Codename: Genesis

Codename: Genesis

by Sawyer Bennett
Codename: Genesis

Codename: Genesis

by Sawyer Bennett

Paperback(German-language Edition)

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Overview

Vor vielen Jahren waren sie ein Liebespaar. Sie, ein aufsteigender Superstar, er, der unfassbar attraktive Leibwächter, verantwortlich für ihre Sicherheit. Leider waren nicht alle in ihrem Umfeld mit ihrer Beziehung einverstanden, und so sorgte ein Netz aus Lügen für das Ende dessen, was sie einst hatten.

Nachdem Kynan McGrath erst vor Kurzem die Leitung des landesweit bekannten Sicherheitsunternehmens "Jameson Force Security" übernommen hat, hat er wirklich keine Zeit, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Obwohl seit ihrer Trennung bereits über ein Jahrzehnt vergangen ist, erinnert er sich nach wie vor an den Schmerz, den der Verlust seiner ersten Liebe ihm zugefügt hat. Und als Joslyn Meyers ihn um Hilfe bittet, erklärt Kynan sich nur widerstrebend bereit, sie vor einem angsteinflößenden Stalker zu beschützen, der ihr Leben bedroht.

Während die Bedrohung durch den Stalker weiter zunimmt, merkt Kynan, dass er vor nichts zurückschreckt, um die Frau zu beschützen, der noch immer noch sein Herz gehört. Werden Kynan und Joslyn endlich zueinander finden oder haben die Lügen der Vergangenheit eine unüberwindbare Distanz zwischen ihnen geschaffen?

Teil 1 der "Jameson Force Security Group"-Reihe der New York Times Bestseller-Autorin.

Product Details

ISBN-13: 9783864953972
Publisher: Plaisir d'Amour Verlag
Publication date: 09/28/2019
Series: Jameson Force Security (German Language) Series , #1
Edition description: German-language Edition
Pages: 354
Product dimensions: 5.00(w) x 8.00(h) x 0.79(d)
Language: German

About the Author

About The Author
Sawyer Bennett has released multiple books, many of which have appeared on the New York Times, USA Today and Wall Street Journal bestseller lists. A reformed trial lawyer from North Carolina, Sawyer believes in the good of others and uses real life experience to create relatable, sexy stories that appeal to a wide array of readers. From new adult to erotic contemporary romance, Sawyer writes something for just about everyone. Sawyer also writes general fiction under the pen name S. Bennett and sweet romance as Juliette Poe.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Kynan

Normalerweise würde ich nicht ans Telefon gehen, während eine scharfe Rothaarige einen Striptease in meinem Schlafzimmer hinlegt, aber bei der Anruferin handelt es sich um Rachel Hart-Wright. Als meine stellvertretende Leiterin der Jameson Force Security würde sie nicht anrufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Davon einmal abgesehen bin ich gerade arrogant genug, um einen geschäftlichen Anruf anzunehmen, während mir privat Lust bereitet wird.

»Du hast besser einen guten Grund anzurufen, Hart«, sage ich kurz angebunden, nachdem ich die Verbindung hergestellt habe. Ich lasse den Blick rasch zu dem fast leeren Glas Scotch in meiner Hand schweifen, bevor ich auf die Frau zugehe, die sich gerade zu einer mir unbekannten Rocknummer an meinem Bettpfosten reibt. Sie beobachtet mich aus Augen, die sich unter schweren Lidern befinden, in dem Wissen, dass ich sie belohnen werde.

»Ich weiß nicht, ob das Wort gut passend ist«, antwortet sie. »Es geht um sehr viel Geld, aber es wird dir nicht gefallen, von wem es stammt.« »Wenn es sich um diesen verdammten Kongressabgeordneten handelt, der uns angeheuert hat, damit wir seinen lobotomierten Sohn babysitten, dann lautet die Antwort nein.« Dieser Job hat mich gelehrt, dass es Dinge gibt, die man mit Geld nicht kaufen kann.

