise meines Namens Zwölfnachtträume Münchhausens Mansfelder Abenteuer (Film) Ortungen -Reisen und Ziele 1973-1998 Novembertau Rotkäppchen und der Unstrutnix Grenz-Übergänge Wer das liest ist doof Loewe Carls Löbejüner Lieblingsnöck Das Walter-Bauer-Spiel Ortungen 2 - Reisen und Ziele 1999-2004 Stille Nacht - Adventsdüfte und Weihnachtszwiebeln Dalis Lama Jesus rot, Himmel weit - Eine Karl-Völker-Geschichte Blütengrundblätter Sekret Anna und Achmed - Ein deutsch-tunesisches Kinderbuch Ortungen 3 - Reisen und Ziele 2005-2009 Nascendo Zauberspruchblätter Anna und Armen - Ein deutsch-armenisches Kinderbuch Zahlreiche Herausgaben, ferner Kinderhörspiele und -lieder, Prosa und Essays in zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften, Sachbücher, Projektdokumentationen sowie Publikation zeitgeschichtlicher, kultur- und regionalhistorischer Schriften. einzelne Veröffentlichungen in Österreich, der Schweiz, der Slowakei, in Bulgarien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Georgien, Armenien, Belgien, Polen, Israel, dem Oman, Kanada und Tunesien.
Product Details
ISBN-13: | 9783863941178 |
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Publisher: | EDITION digital |
Publication date: | 01/01/2011 |
Series: | Das Sagenland Series |
Sold by: | CIANDO |
Format: | eBook |
Pages: | 34 |
File size: | 466 KB |
Age Range: | 3 - 18 Years |
Language: | German |
About the Author
Read an Excerpt
Er wird sich seinen Leim selbst herstellen, jawohl! Mit dem selbstgemachten Leim kann er das Schiffsmodell fertigbasteln, und die Eltern werden staunen.
Auf zur Leimfabrik!
Flugs schleicht Bastian aus dem Kinderzimmer. Leise schließt er die Wohnungstür.
Oma Klebmann und die Schwalben
Bastian rennt durch den Park. Lauter wird das Rauschen, Stampfen, Dröhnen des Werkes, immer lauter. Das Werk ist nicht mehr weit entfernt.
Auf einer Parkbank döst Oma Klebmann. Fast stolpert Bastian über ihre ausgestreckten Beine.
"Hast du es aber eilig!", ruft Oma Klebmann erschrocken.
"Ich muss ins Werk, Papa beim Leimmachen beobachten", antwortet Bastian, schon zwei Parkbänke weiter.
"Warte", ruft ihm Oma Klebmann nach. "Komm zurück! So einfach kommst du nicht in das Chemiewerk."
Bastian bleibt stehen, wendet sich verwundert um.
"Die Wache wird dich anhalten und zurückschicken. Nur wer einen Werksausweis oder eine Erlaubnis vorzeigen kann, darf durch das Tor. Fremde oder Kinder dürfen das riesige Werk nicht betreten, denn es könnte gefährlich für sie werden."
Bastian blickt zu Boden.
"Kopf hoch!" Oma Klebmann winkt Bastian heran. "Was wolltest du bei den Leimmachern?"
Aufmerksam hört sie zu, was Bastian über den freien Tag der Eltern, über den Familienausflugsdampfer und den restlos leeren Leimtopf erzählt. Schwalben segeln dicht an der Parkbank vorbei, als wollten auch sie hören, was Bastian bedrückt.
"Komm, setz dich zu mir. Sieh mal! Die Schwalben sind nicht nur Flug-, sondern auch Leimkünstler", sagt Oma Klebmann. "Von ihnen haben die Menschen viel gelernt. Schwalben leimen ihre Nester aus Lehm und Stroh mit Speichel zusammen. Nach ihrem Vorbild haben die Menschen früher ihre Häuser gebaut. Weißt du, den Handwerker, der das Fachwerk eines Hauses mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh und Kuhdung füllte, nannte man Leimer. Und baute eine Schwalbe ihr Nest an oder in einem Haus, glaubten die Menschen, das bringe Glück."
Oma Klebmann kratzt ein Harzklümpchen vom Stamm einer Kiefer, die hinter der Bank wurzelt. "Sieh mal, überall in der Natur findest du Klebriges, die Knospen der Kastanie, die Milch des Löwenzahns, die Blüten vom Sonnentau..."
"Und den süßen Honig", unterbricht Bastian etwas vorlaut.
"Stimmt", Oma Klebmann lacht. "Ich kann mir gut vorstellen, wie du aussiehst, wenn du eine Honigschnitte verdrückt hast. Hände, Schnute und Kinn sind klebrig wie die Zunge vom Frosch oder vom Specht, die damit ihr Futter einfangen."
Oma Klebmann drückt Bastian das Harzklümpchen in die Hand und sagt: "Wir Menschen haben viel gelernt, weil wir die Pflanzen und Tiere genau beobachten und uns Nützliches abgeschaut haben."
Bastian zuckt die Schultern und rollt das Harzklümpchen zweifelnd von Hand zu Hand.
"Tja!" Oma Klebmann scheint ratlos. "Wie könnte ich dir bloß weiterhelfen?"
Da sehen sie einen Mann mit Papierhut durch den Park laufen. Er schiebt eine Karre voller Besen, Bürsten und Eimer vor sich her.
"Was für ein Glück", ruft Oma Klebmann. "Dort kommt Herr Kleistrich, unser Malermeister." Sie bittet Herrn Kleistrich, der doch tagtäglich mit Leim hantiert, Bastian weiterzuhelfen.
Herr Kleistrich hebt den Jungen in seine Karre.
Bastian hascht noch schnell nach einer vorbeitrudelnden Ahornfrucht und klebt sie Oma Klebmann als Dankeschön auf die Nase.