»Was zur Hölle bedeutet ›lobotomiert‹?«, fragt Rachel.

»Das bezeichnet jemanden, dem sie das Gehirn amputiert haben«, sage ich abgelenkt, denn die Frau vor mir streift sich den BH ab und entblößt wunderbare, knackige Brüste.

»Ihr Briten habt eine seltsame Art zu sprechen«, gibt Rachel zurück. »Warum hättest du nicht einfach ›nutzlos‹ sagen können?«

Ich spüre, wie sich meine Mundwinkel nach oben zu einem belustigten Lächeln verziehen, aber das wird sie nie erfahren. Meine Stimme klingt ungeduldig, als ich murmele: »Sag mir einfach, um welchen Job es sich handelt, und dann werde ich ihn genehmigen oder ablehnen.«

»Es ist Joslyn Meyers.«

Mein Blutdruck schießt sofort in die Höhe und ich presse die Finger so fest um mein Glas, dass ich überrascht bin, es nicht zu zerbrechen. Es fällt mir schwer, nicht ins Telefon zu brüllen, aber die Wut, mit der ich antworte, ist unmissverständlich. »Nicht nur nein, sondern auf gar keinen Fall! Was auch immer sie braucht, die Antwort lautet ganz deutlich nein.«

»Ich finde, du solltest dir anhören –«

»Ich habe Nein gesagt«, belle ich ins Telefon, doch dann senke ich sofort die Stimme. »Gibt es jetzt noch irgendetwas anderes zu besprechen, das nichts mit Joslyn Meyers zu tun hat, oder kann ich nun wieder mit dem fortfahren, was ich getan habe, bevor du versucht hast, mir den Abend zu verderben?«

»Sie steckt in ernsthaften Schwierigkeiten!«, fährt Rachel mich an.

»Interessiert mich nicht«, knurre ich.

»Ihr Leben ist in Gefahr.«

Jeder Muskel in meinem Körper versteift sich. Auf meiner Stirn bricht leichter Schweiß aus, der nichts damit zu tun hat, dass die Rothaarige sich gerade aus ihrem Höschen schält. Ich schüttele den Kopf und frage mich, wie es sein kann, dass Joslyn es nach all diesen Jahren immer noch schafft, solch eine Wirkung auf mich zu haben. Trotzdem gelingt es mir, durch zusammengepresste Zähne zu zischen: »Interessiert. Mich. Nicht.«

»Willst du, dass ich ihr das sage?«, fragt Rachel ruhig.

»Es interessiert mich einen Scheiß, was du ihr erzählst, solange in deinem Satz irgendwo das Wort ›Nein‹ vorkommt.« Ich schiebe jede Form der Sorge über Joslyn beiseite, die anfängt, mir ihren hässlichen Kopf zuzuwenden. »Verweise sie an die Agentur von Miller. Seine Leute sind sehr gute Personenschützer.«

Es folgt ein langer Moment des Schweigens, in dem Rachel verdaut, was ich gesagt habe. Sie weiß sehr genau um meine Feindschaft mit der weltbekannten Joslyn Meyers und ich verstehe nicht, warum sie mich umstimmen will. Ich lasse den Blick über die nun vollständig entkleidete Frau wandern – die in der Tat eine echte Rothaarige ist – und hoffe, dass mich ihr Anblick von dieser geschmacklosen Unterhaltung ablenken wird.

»Na schön«, sagt Rachel seufzend.

Ich fühle mich beschwingt, diese Angelegenheit geklärt zu haben, ignoriere jedoch die Tatsache, dass ich seltsam unruhig bin, weil sie eben genau das nicht ist – zumindest nicht für Joslyn.

»Ich verstehe und respektiere deine Entscheidung. Aber die kannst du ihr auch selbst mitteilen.«

Es sinkt nicht vollständig ein, was als Nächstes passiert, denn ehe ich mich versehe, klingt schon Joslyns sanfte Stimme durch die Leitung.

»Kynan«, sagt sie zögernd.

Ich richte mich blitzartig in meinem Sessel auf, mein Rückgrat ist steif und unbeweglich. Nachdem ich mein Glas auf dem Tisch neben mir abgestellt habe, sehe ich nichts mehr, obwohl ich die tanzende Frau anstarre, die sich nun auf die schmutzigste Art und Weise selbst berührt.

»Kynan«, sagt Joslyn noch einmal. Ihre Stimme zittert vor Aufregung. »Ich könnte wirklich deine Hilfe gebrauchen.«

Scheiße.

Ich reibe mir mit einer Hand übers Gesicht und blinzele dümmlich zu der Frau in meinem Schlafzimmer, die mit der Hand zwischen ihren Beinen beschäftigt ist. Sie stöhnt leise auf, aber es hat keinerlei Wirkung auf mich.

Mein Kiefer verkrampft sich einen Moment lang und ich rede mir innerlich zu, stark zu bleiben. »Wir bieten für Prominente keinen Personenschutz mehr an. Wir können dich an eine gute Agentur verweisen, die deinen Bedürfnissen angepasst ist.«

Das ist nicht die ganze Wahrheit, aber das braucht sie nicht zu wissen.

Die Jameson Group ist in den letzten zwei Jahren extrem gewachsen, seit ich sie für sieben Millionen Dollar von Jerico Jameson erworben habe. Als Erstes habe ich den Namen in Jameson Force Security geändert, um mein neues Geschäftsmodell besser repräsentieren zu können. Der Großteil unseres Geschäfts besteht aus normaler Arbeit – Personenschutz für Prominente und die Installation von Sicherheitssystemen der Spitzenklasse –, doch unsere lukrativsten Verträge schließen wir immer noch mit der US-Regierung und Verbündeten anderer Länder ab, für die wir »Spezialaufträge« ausführen, die schwer zu bekommen sind. Oder um es genauer auszudrücken ... für die es schwer ist, eine Genehmigung zu erhalten. Die Jameson Force Security ist zur Anlaufstelle Nummer eins der privaten Sicherheitsdienstleister geworden. Wir bieten die Art von »nicht registrierter Unsichtbarkeit«, die eine Regierung benötigen könnte, wenn streng geheime Aufträge ausgeführt werden müssen.

Und weil die normale Arbeit unseres Unternehmens so exzellent funktioniert wie eine gut geölte Maschine, die Geld ausspuckt, und ich angefangen habe, mich etwas zu langweilen, habe ich beschlossen, die Geheimaufträge auszuweiten. Deswegen wurde die Jameson Force Security ins Leben gerufen, entwickelt und ist nun bereit, mehr Arbeit anzunehmen.

So bereit sogar, dass ich tatsächlich gerade kurz davor stehe, eine Reihe neuer Büros in Pittsburgh zu eröffnen, weil ich mich näher an Washington, D.C. befinden muss. Rachel hat mich gefragt, warum ich nicht einfach nach D.C. umziehe, aber ich kann diese Stadt nicht leiden. Pittsburgh fand ich jedoch immer schon hübsch. Eine Stadt, die in Stahl, Mut und Entschlossenheit verwurzelt ist, und genauso würde ich die Jameson Force Security beschreiben. Ich werde nach Pittsburgh ziehen und Rachel wird in Las Vegas bleiben, um sich um die privaten Sicherheitsdienstleistungen des Unternehmens zu kümmern.

»Falls es ums Geld geht –«, sagt Joslyn und unterbricht meine abschweifenden Gedanken.

Ich falle ihr ins Wort. »Tut es nicht.«

»Bitte Kynan«, fleht sie und ich kann die Tränen in ihrer Stimme hören.

Zum Glück bin ich einen Augenblick lang abgelenkt, als die Rothaarige auf allen vieren auf mich zukriecht. Aus ihren blauen Augen sprüht die Hitze und ihre Brüste schaukeln provokativ. Leise und mit einer leichten Befriedigung wird mir klar, dass diese Frau vor mir genau das ist, was ich will und brauche, während die Frau am Telefon, die vermutlich in ihrer millionenschweren Villa in Malibu hockt, es nicht ist.

Sie legt ihre Hände auf meine Oberschenkel, schiebt sie nach oben und nestelt an meinem Gürtel. Mein Schwanz, der endlich beschlossen hat mitzuspielen, fängt an, sich bei dieser Aussicht zu versteifen. Ich lehne mich im Sessel zurück und hebe kurz meinen Hintern an, damit sie in meine Unterhose greifen und meinen Schwanz befreien kann.

Ich unterdrücke ein Stöhnen, als sie ihn mit der Hand fest umschließt und beginnt, mich zu streicheln. Ich strecke eine Hand aus, greife nach ihrer Brust und genieße das Gewicht, bevor ich sie in die Brustwarze kneife. Ihre vollen Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, dann stülpt sie ihren Mund über meinen Schwanz.

Ja, verdammt. Das ist genau das, was ich brauche.

Ich schiebe meine Hände in ihre Haare und greife mit den Fingern nach ihren feurigen Locken. Ich nutze meinen Halt wie einen Kolben und helfe ihr dabei, sich auf mir auf und ab zu bewegen. Dabei verliere ich mich in dem Gefühl, das sie mir beschert.

»Letzte Nacht hat er mich beinahe umgebracht«, sagt Joslyn und einen Moment lang nehme ich ihre Worte nicht wahr.

Aber dann verstehe ich, was sie sagt, und ziehe die Rothaarige unsanft von meinem Schwanz herunter. Ihre Augen werden vor Überraschung ganz groß, doch ich schüttele lediglich den Kopf und richte mich wieder im Sessel auf.

»Was?«, gelingt es mir mit rauer Stimme zu fragen.

»Ein Stalker«, flüstert sie. »Er belästigt mich schon sehr lange. Aber vergangene Nacht ist es ihm tatsächlich gelungen, in mein Haus einzubrechen. Ich habe es nicht mehr rechtzeitig in meinen Schutzraum geschafft.« Mir gefriert die Luft in der Lunge. Sie hat einen Schutzraum. Was bedeutet, dass sie einer ernsthaften Gefahr ausgesetzt ist. Alles um mich herum scheint sich zu verlangsamen, während ihre Offenbarung in meinen Ohren widerhallt.

»Er hat die herannahenden Sirenen gehört, bevor er ...« Als sie plötzlich aufhört zu sprechen, steigt mir die Galle hoch. Sie hustet und fährt dann leise fort. »Er ist weggelaufen und ihnen entwischt.«

Ich räuspere mich, um die aufgestiegenen Emotionen aus meiner Kehle zu entfernen. »Wo bist du? Ist gerade jemand bei dir?«

Joslyn lacht traurig. »Ich bin in deinem Büro. In der Clarke Avenue.«

Sie ist hier?

In Las Vegas?

»Lass mich mit Rachel sprechen«, weise ich sie an, meine Worte abgehackt und unpersönlich.

Ich höre unverständliches Gemurmel zwischen den beiden Frauen, als das Telefon herübergereicht wird. Rachels forsche und professionelle Stimme ertönt. »Was soll ich tun?«

Sehnsüchtig blicke ich zu der Rothaarigen, die sich mittlerweile in aufreizender Pose auf meinem Bett räkelt. Ich möchte mich in ihr verlieren. Will alles andere vergessen.

Es gelingt mir nicht, das ernüchternde Seufzen zu unterdrücken, das mir entfährt. »Wir nehmen uns dieses Falls an. Bring sie zu mir nach Hause.«

»Zu dir nach Hause?«, fragt Rachel überrascht.

»Aus Sicherheitsgründen wird sie bei mir bleiben, bis ich herausgefunden habe, wem wir diesen Fall übergeben können.«

Rachel schweigt einen Moment, dann murmelt sie: »Aber du bist nicht allein.«

»Stimmt«, antworte ich und erhebe mich. Meine Hose hängt mir gerade noch so auf den Hüften. Ich habe sogar meine Erektion eingebüßt, eine Angelegenheit, die sofort wieder behoben werden muss. Nachdem ich um das Bett herumgegangen bin, betrachte ich die wunderbare, sinnliche Kreatur mit lüsternen Blicken, die dort ausgebreitet vor mir liegt. »Aber das geht Joslyn nichts an. Uns beide verbindet lediglich das Geschäft.«

»Alles klar, Boss«, sagt Rachel hörbar belustigt. Sie kennt mich bereits seit Jahren. Verdammt, wir waren sogar eine Zeit lang mal Freunde mit Vorzügen. Sie hat mich in der Schlussphase der Trennung von Joslyn kennengelernt und ich habe mich zwischen ihren Beinen verloren, während wir gemeinsam die Welt auf der Suche nach Abenteuer und Nervenkitzel bereisten. Ich konnte mich gut mit ihr unterhalten, deswegen sind ihr die Grundzüge dessen bekannt, was zwischen uns vorgefallen ist.

Aber Rachel und ich sind nicht mehr auf diese Weise miteinander verbunden. Seit mehr als einem Jahrzehnt sind wir Kollegen bei Jameson. Als wir angefangen haben, miteinander zu arbeiten, ist unser Verhältnis rein beruflich geworden. Nachdem Jerico an mich verkauft hat, ist Rachel für mich die vertrauenswürdigste Partnerin in diesem Unternehmen. Darüber hinaus verurteilt sie mich nicht. Wenn ich Joslyn nicht anständig behandele, wird Rachel mir das nicht vorhalten.

Die Rothaarige kniet sich hin und rutscht auf mich zu. Mit ihren Fingern öffnet sie meine Hemdknöpfe. Nachdem sie meinen Oberkörper entblößt hat, beugt sie sich nach vorne und küsst mich auf die Brust.

Mein Schwanz zuckt, erwacht wieder zum Leben und ich beende den Anruf.

Joslyn ist vergessen. Zumindest vorerst.

CHAPTER 2

Joslyn

»Kynan hat sich ganz schön was erarbeitet«, sage ich zu Rachel, als wir in die Einfahrt einer monströsen Villa im spanischen Kolonialstil biegen. Sie ist größer als mein Haus, und das will etwas heißen, weil es aus mehr als sechshundertfünfzig Quadratmetern Fläche besteht, die für mich nutzlos ist.

»Das hat er wohl«, antwortet sie, stellt den Schalthebel ihres Maserati Quattroporte auf die Parkposition und schaltet den Motor aus.

Ich mache keine Anstalten, die Tür zu öffnen. Auch Rachel bewegt sich nicht. Bei der Aussicht, Kynan nach all diesen Jahren wiederzusehen, klopft mein Herz wie verrückt, aber diese Situation hier ist nicht so furchterregend wie das, was gestern Nacht geschehen ist. Unterbewusst berühre ich mit den Fingern meinen Hals und streiche über die lilafarbenen Blutergüsse, die sich dort befinden.

»Wie alt ist dein Kind?«, frage ich und drehe mich etwas in ihre Richtung. Sie blinzelt mich überrascht an, aber ich deute mit dem Daumen über die Schulter auf den Kindersitz auf der Rückbank.

»Am dreiundzwanzigsten wird er sechs Monate.«

Ich rechne kurz in meinem Kopf nach, dann lächele ich. »Dann wäre er ja beinahe ein Weihnachtsbaby geworden.«

»Ja.« Sie lacht. »Mein Mann Bodie bestand darauf, dass wir ihn mit zweitem Vornamen Chris nennen, um diesen Feiertag zu würdigen.«

Christkind. Süß. »Wie lautet sein erster Vorname?«

»Anthony, aber wir nennen ihn Tony.«

Traditionell. »Ist der üblich bei euch in der Familie?«

Sie schüttelt lachend den Kopf. »Nein. Wir haben ihn nach Tony Stark benannt.«

»Machst du Witze?«

»Über die Avengers mache ich niemals Witze«, sagt sie ernst. Sie legt den Kopf schief, betrachtet mich einige Sekunden lang und lächelt mich aufmunternd an. Dann jedoch fängt mein Puls erneut an zu rasen, als sie fragt: »Bist du bereit, es hinter dich zu bringen?«

Ich nicke, aber eigentlich hätte ich es viel lieber, wenn sie den Wagen wieder anlassen, mich zum nächstbesten Flughafen bringen und mich in ein Flugzeug setzen würde, das irgendwohin fliegt, wo mich niemand findet. Auf diese Weise könnte ich in Vergessenheit geraten und den Psychopathen, der mich verfolgt, weit hinter mir lassen.

Es ist nur so ... in den letzten Jahren hat er es immer wieder geschafft, mich ausfindig zu machen. Ich bin viermal umgezogen, habe Häuser unter verschiedenen Decknamen gekauft, aber irgendwie spürt er mich auf. Den schriftlichen Drohungen folgen Liebesbriefe. Und er hinterlässt am Eingangstor meines bewachten Hauses entweder Blumensträuße oder geköpfte Eichhörnchen, das kommt ganz auf seine Laune an. Selten genug kam es vor, dass ich mich fälschlicherweise in Sicherheit wägte – weil ich dachte, ich wäre ihm langweilig geworden und er hätte sich von mir abgewandt –, aber dann ist immer wieder etwas anderes passiert.

Er ist jedoch noch nie zuvor in mein Haus eingebrochen. Und ich weiß, dass er es war.

Mein Stalker.

Es ist ihm gelungen, den Strom abzuschalten, was mich darauf aufmerksam machte, dass etwas nicht stimmte. Als ich hörte, wie in der Nähe der Terrasse Glas zerbrach, wählte ich innerhalb einer Nanosekunde den Notruf und lief zum Schutzraum. Obwohl er mir die Stromversorgung abgeschnitten hatte, funktionierte mein Sicherheitssystem trotzdem mit einer Notstromversorgung durch Batterien. Ich wusste, dass irgendwo ein stiller Alarm ausgelöst wurde, der hoffentlich die Polizei benachrichtigen würde.

Und das war auch gut, denn der Mann brachte mich im Flur nur wenige Meter von der Tür zum Schutzraum entfernt zu Fall, bevor mein Notruf überhaupt angenommen wurde. Meine einzige Rettung war das Sicherheitsunternehmen gewesen, das die Polizei verständigte, und ein Streifenwagen, der nur wenige Blocks von meinem Haus Streife fuhr. Das Sirenengeheul, das lauter wurde, als sie sich meinem Haus näherten, hat ihn zur Flucht bewogen. Gott sei Dank, denn ich stand bereits kurz davor, ohnmächtig zu werden, weil er seine Hände fest um meinen Hals zusammengedrückt hatte.

Ich höre auf, den Bluterguss zu berühren, doch Rachel schaut dorthin und betrachtet sich die Würgemale, die er hinterlassen hat. Als sie mich ansieht, wird ihr Blick hart. »Kynan wird dich beschützen. Wir werden herausfinden, wer dieser Scheißkerl ist, und wenn wir erst mit ihm fertig sind, wird er dich nicht mehr belästigen.«

Mir gelingt ein ängstliches Lächeln. »Das ist das Beruhigendste, das ich seit Langem gehört habe. Die Polizei hat nicht viel ausrichten können, weil in all den Jahren nur wenige Informationen zusammengetragen werden konnten.«

(Continues…)


Excerpted from "Codename: Genesis (Jameson Force Security Group Teil 1)"
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